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2024-03-31
2024-07-15

Kontokorrent

Das Kontokorrent ist ein Begriff, den du vielleicht schon mal gehört hast, aber was steckt eigentlich dahinter? Es ist ein Konzept, das im Finanzwesen eine wichtige Rolle spielt, besonders wenn es um die Verwaltung von Geschäftstransaktionen geht. Lass uns einen genaueren Blick darauf werfen und herausfinden, wie es funktioniert und warum es für Unternehmen so wertvoll ist.

Definition und Bedeutung: Was ist ein Kontokorrent?

"Kontokorrent" entstammt den italienischen Wörtern "Conto" für Rechnung und "corrente" für laufend. Ein Kontokorrent ist daher ein laufendes Konto, das häufig von Unternehmen in der Buchhaltung verwendet wird, um die gegenseitigen Forderungen und Verbindlichkeiten mit Geschäftspartnern zu verwalten bzw. zu verrechnen.

Einrichtung eines Kontokorrentkontos

Eng verbunden mit dem Kontokorrent ist das Kontokorrentkonto. Aber was genau versteht man unter einem Kontokorrentkonto? Dieses Konto wird für Transaktionen wie Einzahlungen, Auszahlungen, Daueraufträge und Überweisungen verwendet.

Sobald du 18 Jahre alt bist, kannst du ein Kontokorrentkonto eröffnen, egal ob du eine Privatperson oder ein Unternehmen bist.

Für die Inanspruchnahme eines Dispositionskredits bzw. Überziehungskredits sind jedoch eine Überprüfung deiner Bonität und regelmäßige Geldeingänge notwendig. Zudem muss laut Handelsgesetzbuch mindestens eine Partei der Kontokorrentbeziehung ein Kaufmann sein.

Ein Kontokorrentvertrag, der zwischen den Parteien geschlossen wird, regelt, ob und wie der Saldo übertragen oder ausgeglichen werden soll und definiert die jeweiligen Pflichten.

Beispiel für ein Kontokorrent

Nehmen wir an, du führst ein Unternehmen, das Computerzubehör verkauft. Du hast ein Kontokorrentkonto bei deiner Bank, um deine täglichen Geschäftstransaktionen abzuwickeln.

  • Kundenrechnungen: Dein Unternehmen stellt Kunden Rechnungen für verkaufte Produkte aus. Diese Kunden zahlen insgesamt 15.000 Euro auf dein Kontokorrentkonto ein.
  • Lieferantenbezahlung: Du kaufst Waren von verschiedenen Lieferanten und bezahlst diese Rechnungen in Höhe von 10.000 Euro über dein Kontokorrentkonto.
  • Betriebsausgaben: Dein Unternehmen hat regelmäßige Ausgaben wie Miete, Gehälter und Nebenkosten, die insgesamt 7.000 Euro betragen und ebenfalls über das Kontokorrentkonto abgewickelt werden.
  • Kurzfristiger Überziehungskredit: Um eine vorübergehende Liquiditätslücke zu überbrücken, nutzt du die Überziehungsmöglichkeit deines Kontokorrentkontos mit 5.000 Euro.
  • Zinsen und Gebühren: Die Bank berechnet Zinsen für die Überziehung und eventuelle Kontoführungsgebühren.

Am Ende des Monats wird das Konto abgerechnet. Dabei werden alle Ein- und Ausgänge berücksichtigt, um den aktuellen Saldo zu ermitteln. Wenn die Einzahlungen (Kundenrechnungen) die Auszahlungen (Lieferanten, Betriebskosten, Zinsen) übersteigen, hast du ein Guthaben. Liegen die Auszahlungen höher, besteht ein Fehlbetrag, der den Überziehungskredit darstellt.

Das Kontokorrentkonto bietet in diesem Beispiel Flexibilität und eine einfache Übersicht über die laufenden geschäftlichen Finanzbewegungen.

Kontokorrentkredit bzw. Kreditrahmen bei einem Kontokorrentkonto

Der Kreditrahmen bei der Einrichtung eines Kontokorrentkontos ist ein zentrales Element. Diese Vereinbarung, bekannt als Kontokorrentabrede, legt fest, wie die Verrechnung erfolgt. Ein Kontokorrentkonto ohne diese Abrede entspricht nicht den Anforderungen des Handelsgesetzbuchs.

Es ist besonders in der Anfangsphase deines Geschäfts wichtig, sorgfältig über den Kontokorrentkredit nachzudenken. Möchtest du den Kredit langfristig zur Finanzierung deines Umlaufvermögens nutzen, ist es essenziell, mit deiner Bank zu klären, dass der Kreditrahmen parallel zu deinem Umsatz anwächst. Anderenfalls könnten die Ausgaben den festgelegten Kreditrahmen schnell überschreiten, was in schnell wachsenden Branchen rasch zu Schwierigkeiten führen kann.

Wichtig ist auch, den Kontokorrentkredit nur bei echtem Bedarf in Anspruch zu nehmen, unabhängig von seiner Höhe. Um den richtigen Rahmen für deinen Kontokorrentkredit zu finden, schau dir einfach an, wie stark dein Konto schwankt. Eine gute Faustregel ist, den Kreditrahmen so zu wählen, dass er diesen Schwankungen entspricht. Nehmen wir an, dein Geschäftskonto pendelt normalerweise zwischen +15.000 Euro und -15.000 Euro. In diesem Fall wäre ein Kreditlimit von etwa 30.000 Euro sinnvoll. So bist du immer auf der sicheren Seite und hast genug Puffer, selbst wenn dein Konto mal tiefer ins Minus rutscht.

Tipp

Um Engpässe auf deinem Konto zu vermeiden, solltest du deine offenen Posten immer im Blick haben, um deine Einnahmen und Ausgaben zu planen und bei unbezahlten Rechnungen direkt Zahlungserinnerungen zu schicken.

Eine Buchhaltungssoftware wie sevdesk kann dich dabei unterstützen, deine Liquidität immer im Griff zu haben und dein Konto im Plus zu halten.

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Zinsberechnung bei Kontokorrentkrediten

Ein Dispo- bzw. Überziehungskredit, der von der Bank bereitgestellt wird, ist natürlich nicht kostenlos. Wenn du dein Konto überziehst, verlangt die Bank dafür Zinsen, und diese können ziemlich hoch sein. Die Zinssätze für einen Kontokorrentkredit variieren je nach Bank und liegen in der Regel zwischen 6 und 12 Prozent.

Die Berechnung des Kontokorrentkredits erfolgt in zwei Schritten. Zunächst wird der Betrag, der im Rahmen des Kontokorrentkredits in Anspruch genommen wird, mit dem Zinssatz multipliziert. Diese Berechnung ergibt die jährlichen Zinskosten bei konstanter Kreditausnutzung und gleichbleibendem Zinssatz.

Angenommen, der Zinssatz beträgt 10 Prozent und der Kontokorrentkredit beläuft sich auf 20.000 Euro, also voll ausgeschöpft über diesen Zeitraum, dann sieht die Rechnung wie folgt aus:

20.000 Euro x 0,10 = 2.000 Euro

Die Zinskosten für ein Jahr belaufen sich damit auf 2.000 Euro.

Das Ziel ist es jedoch, das Konto wieder ins Plus zu bringen und den Kredit nicht für ein ganzes Jahr zu auszunutzen. Sagen wir für unser Beispiel also, dein Konto bleibt für 10 Tage im Minusbereich mit diesen 20.000 Euro. Um die Zinsen für diesen Zeitraum zu berechnen, multiplizieren wir die Jahreszinsen mit der tatsächlichen Nutzungsdauer, basierend auf einem Jahr:

2.000 Euro x (10 Tage / 365 Tage) = 54,79 Euro

Für 10 Tage fallen in diesem Fall also Zinsen in Höhe von 54,79 Euro an.

Das klingt jetzt erst einmal nicht viel. Die Zinsen können sich jedoch schnell summieren und diese Kosten werden nicht durch den Kontokorrentkredit abgedeckt. Stell dir vor, was passieren würde, wenn es nicht 10, sondern 100 Tage wären oder der in Anspruch genommene Betrag doppelt so hoch wäre. Deshalb solltest du einen Kontokorrentkredit nur in Notfällen in Anspruch nehmen.

Tipp

Merkst du, dass du zum Beispiel für größere Investitionen mehr Geld brauchst, solltest du dir über alternative Finanzierungsmöglichkeiten Gedanken machen.

Übrigens: Mit unseren kostenlosen Kreditrechner kannst du dir für einen klassischen Kredit ganz einfach Tilgungsraten, Zinsen & Co. berechnen lassen.

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Kontokorrent in der Buchhaltung

In der Buchhaltung werden Kontokorrentkonten als Nebenbuch geführt. Dabei gibt es separate Personenkonten sowohl für Debitoren als auch für Kreditoren, die als Kontokorrentkonten geführt werden.

Diese Konten zeigen wechselnde Guthaben- und Schuldverhältnisse, weshalb der tatsächliche Saldo erst zu einem bestimmten Stichtag ermittelt wird. Im Rahmen des Jahresabschlusses werden die Personenkonten über Sammelkonten für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bei Debitoren und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bei Kreditoren abgeschlossen.

Die Kontokorrentbuchhaltung ist im Grunde genommen ein anderer Ausdruck für die Debitorenbuchhaltung und Kreditorenbuchhaltung, die von Unternehmen geführt wird, welche ihre Finanzbuchhaltung zur besseren Übersicht aufteilen. Dies ist besonders bei großen Unternehmen der Fall, die zur doppelten Buchführung verpflichtet sind und viele Kreditoren und Debitoren haben.

Fazit

Das Kontokorrent ist ein unverzichtbares Instrument in der Welt der Finanzen, besonders für Unternehmen. Es ermöglicht eine flexible und übersichtliche Verwaltung von Geldbewegungen, sei es durch Ein- und Auszahlungen, Überweisungen oder Kreditnutzung. Wichtig ist, den Kontokorrentkredit bedacht einzusetzen und das Konto sorgfältig zu überwachen, um finanzielle Stabilität zu gewährleisten. In der Buchhaltung sorgt das Kontokorrent für eine klare und präzise Darstellung aller geschäftlichen Vorgänge, was für jede effiziente Finanzverwaltung entscheidend ist.

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