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2024-03-11
2024-08-28
Inhaltsverzeichnis

Bonität

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Die Bonität ist die Grundlage wirtschaftlichen Handelns, denn unter Bonität wird kurz gesagt die Zahlungsfähigkeit verstanden. Was du rund um die Bonitätsprüfung, SCHUFA-Score und Kreditwürdigkeit für Selbstständige wissen musst, haben wir in diesem Artikel für dich zusammengefasst.

Definition

Wer alle fälligen Zahlungen zeitgerecht und in voller Höhe leisten kann, ist liquide, zahlungsfähig und hat somit die eigene Bonität grundsätzlich sichergestellt. An Hand zahlreicher Einflussfaktoren werden Bonitäts-Scorings bzw. Bonitäts-Einstufungen durch Kreditinstitute erstellt. Diese zeigen wie die Zahlungsfähigkeit eingeschätzt wird und haben somit unmittelbaren Einfluss auf die Vergabe von Krediten.

Banken kombinieren bei einer Einstufung der Bonität zwecks Kreditvergabe die persönliche Bonität und die wirtschaftliche Bonität. Der Fokus der persönlichen Bonität liegt dabei darauf, ob die betroffene Person zuverlässig ist und willens ist, den Kredit zurückzuzahlen. Die wirtschaftliche Bonität hingegen beruht auf der Prüfung der Fähigkeit die nötigen Zahlungen zu leisten.

Bonität
Was genau bedeutet Bonität? Hier siehst du es nochmal auf einen Blick.

Bonitätsprüfung

Damit sind wir auch schon bei der Bonitätsprüfung, die besonders für Gründerinnen und Gründer, oft aber auch immer noch für Unternehmerinnen und Unternehmer in späteren Phasen der Geschäftstätigkeit, von großer Bedeutung ist.

Bonitätsprüfung – Hintergrund

Wieso wird überhaupt eine Bonitätsprüfung durchgeführt? Wer umfangreiche Unterlagen für Banken zusammenträgt um einen Kredit zu bekommen, kann sich diese Frage durchaus einmal stellen. Der Grund ist einfach:

Die möglichst ganzheitliche Überprüfung der Zahlungsfähigkeit dient den Kreditinstituten als Entscheidungsgrundlage, ob ein Kredit gewährt wird, oder nicht und wenn ja, zu welchen Konditionen dieser Kredit angeboten wird. Gleichzeitig ist die Prüfung auch ein gewisser Schutz für die Konsumentinnen und Konsumenten, denn Banken erkennen auch, wer beispielsweise auf Grund bestehender Verbindlichkeiten keinen weiteren Kredit aufnehmen sollte, da sonst Überschuldung droht.

Persönliche und wirtschaftliche Kreditwürdigkeit

Was wird nun genau geprüft? Die Grundlage stellen personenbezogene Daten dar, die ebenfalls in das Scoring einfließen. Dazu zählen beispielsweise Alter und Wohnort. Der Fokus der Prüfung liegt auf der persönlichen und der wirtschaftlichen Kreditwürdigkeit, auf die wir nun näher eingehen.

Persönliche Kreditwürdigkeit

Bei der persönlichen Kreditwürdigkeit geht es direkt um die jeweilige Person und deren Verhalten. So wird eingeschätzt, ob jemand grundsätzlich vertrauenswürdig ist und das Kreditinstitut davon ausgehen kann, dass die geprüft Person gewillt ist, allen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

Die persönliche Kreditwürdigkeit ermittelt man primär durch historische Daten. Dabei geht es vor allem darum, ob man bereits Kredite aufgenommen und diese damals zeitgerecht getilgt hat, ob es sonstige Verpflichtungen gibt und ob etwa ein negativer Schufa-Eintrag vorhanden ist. Schlussendlich soll so ein Gesamtbild entstehen das zeigt, ob die geprüfte Person als Persönlichkeit, basierend auf dem bisherigen Verhalten, geeignet ist, um einen Kredit aufzunehmen.

Wirtschaftliche Kreditwürdigkeit

Bei der Prüfung der wirtschaftlichen Kreditwürdigkeit stehen nun harte Zahlen und Fakten im Fokus der Prüfung und weniger die Willenskraft und persönliche Verhaltensweisen. Dieser Teil der Prüfung ist somit zukunftsorientiert, während die persönliche Prüfung eher auf der Vergangenheit basiert.

Bei der Prüfung der wirtschaftlichen Kreditwürdigkeit holen Banken Informationen über die Einkommenssituation und die laufenden Ausgaben (Haushaltsrechnung) ein. Diese Unterlagen sollten dementsprechend griffbereit und strukturiert aufbereitet sein. So können Kreditinstitute nachvollziehen, welcher monatliche Betrag für Tilgung und Zinsen leistbar ist.

Die Ergebnisse der beiden Prüfungs-Teile werden anschließend zu einem Scoring zusammengeführt. Die ermittelte Bewertung, ähnlich einer Bewertung von Aktiengesellschaften durch Ratingagenturen, ist anschließend die Grundlage für die weitere Vorgehensweise der Bank.

