Das GuV-Konto ist die Grundlage der Gewinn- und Verlustrechnung. Es dient dazu, die Erfolgskonten abzuschließen, den Jahresüberschuss oder Jahresfehlbetrag sowie den Gewinn oder Verlust zu ermitteln. Das Ergebnis des GuV-Kontos beeinflusst das Eigenkapitalkonto direkt. In diesem Beitrag erfährst du, wie das GuV-Konto aufgebaut ist und anhand zweier Beispiele, wie du es richtig abschließt.
Aufbau des GuV-Kontos
Das GuV-Konto (kurz für Gewinn- und Verlustkonto) ist ein Unterkonto des Eigenkapitalkontos. Es ist wie ein T-Konto mit Soll und Haben aufgebaut. Zum Aufbau solltest du wissen:
- Im Soll werden die Salden der einzelnen Aufwandskosten (z. B. für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Löhne und Gehälter, Mieten) aufgeführt.
- Im Haben listest du die Salden der Ertragskonten (z. B. Umsatzerlöse, Zinserträge) auf.
- Gleiche die Summen von Soll und Haben des GuV-Kontos ab. Entsteht auf der Sollseite ein Saldo, liegt ein Gewinn vor, denn dann sind die Erträge größer als die Aufwendungen. Andersherum liegt ein Verlust vor, wenn die Habenseite einen Saldo aufweist.
- Den auf dem Gewinn- und Verlustkonto vorhandenen Saldo buchst du anschließend auf das Eigenkapitalkonto um. Es handelt sich dabei um ein Passivkonto. Überschüsse erscheinen im Haben, Verluste im Soll.
Das GuV-Konto ist Basis für die Gewinn- und Verlustrechnung, die gemäß Handelsgesetzbuch ein zwingender Bestandteil des Jahresabschlusses ist.
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GuV-Konto abschließen: So geht’s
Um ein GuV-Konto abzuschließen, gehst du folgendermaßen vor:
- Schritt 1: Schließe alle Erfolgskonten auf das Gewinn- und Verlustkonto ab. Dazu ermittelst du in den entsprechenden T-Konten die Salden der Erfolgskonten. Buche sie anschließend folgendermaßen um:
- Aufwandskonten: GuV (Soll) an Aufwandskonto (Haben)
- Ertragskonten: Ertragskonto (Soll) an GuV (Haben)
- Schritt 2: Jetzt ermittelst du den Saldo des Gewinn- und Verlustkontos. Dazu addierst du zunächst alle Ertragskonten und Aufwandskonten getrennt voneinander und subtrahierst anschließend die eine Summe von der anderen.
- Schritt 3: Buche den Betrag anschließend auf das Eigenkapital um. Dafür brauchst du diesen Buchungssatz:
- Jahresfehlbetrag: Eigenkapitalkonto (Soll) an GuV (Haben)
- Jahresüberschuss: GuV (Soll) an Eigenkapitalkonto (Haben)
- Schritt 4: Entsprechend der zuvor erfolgten Buchung erhöht oder verringert sich das Eigenkapital.
Wie das genau funktioniert, zeigt unser nachfolgendes Beispiel.
Die Aufwandskonten und Ertragskonten der XY GmbH weisen im betrachteten Geschäftsjahr die folgenden Salden aus:
- Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe: 500.000 Euro
- Mieten: 35.000 Euro
- Aufwendungen für Marketing und Werbung: 4.000 Euro
- Instandhaltungskosten: 6.800 Euro
- Löhne und Gehälter: 130.000 Euro
- Zinsaufwendungen: 7.600 Euro
- Fuhrpark: 12.300 Euro
GuV-Konto abschließen: Beispiel bei Jahresüberschuss
Die XY GmbH erzielte Umsatzerlöse in Höhe von 775.000 Euro. Hinzu kommen Mieterträge in Höhe von 23.000 Euro und 900 Euro Zinserträge.
Die XY GmbH hat einen Gewinn von 103.200 Euro erwirtschaftet. Buche das Unterkonto folgendermaßen auf das Eigenkapital um:
GuV-Konto abschließen: Beispiel bei Jahresfehlbetrag
Das Unternehmen hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr Absatzschwierigkeiten und lediglich Umsatzerlöse von 520.000 Euro erwirtschaftet. Daneben wurden Mieterträge von 23.000 Euro und Zinserträge von 900 Euro eingenommen.
Es ist ein Verlust in Höhe von 151.800 Euro entstanden. Dieser mindert das Eigenkapital und wird für die Schlussbilanz folgendermaßen umgebucht: