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Investitionsrechnung
2024-03-04
2024-08-28
Inhaltsverzeichnis

Investitionsrechnung

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Was ist die Investitionsrechnung? In Unternehmen sind verschiedene Investitionen erforderlich, beispielsweise zur Neuanschaffung oder Erneuerung von Anlagen oder zur Erweiterung der Produktionsstätten. Bevor eine Investition getätigt wird, muss geprüft werden, ob sie einen tatsächlichen Nutzen für das Unternehmen hat. Dafür ist die Investitionsrechnung (auch Investitionskalkulation genannt) das richtige Werkzeug.

buero

Definition der Investitionsrechnung

Die Investitionsrechnung ist die mathematische Methode zur Prüfung von Investitionen auf ihre Vorteilhaftigkeit. Mit den Verfahren der Investitionsrechnung ist eine objektive Analyse von Anschaffungen möglich. Die Investitionsrechnungen dienen der finanziellen Bewertung geplanter Investitionen. Die Investitionsrechnung ist mit verschiedenen Verfahren möglich, dabei wird zwischen der statischen und der dynamischen Rechnung unterschieden. Zur statischen Investitionsrechnung gehören

Für diese Verfahren werden keine Zinseszinseffekte und nur eine Periode berücksichtigt. Bei der statischen Investitionsrechnung werden nicht die verschiedenen Zahlungen eines Zeitpunktes ermittelt, sondern es wird ein Durchschnittswert aller zu erwartenden Kosten oder Umsätze gebildet. Die statische Investitionsrechnung ist daher für langfristige Betrachtungen nicht geeignet, sie kann jedoch für kurzfristige oder überschlägige Betrachtungen durchaus genutzt werden.

Die dynamische Investitionsrechnung umfasst die Kapitalwertmethode, die Methode des internen Zinsfußes, die Annuitätenmethode und die Endwertmethode. Bei den dynamischen Verfahren werden die Zeitpunkte der Einzahlungen und der Auszahlungen in die Berechnungen mit einbezogen, um aussagefähigere Berechnungen zu erhalten. Um eine ganzheitliche Perspektive zu erzeugen, sollten alle Varianten für die Berechnung genutzt werden. Nur dann bekommt man ein komplettes Bild und kann eine qualitativ hochwertige Entscheidung für das eigene Unternehmen treffen. Die dynamischen Rechnungsverfahren sind deutlich komplizierter und haben aufwendige Formeln. Allerdings liefern nur sie eine solide Grundlage für eine gute Managemententscheidung.

Funktionen der Investitionsrechnung

Mit der Investitionsrechnung sollen Investitionsentscheidungen bezüglich der monetären Unternehmensziele fundiert und vorbereitet werden. Der durch das Investitionsprojekt generierte Zahlungsstrom wird ermittelt und zu einer Zielgröße, beispielsweise der Rentabilität, verdichtet. Anhand dieser Zielgröße kann die Vorteilhaftigkeit, also der Nutzen, der Investition beurteilt werden. Mit der Investitionsrechnung können die absolute Vorteilhaftigkeit, der relative Nutzen und das Ersatzproblem dargestellt werden. Die absolute Vorteilhaftigkeit drückt aus, ob ein Investitionsprojekt einen positiven Beitrag zur Erfüllung der monetären Unternehmensziele leistet. Es wird geprüft, ob das Investitionsprojekt unter finanziellen Aspekten realisiert werden kann. Ist der Zielbeitrag durch dieses Projekt negativ, sollte die Investition nicht durchgeführt werden.

