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Innerhalb einer Firma lassen sich verschiedene Beteiligungen finden: So gibt es den Geschäftsführer, den Gesellschafter, einen Aufsichtsrat und vieles mehr. Bist du Gesellschafter einer GmbH oder einer anderen Unternehmensform hast du gewisse Rechten und Pflichten, die wir dir nachfolgend genauer erklären möchten.
Was ist ein Gesellschafter?
Als Gesellschafter besitzt du Anteile an einer Firma und bist damit am Gewinn beteiligt. Hierfür musst du die Anteile mit dem Einsetzen eines Kapitals (ob Sachwerte oder Geldwerte) erwerben. Je nachdem, ob du als stiller Gesellschafter oder geschäftsführender Gesellschafter beteiligt bist, hast du auch entsprechenden Einfluss auf wichtige Unternehmensentscheidungen. Die genauen Rechte und auch Pflichten werden im sogenannten Gesellschaftervertrag festgehalten. Heutzutage wird auch gerne der Begriff des Gesellschafters auf Englisch verwendet – Der Shareholder.
Welche Arten von Gesellschafter solltest du kennen?
Gesellschafter können natürliche oder juristische Personen sein. So ist es also möglich, dass eine komplette GmbH ein Gesellschafter einer KG wird. Ist dies der Fall, so ändert sich die Firmierung der KG in die Mischform GmbH & Co. KG. Häufig kommt es vor, dass ganze Gemeinden (sogenannte Gebietskörperschaften) ein Teilhaber eines öffentlichen Unternehmens sind.
Bleiben wir bei einer systematischen Einteilung verschiedener Gesellschaftertypen, kann unter folgenden Formen unterscheiden werden.
Tätiger Gesellschafter: Übernimmst du die Rechten und Pflichten eines tätigen Gesellschafters, musst du dich nach der Treuepflicht dem Unternehmen gegenüber richten. Zudem hast du das Recht darauf, deine Firma nach außen zu vertreten, hast ein Stimmrecht bei wichtigen Entscheidungen und unterliegst dem allgemeinen Wettbewerbsverbot. Weitere Rechte, die dir als tätiger Gesellschafter zustehen, sind das Kontrollrecht, das Recht zur Erteilung einer Prokura sowie eine Haftpflicht gegenüber den Verbindlichkeiten des Unternehmens hast.
Stiller Gesellschafter: Als stiller Teilhaber oder Gesellschafter bist du nicht zur Vertretung des Unternehmens befugt. Du darfst also nicht im Namen der Firma Geschäfte abschließen. Als Ausgleich dazu bist du von der Haftpflicht befreit, dennoch aber am Gewinn und Verlust beteiligst.
Geschäftsführender Gesellschafter: Ist der Gesellschafter als Geschäftsführer tätig, hat er neben den Rechten und Pflichten des tätigen Gesellschafters auch die Funktion, wichtige Entscheidungen und Aufgaben zur Führung einer Firma zu tätigen. Dabei erhält er meist ein normales Geschäftsführergehalt und ist zusätzlich an der Gewinnausschüttung am Jahresende beteiligt.
Egal, welche Art von Gesellschafter du bist, kannst du bei schweren Verstößen von deinem Posten enthoben werden. In einem solchen Fall werden dir deine Geschäftsanteile ausgezahlt. Die Entscheidung über eine Enthebung eines Gesellschafters wird der sogenannten Gesellschafterversammlung getätigt. Hier werden zudem alle wichtigen Betriebsentscheidungen zum strategischen Vorgehen, der Besprechung der aktuellen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen und vieles mehr besprochen.
Abgesehen von der oben aufgeführten Einteilung, die sich nach der Funktion eines Gesellschafters innerhalb des Unternehmens richtet, kann auch eine Aufteilung in die Art des Unternehmens erfolgen:
Gesellschafter von Personengesellschaft (OHG, KG, GbR): Bei einer Personengesellschaft haften die tätigen Gesellschafter sowohl mit dem eingesetzten Kapital als auch mit dem gesamten Privatvermögen. Droht also eine Pleite der Firma, verlierst du unter Umständen alles. Eine Ausnahme bildet der stille Teilhaber. Er haftet lediglich mit den finanziellen Einlagen.
Gesellschafter von Kapitalgesellschaften (UG, AG, GmbH, Limited): Als Gesellschafter einer GmbH, einer UG, einer AG oder Limited haftest du lediglich mit der Höhe deiner Anteile. Dein finanzielles Risiko bei einer drohenden Insolvenz des Unternehmens ist also maßgeblich gesenkt.
Welche Rechte und Pflichten hat ein Gesellschafter?
Ein Gesellschafter hat vor allem eine Einlagepflicht und eine Treuepflicht gegenüber seinem Unternehmen. Auf der anderen Seite genießt er aber auch Vorteile wie die Vermögensrechte, Informationsrechte, Auskunfts- und Verwaltungsrechte.
