Fällt es dir (noch) schwer, die Abschreibungsbeträge richtig zu berechnen? Mach dir keine Sorgen – wir erklären dir, wie es funktioniert. Der folgende Überblick zeigt dir, wie die Berechnung der Abschreibung für die unterschiedlichen Abschreibungmethoden funktioniert und wie du einen Abschreibungsplan erstellst.
AfA-Tabelle: Richtlinie für die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer
AfA steht für „Absetzung für Abnutzung“ und ist eine Abkürzung für die Abschreibung. Du verteilst dabei die Anschaffungs- und Herstellungskosten über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Diese ist nicht ganz einfach zu bestimmen. Denn wer weiß schon vorher, wie lang der neu angeschaffte Computer halten wird?
Deshalb gibt es die AfA-Tabellen des Bundesfinanzministeriums. Sie enthalten für verschiedenste Anlagegüter die durchschnittliche Nutzungsdauer, die du einfach für deinen Abschreibungsplan übernehmen kannst. Wie das funktioniert, erfährst du in unserem Beitrag zur AfA-Tabelle.
Berechnung der linearen Abschreibung
Bei der linearen Abschreibung verteilst du die Absetzung für Abnutzung gleichmäßig auf den Abschreibungszeitraum. Dafür verwendest du diese Formel:
Abschreibungssumme pro Jahr = Anschaffungs- oder Herstellungskosten / Nutzungsjahre in Jahren
Beispiel: Du kaufst eine Maschine zum Preis von 24.000 Euro (netto). Die Nutzungsdauer liegt bei 12 Jahren. Die Abschreibung liegt bei 24.000 Euro : 12 Jahre = 2.000 Euro pro Jahr.
Erfahre mehr zur Berechnung in unserem Beitrag zur linearen Abschreibung oder nutze direkt unseren kostenlosen Abschreibungsrechner, um deine Abschreibungsbeträge zu berechnen.
Erfahre in nur 2 Minuten alles Wichtige über die lineare Abschreibung
Berechnung der degressiven Abschreibung
Bei der degressiven Abschreibung bleibt zwar der Abschreibungssatz (= Prozentsatz) jedes Jahr gleich. Weil du diesen aber in den Folgejahren nach dem Anschaffungsjahr immer auf den Restbuchwert anwendest, ergeben sich fallende Abschreibungsbeträge. Dafür gibt es allerdings keine einfache Formel, sondern eine mehrstufige Berechnung der Abschreibung.
Beispiel: Wir bleiben bei der Maschine. Der degressive Abschreibungssatz betrüge:
100 Prozent : 12 Jahre = 8,33 Prozent.
Multipliziert mit 2 ergibt sich ein Abschreibungssatz von 16,66 Prozent. So ermittelst du den Abschreibungsbetrag für das Wirtschaftsjahr der Anschaffung und die Folgejahre:
Erfahre mehr zur Berechnung in unserem Beitrag zur degressiven Abschreibung.
Berechnung der progressiven Abschreibung
Die progressive Abschreibung ist ein kaum genutzter Sonderfall der Abschreibungsmethoden. Bei ihr steigt die Abschreibung für dein Betriebsvermögen von Jahr zu Jahr an. Somit ist sie das exakte Gegenteil der degressiven Abschreibung. Du berechnest sie mit dieser Formel:
Degressionsbetrag = Anschaffungs- oder Herstellungskosten / (1 + 2 +...+ n) (Nutzungsjahre)
Berechnung der leistungsbezogenen Abschreibung
Bei der leistungsbezogenen Abschreibung ermittelst du die Abschreibungsbeträge für dein Betriebsvermögen in jedem Wirtschaftsjahr anhand der tatsächlichen Leistung eines Vermögensgegenstands, zum Beispiel der Betriebsstunden einer Maschine. Für die Berechnung der Abschreibungsbeträge benötigst du diese Formel:
Abschreibungsbetrag pro Leistungseinheit = Anschaffungs- oder Herstellungskosten / Gesamtleistung
Beispiel: Zurück zu unserer Maschine. In dem Zeitraum von 12 Jahren wird sie voraussichtlich eine Gesamtleistung von 4.800 Betriebsstunden erbringen. Der Abschreibungsbetrag pro Leistungseinheit beträgt
24.000 Euro : 4.800 Betriebsstunden = 5 Euro/Stunde.
Jetzt musst du diesen Betrag nur noch mit der tatsächlichen Leistung im jeweiligen Jahr multiplizieren. Zum Beispiel 1.000 Betriebsstunden im ersten Jahr = 5.000 Euro Abschreibungsbetrag. 300 Betriebsstunden im zweiten Jahr = 1.500 Euro Abschreibungsbetrag.
Mehr zur richtigen Berechnung erfährst du in unserem Beitrag zur Leistungsabschreibung.
Die wichtigsten Abschreibungsmethoden im Überblick
Die folgende Tabelle zeigt die relevanten Details zu den wichtigsten Abschreibungsmethoden für dein Betriebsvermögen: