Was für eine Überraschung – oder auch nicht: Die Finanzbehörde will ihr Geld pünktlich haben. Deshalb kannst du dir die Umsatzsteuervoranmeldung auch nicht aufsparen, bis du zufällig Zeit dafür hast, sondern musst sie zu festgelegten Abgabeterminen einreichen. Doch was passiert, wenn du die Umsatzsteuervoranmeldung zu spät abgegeben hast oder sie gar komplett vergisst? Genau das erklären wir dir in diesem Beitrag.
Eins vorweg: Sollte das einmalig vorkommen, brauchst du in der Regel noch keine Panik zu haben.
Welche Fristen gelten für die Umsatzsteuervoranmeldung?
Die Umsatzsteuervoranmeldung ist immer am zehnten Tag des Folgemonats fällig – es sei denn, der Tag fällt auf einen Sonntag oder Feiertag. In dem Fall hast du bis zum darauffolgenden Montag Zeit.
Zusätzlich steht dir nach § 240 Abs. 3 AO eine Schonfrist für die Zahlung zu. Sie endet regelmäßig am 13. Tag des Folgemonats. Bis dahin kannst du deine UStVA noch einreichen, ohne, dass Extra-Kosten auf dich zukommen. Sie wird dir gewährt, weil sich Überweisungen ja mal bei der Bank verspäten können – wofür du gar nichts kannst.
Gut zu wissen: Die Umsatzsteuervoranmeldung und die Umsatzsteuererklärung sind nicht das Gleiche. Daher gelten auch unterschiedliche Abgabefristen. Die Umsatzsteuererklärung (also die Umsatzsteuerjahreserklärung) musst du zum 31. Juli des Folgejahres einreichen.
Welche Abgabefrist für dich bei der UStVA genau gilt, hängt davon ab, ob du deine Umsatzsteuervoranmeldung monatlich oder vierteljährlich einreichen musst. Eine Tabelle mit den exakten Abgabefristen findest du in unserem Beitrag zu den Fristen der Umsatzsteuervoranmeldung.
Was passiert, wenn du die Frist der Umsatzsteuervoranmeldung verpasst?
Fällt dir auf, dass du mit der Umsatzsteuervoranmeldung zu spät dran bist, stellst du dir sicher die Frage, welche Folgen das für dich hat. Was auf dich zukommt, hängt davon ab, wie lange die Frist schon verstrichen ist. Also ob du die Umsatzsteuervoranmeldung einen Tag zu spät einreichst oder die Abgabefrist um zwei Wochen überziehst.
Wichtig ist: Sobald dir die Verspätung auffällt, solltest du die versäumte Umsatzsteuervoranmeldung so schnell wie möglich nachholen. Kontaktiere dann außerdem das Finanzamt und bitte beispielsweise telefonisch um eine Fristverlängerung.
Bist du schon deutlich zu spät dran, solltest du dich auf folgende Konsequenzen einstellen:
Mahnschreiben vom Finanzamt
Zunächst einmal wird dich das Finanzamt darauf hinweisen, dass du deine Umsatzsteuervoranmeldung zu spät abgegeben hast. Dieses Mahnschreiben kann dir auch dann zugehen, wenn du die Umsatzsteuervoranmeldung nur einen Tag zu spät eingereicht hast.
In dem Mahnschreiben informiert dich das Finanzamt, welche UStVA fehlt (es könnte ja auch ein Versehen sein). Zudem droht es dir weitere Konsequenzen, wie etwa Säumniszuschläge, an.
Verspätungs- und Säumniszuschläge
Strafe muss sein. Wenn du also deine Umsatzsteuervoranmeldung zu spät einreichst und die Zahlung entsprechend auch spät kommt, kann die Finanzbehörde Verspätungs- oder Säumniszuschläge verhängen. Die folgende Tabelle zeigt dir die Unterschiede und du erfährst mehr über die Höhe:
Einen Verspätungszuschlag kann der Fiskus ebenso bei der verspäteten Abgabe der jährlichen Umsatzsteuererklärung festsetzen.
Schätzungen der Zahllast
Reagierst du auf die Mahnungen des Finanzamts nicht, musst du dich auf eine Schätzung einstellen. Der Sachbearbeiter schätzt dann die Höhe deiner umsatzsteuerpflichtigen Umsätze und kann auf dieser Basis die Zahllast festsetzen. Das Problem ist nur: Das Finanzamt wird die Schätzung immer eher großzügig vornehmen, damit ihm keine Steuern entgehen.
Verspätete Abgabe der UStVA - Einordnung als Steuerhinterziehung
Gibst du wiederholt deine Steueranmeldung zu spät ab oder reagierst einfach nicht auf Nachfragen des Finanzamts, wenn du deine UStVA gar nicht abgegeben hast, könnte sie dir dieses Verhalten als Steuerhinterziehung auslegen. Häufen sich die Unregelmäßigkeiten, kann der Sachbearbeiter den Fall an die Bußgeld- und Strafsachenstelle weitergeben. Die Folge: Eines Tages wird die Steuerfahndung bei dir vor der Tür stehen und nach Beweisen für eine Hinterziehung suchen.
Gut zu wissen: Auch eine Umsatzsteuer-Nachschau wird deutlich wahrscheinlicher, wenn du deine Voranmeldungen häufiger mal zu spät abgibst.
So vermeidest du verpasste Abgabefristen der UStVA
Um solche unangenehmen Folgen zu vermeiden, solltest du auf eine pünktliche Abgabe der Voranmeldung achten. Wir haben einige Tipps für dich, wie du mehr Zuverlässigkeit in deine Umsatzsteuervoranmeldungen bringst.
Buchhaltungssoftware wie sevdesk für UStVA nutzen
Der erste Schritt zu einer pünktlichen Umsatzsteuervoranmeldung ist die Nutzung einer professionellen Buchhaltungssoftware. In sevdesk erfasst du deine Aus- und Eingangsrechnungen ohne Mühe. Ist die nächste UStVA fällig, bekommst du auf Wunsch eine Erinnerung. Die Umsatzsteuervoranmeldung nimmt nur noch wenige Minuten in Anspruch: auf Knopfdruck erstellst du sie und kannst noch einmal die Umsatzsteuerzahllast und Vorsteuer checken und absenden.
Und das Beste ist: Das muss nicht teuer sein. Schon für wenige Euro im Monat bekommst du eine professionelle Lösung, damit du deine Umsatzsteuervoranmeldung immer pünktlich einreichst. Teste jetzt die sevdesk Buchhaltungssoftware kostenlos und unverbindlich!
Erinnerung im Kalender eintragen
Gibst du deine Umsatzsteuervoranmeldung quartalsweise ab, ist es schwierig, die nächste Abgabefrist immer im Blick zu behalten. Aber egal, ob monatlich oder vierteljährlich, trage dir die bevorstehende Frist am besten als wiederkehrende Aufgabe in deinen Kalender ein. Zum Beispiel immer am ersten Tag des Folgemonats. So hast du bis zur Abgabe noch zehn Tage Zeit.
Dauerfristverlängerung mit Sondervorauszahlung beantragen
Brauchst du mehr Zeit für die Umsatzsteuervoranmeldung? Dann kannst du als umsatzsteuerpflichtiges Unternehmen beim Finanzamt eine Dauerfristverlängerung beantragen. So bekommst du eine Fristverlängerung für die Umsatzsteuervoranmeldung um jeweils einen Monat (auch bei quartalsweiser Abgabe).
Gibst du deine UStVA jeden Monat ab, musst du dafür eine Sondervorauszahlung leisten. Bist du hingegen Quartalszahler, musst du für die Fristverlängerung keine Sondervorauszahlung leisten.
Erfahre in unserem Beitrag, wie du eine Dauerfristverlängerung beantragen kannst.
Zusammenfassung zur verspäteten Umsatzsteuervoranmeldung
Zunächst einmal ist es kein Beinbruch, wenn du einmalig deine Umsatzsteuervoranmeldung zu spät übermittelst. Verspätungs- und Säumniszuschläge erlegt dir das Finanzamt gewöhnlich nur bei längeren Überschreitungen oder im Wiederholungsfall auf. Dennoch ist es wichtig, die Abgabetermine immer im Blick zu behalten. Dabei helfen dir eine professionelle Buchhaltungssoftware, eine Dauerfristverlängerung und wiederkehrende Termine in deinem Kalender.