Das wohl bedeutendste Recht für dich sind die vermögensrechtlichen Ansprüche. Am Jahresende findet eine Gewinnausschüttung statt. Hierbei erhältst du einen Teil des Gewinns der GmbH abhängig von den Anteilen, die du an der Gesellschaft besitzt.
Genauso wichtig ist das Verwaltungsrecht. Besitzt du beispielsweise 30% der Anteile an der GmbH zählt deine Stimme bei wichtigen Entscheidungen mit 30%. Dabei geht es meist um Entscheidungen wie die Eröffnung einer Zweigstelle, eine Änderung der Produktion oder Ähnliches. Hältst du mehr als 50% an einer Gesellschaft bist du ein sogenannter beherrschender Gesellschafter.
Nach § 51 a GmbHG kannst du zudem jederzeit Einsicht in die Unterlagen verlangen. Dabei geht es nicht nur um die Bilanzen, sondern auch um einen eventuellen Schriftverkehr mit Lieferanten und Kunden. Dies nennt man Informations- und Auskunftsrecht.
Welche Aufgaben musst du als Gesellschafter erledigen?
Für das Unternehmen selbst ist die Einhaltung deiner Pflichten wichtig. Wie bereits erwähnt handelt es sich dabei vor allem und die Einlagepflicht und die Treuepflicht. Aber auch die Beobachtung und Überwachung, das Einhalten des Gesellschaftsvertrags und die Festsetzung der Unternehmenspolitik gehören zu wichtigen Aufgaben.
Aufgabe
Hinweise
Treuepflicht
Als Gesellschafter bist du zur Loyalität gegenüber deinem Unternehmen verpflichtet. Dazu gehört vor allem das gemeinsame Verfolgen der Ziele und die Förderungen des Gesellschaftszwecks. Auch das Wettbewerbsverbot wie in § 112 HGB beschrieben ist dir untersagt.
Überwachung
Bei der Aufgabe der Überwachung hast du relativ großen Spielraum. So kann beispielsweise im Gesellschaftsvertrag geregelt werden, wer welche Kontrolle innerhalb des Unternehmens übernimmt.
Einlagepflicht
Die Einlagepflicht ist für jeden Gesellschafter gesetzlich vorgeschrieben. Demnach musst du gewisse Stammeinlagen tätigen, um beispielsweise das notwendige Startkapital zur Gründung einer GmbH zur Verfügung stehen zu haben.
Versammlungen
Mindestens einmal jährlich muss eine Versammlung stattfinden, an der alle Gesellschafter teilnehmen. Hier wird dann besprochen, welche Ziele verfolgt werden, welche Änderungen vorgenommen werden müssen oder ob beispielsweise ein Gesellschafter ausgeschlossen wird aufgrund eines groben Vertragsbruches.
Wo werden diese Aufgaben festgehalten?
Welche Aufgaben Gesellschafter haben, wird im Regelfall im Gesellschaftsvertrag festgehalten. Hier werden die einzelnen Pflichten innerhalb eines Unternehmens namentlich zu den entsprechenden Anteilseignern zugeordnet. Zusätzlich werden in den Gesetzbüchern allgemeine Bestimmungen bezüglich der Aufgaben beschrieben. Zu den wichtigsten Gesetzbüchern gehören das GmbHG soweit das HGB und das BGB.
Was ist der Unterschied zwischen Gesellschafter und Geschäftsführer
Ein einfacher Gesellschafter hält sich zum Großteil im Hintergrund. Er hält gewisse Anteile am Unternehmen und hat damit Anspruch auf die Gewinnausschüttung.
Was ist ein geschäftsführender Gesellschafter?
Ein geschäftsführender Gesellschafter hat nicht nur alle Rechten und Pflichten eines normalen Gesellschafters inne. Du musst auch das Unternehmen vertreten, führen und Geschäfte abwickeln. Im Gegensatz zu einem einfachen Gesellschafter erhält der Geschäftsführer eine Sozialversicherung und ein festes Gehalt. Bei einer Insolvenz kann er unter Umständen mit seinem Privatvermögen haften.
Hat ein Gesellschafter Anspruch auf Gewinn?
Ja, als Gesellschafter hast du prinzipiell Anspruch auf einen Teil des Gewinns. Dieser Teil wird anhand deiner prozentualen Anteile an der Gesellschaft berechnet. Hast du also 25% einer GmbH, so erhältst du am Jahresende 25% der Gewinnausschüttung. Die Gewinnverteilung einer GmbH wird in § 29 GmbH Gesetz genauer aufgeführt. Dabei darf das Stammkapital nicht berührt werden.
Ausnahme bildet der Anteil eines geschäftsführenden Gesellschafters. Dieser erhält zusätzlich zur jährlichen Gewinnverteilung ein festes Gehalt, um seine Tätigkeit als Geschäftsleiter zu entlohnen.