Durchführung von Bonitätsprüfungen

Hinsichtlich der Durchführung von Bonitätsprüfungen ergeben sich zwei zentrale Fragen: Wer verlangt eine Bonitätsprüfung und wer darf diese durchführen?
Grundsätzlich darf eine Bonitätsprüfung immer dann durchgeführt werden, wenn berechtigtes Interesse besteht. Ein Beispiel dafür ist also, wenn du einen Kredit aufnehmen möchtest und deine Bank sich vorab einen Überblick über deine Situation verschaffen will.

Eine weitere Möglichkeit sind sogenannte Schufa-Klauseln. Das bedeutet, dass du freiwillig zustimmst, dass eine Bonitätsprüfung durchgeführt werden darf. Diese Vorgehensweise ist bei größeren Online-Bestellungen oder auch Handyvertragsabschlüssen häufig der Fall. Die Bonitätsprüfung wird also üblicherweise von den Unternehmen ausgehen, mit denen du zusammenarbeiten möchtest oder deren Kunde du werden willst, gleich ob es sich dabei um eine Bank, einen Mobilfunkanbieter oder deinen zukünftigen Vermieter handelt.

Für die konkrete Durchführung der Bonitätsprüfung wird auf gesammelte Daten von Auskunfteien zugegriffen. Das wohl bekannteste Unternehmen dieser Branche ist die Schufa Holding AG, wobei es auch andere Anbieter gibt. Bei der Schufa-Auskunft sind bereits persönliche Umstände berücksichtigt – etwa in welchem Arbeitsverhältnis sich die Person befindet, was gerade für Gründerinnen und Grüner negative Auswirkungen haben kann. Zusätzliche Eingaben die gemacht werden können den Auszug verbessern. Um gerade als Unternehmerin oder Unternehmer die eigene Bonität zu optimieren, können auch ergänzende Sicherheiten bereitgestellt werden, etwa Haftungserklärungen und Bürgschaften.

Dieses Video zeigt dir nochmal alles rund um die Bonitätsprüfung:

Bonitätsindex und Schufa-Score

In den Schufa-Score fließen verschiedenste Faktoren ein, die zuvor bereits beschrieben wurden. Ziel ist es objektiv abzubilden, welches Zahlungsverhalten eine Person bisher an den Tag gelegt hat. Das Ergebnis ist ein einfaches Rating, das die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls einstufen soll.

Ebenso bekannt und gängig ist der Bonitätsindex. Dieser ermittelt ein vergleichbares Ergebnis und zeigt ganz transparent auf, welche Bonität gegeben ist beziehungsweise wie groß das Risiko für die Kreditgeber ist. Bei Unternehmen werden in den Bonitätsindex neben Jahresabschlüssen auch Branchen-Kennzahlen mit einbezogen, um ein ganzheitliches Bild zu bieten.

Durch den Bonitätsindex werden (potentielle) Schuldner in unterschiedliche Klassen eingestuft, wobei auch ein konkreter Wert für die Ausfallwahrscheinlichkeit angegeben wird. Von guter Bonität kann man ab einem Wert, der unter 250 liegt, sprechen. Alle Ergebnisse über 300 sind bereits kritisch zu betrachten und mit wesentlich höherer Ausfallwahrscheinlichkeit verbunden.

Bonität nach Unternehmensgründung

Gerade Selbstständige haben häufig Schwierigkeiten mit der Einstufung ihrer Bonität. Nach einer Unternehmensgründung sind teils nur wenig Eigenmittel vorhanden und gleichzeitig gibt es noch keine weit zurückreichenden historischen Daten, die den Erfolg des Unternehmens nachweisen können. Diese Faktoren führen typischerweise zu einer vergleichsweise schlechten Einstufung der Zahlungsfähigkeit. Ganz egal ob für das Unternehmen selbst oder für Gründerinnen und Gründer.

Tipp!

Du steckst noch mitten in der Gründungsphase und dir fehlt das nötige Startkapital? Hier haben wir ein paar Tipps für Selbstständige zur Gründungsfinanzierung!

Um die Bonität zu verbessern ist es möglich, zusätzliche Sicherheiten einzubringen. Das können beispielsweise Immobilien sein, aber auch persönliche Haftungserklärungen und Bürgschaften anderer Personen, die sich bereit erklären, im Fall der Fälle für entfallene Zahlungen zu haften. Bevor solche Schritte gesetzt werden müssen jedoch auch Selbstständige immer abwägen, welches persönliche Risiko sie eingehen wollen. Wenn ein Kredit unbedingt benötigt wird, so sollte auch abseits dieser zusätzlichen Sicherheiten alles für die Kreditanfrage optimiert werden. Unterlagen müssen griffbereit vorliegen und strukturierte Finanzpläne, gutes Auftreten und auch bisherige Berufserfahrung können Banken in ihrer Kreditentscheidung positiv beeinflussen.

Wenn du als Unternehmer einen Kredit benötigst, solltest du dementsprechend rechtzeitig damit beginnen umfassende, detaillierte Unterlagen und solide Planungen zu entwickeln, um deine Position zu stärken und einen positiven Eindruck bei potentiellen Kreditgebern zu hinterlassen, auch wenn deine Bonität gerade rein zahlenbasiert nicht ideal sein sollte.

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