Der relative Nutzen muss ermittelt werden, wenn mehrere Investitionsprojekte anstehen, aber ein Unternehmen aufgrund beschränkter Ressourcen nicht alle geplanten Projekte gleichzeitig finanzieren kann. Es wird genau das Projekt ausgewählt, das die meisten Vorteile für das Unternehmen gewährt. Die Investitionsrechnung überprüft in Anbetracht der Bestimmungen der optimalen Nutzungsdauer, ob eine vorhandene Anlage unter Berücksichtigung finanzieller Aspekte ersetzt werden soll. In der Praxis sind diese Fragestellungen der Investitionskalkulation oft eng miteinander verknüpft, verschiedene Investitionsprojekte dienen gleichzeitig zum Ersatz und zur Erweiterung. Sind die Ressourcen eines Unternehmens knapp, muss nach alternativen Investitionsprojekten gesucht werden. Mit Hilfe der Investitionsrechnung müssen aus den Investitionsmöglichkeiten die vorteilhaftesten Projekte ausgewählt und in das Investitionsprogramm aufgenommen werden.

Beispiele für die Investitionsrechnung

An einem Beispiel der dynamischen Investitionsrechnung soll die Investitionsrechnung erläutert werden. Ein Unternehmen muss sich zwischen zwei Investitionsobjekten entscheiden, deren Nutzungsdauer jeweils bei fünf Jahren liegt. Für beide Objekte ist ein Kapitaleinsatz von jeweils ca. 50.000 Euro erforderlich. Bei dem einen Objekt werden jährliche Einnahmenüberschüsse von 15.000 Euro erwartet, bei dem anderen im ersten bis fünften Jahr von 15.000 Euro, 14.000 Euro, 15.000 Euro, 20.000 Euro und 15.000 Euro. Die Entscheidung fällt zugunsten des zweiten Objektes aus, da höhere Einnahmenüberschüsse erzielt werden.

Ein weiteres Beispiel ist ein LKW-Anhänger mit einem Anschaffungswert von 40.000 Euro, bei dem nach acht Jahren Reparaturen in Höhe von 8.000 Euro erforderlich sind. Am Ende der wirtschaftlichen Nutzungsdauer von zwölf Jahren beträgt der Restwert noch 5.000 Euro. In jedem Jahr der Nutzungsdauer wird mit einem Einnahmeüberschuss von 10.000 Euro gerechnet. Es wird überlegt, ob sich eine Investition rentiert, wenn ein neuer Anhänger ungefähr 10.000 Euro mehr kostet. Mit Hilfe der Kapitalwertmethode wird errechnet, ob sich eine Investition in einen neuen Anhänger lohnt. Die Berechnung ergibt, dass diese Investition lohnenswert ist. Die dynamische Investitionsrechnung ist ein komplexer Prozess, da der Zinseszins berücksichtigt werden muss.

Mit Hilfe von Excel wird die Rechnung sehr erleichtert. Auch andere Programme leisten hier gute Dienste. Man kann alternativ Open Office oder Numbers für den Mac verwenden. Hat man sich jedoch einmal eine passende Vergleichskalkulation erarbeitet, kann man diese mit nur geringen Anpassungen für alle anstehenden und zukünftigen Investitionsprojekte einsetzen. Das spart Zeit, wenn die Nutzenkalkulation immer wieder auf der Agenda steht.

Investitionsrechnung: Zusammenspiel mit der Finanzierung

Die Investitionsbetrachtung „kümmert“ sich jedoch in keinem Fall um die Mittelherkunft für eine Anschaffung. Diese wird von der Finanzierung organisiert. Hier entscheiden die Controller und Entscheidungsträger, welche Art Kapital für eine Investition herangezogen wird. So können Investitionen, die aufgrund einer rechnerisch ermittelten Analyse einen positiven Effekt für das Unternehmen haben, verschiedenartig finanziert werden.

Eigen– und Fremdkapital kann hier zum Einsatz kommen. Die Rechnung, ob sich eine Investition für das Unternehmen rechnet ist also völlig losgelöst von der Betrachtung, wie diese finanziert werden soll. Einzige Ausnahme: Wenn zwischen zwei Wirtschaftsgütern verglichen wird, für die separate Finanzierungen vorgeschrieben sind (beispielsweise aufgrund von staatlichen Förderungen), fließen auch diese Rahmenbedingungen selbstverständlich in die Investitionsrechnung mit ein.

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