Was passiert bei Auflösung einer Gesellschaft?
Zunächst muss ein Auflösungsbeschluss durch die Gesellschafter ausgearbeitet werden. Hierfür bedarf es einer Mehrheit von Dreiviertel, um diesen Auflösungsbeschluss Gültigkeit zu verleihen. Diese Grenze nennt man auch Sperrminorität der GmbH. Gemäß § 65 GmbHG muss ein notariell beglaubigter Schriftsatz verfasst werden, um eine entsprechende Eintragung ins Handelsregister vornehmen zu können.
Nach dem Ablauf des sogenannten Sperrjahres darf eine Vermögensverteilung stattfinden. Sollten noch offene Rechnungen bestehen, müssen diese mithilfe des Stammkapitals bezahlt werden. Erst danach wird der den Anteilen entsprechende Betrag ausgezahlt.
Tipp!
Aufgrund der Aufbewahrungsfrist müssen nach Löschung des Unternehmens, alle Unterlagen noch für weitere zehn Jahre aufbewahrt werden.
Wann musst du als Gesellschafter haften?
Nur Gesellschafter von Personengesellschaften haften sowohl mit dem eingesetzten Kapital als auch mit dem Privatvermögen. Dies kommt vor allem dann zum Tragen, wenn das Unternehmen hohe Schulden bei einem Lieferanten hat oder anderweitig in finanzielle Probleme gerät.
Bist du Gesellschafter einer Kapitalgesellschaft, dann haftest du im Regelfall nur mit dem eingesetzten Kapital. Nur in besonderen Fällen kannst du als Kapitalgesellschafter zur Haftung herangezogen werden. Dies geschieht beispielsweise bei einer Vermischung des Gesellschafts- und Privatvermögens. Auch die sogenannte Unterkapitalisierung kann zur persönlichen Haftung führen.
Tipp: Vermeide Geschäfte, die noch vor der Eintragung ins Handelsregister durchgeführt werden sollen. Während dieser Phase besteht nämlich noch keine „beschränkte Haftung“ und du kannst mit deinem vollen Privatvermögen zur Rechenschaft gezogen werden.
Weitere Möglichkeiten trotz der Zugehörigkeit zu einer Kapitalgesellschaft sind die persönliche Haftung bei Nicht-Einzahlen der Stammeinlagen, in Form einer Existenzvernichtungshaftung, während einer Differenzhaftung oder auch bei unrechtmäßigen Auszahlungen an die Gesellschafter.
Zusätzlich gehört es zu den Geschäftsführer-Aufgaben eine Gesellschaft vor einer Insolvenz zu schützen. Gelingt dies nicht, musst du als geschäftsführender Gesellschafter mit deinem Privatvermögen haften. Voraussetzung dafür ist, dass du Mitschuld an der Insolvenz trägst oder diese sogar provoziert hast.
Fazit
Mit der Gründung einer Gesellschaft genießt du einige Vorteile bezüglich der Wettbewerbsfähigkeit und der Haftungsbeschränkung. Möchtest du eine private Haftung vermeiden, kommst du um eine Kapitalgesellschaft nicht herum. Eingetragen wird eine GmbH, eine KG und andere Gesellschaftsformen sowohl im Handelsregister als auch im Gewerberegister. Als Gesellschafter bist du am Gewinn beteiligt. Als geschäftsführender Gesellschafter übernimmst du zudem die Aufgaben der Unternehmensleitung.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Gesellschafter
Was machen Gesellschafter?
Gesellschafter fungieren vor allem als Kapitalgeber eines Unternehmens. In einigen Fällen können sie auch als Geschäftsführer auftreten. Zudem sind sie häufig an Unternehmensfragen beteiligt und haben am Jahresende einen Anspruch auf Gewinnausschüttung einer GmbH.
Was ist ein Gesellschafter einer GmbH?
Ein Gesellschafter einer GmbH hat Anteile an dem Unternehmen durch die Einlage finanzieller Mittel erworben. Er ist damit am Gewinn und Verlust des Geschäfts beteiligt. Da es sich um eine Kapitalgesellschaft handelt, haftet sowohl der tätige als auch ein stiller Gesellschafter einer GmbH nur mit dem eingesetzten Vermögen.
Ist ein Gesellschafter ein Unternehmer?
Ein Gesellschafter ist kein Unternehmer. Er besitzt lediglich Anteile an einer Unternehmung. Wie groß die Anteile an der Firma sind, hängt davon ab, wie viel Geld der Teilhaber oder Shareholder einzahlt.
Ist ein Gesellschafter ein Geschäftsführer?
Ein Gesellschafter kann auch gleichzeitig in der Geschäftsführung tätig sein. Hierfür ist es wichtig, dass er als geschäftsführender Gesellschafter eingesetzt ist.