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Unfallversicherung für Selbstständige: Sinnvolle Absicherung?

Aktualisiert am
26
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11
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2024
Ein Krankenwagen, der mit Blaulicht schnell zu auf einer Straße fährt.
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Ein Krankenwagen, der mit Blaulicht schnell zu auf einer Straße fährt.

Bei der Unfallversicherung denkst du wahrscheinlich zuerst an die Mitarbeiter deines Unternehmens, für die du regelmäßig Beiträge an die Berufsgenossenschaft überweist. Aber hast du eigentlich auch selbst vorgesorgt für den Fall, dass du wegen eines Unfalls nicht mehr arbeiten kannst? Der richtige Versicherungsschutz ist für Selbstständige wichtig. In diesem Beitrag erfährst du, wann du als Unternehmer oder Unternehmerin eine Unfallversicherung benötigst, welche Leistungen sie bietet und worauf du beim Abschluss der Versicherung achten solltest.

Was ist eine Unfallversicherung?

Bei einer privaten Unfallversicherung handelt es sich um eine Versicherung, die immer dann leistet, wenn du infolge eines Unfalls dauerhafte Einschränkungen davon trägst. Sie zahlt also nicht pauschal, wenn du einen Unfall erleidest, sondern nur, wenn die anschließend von der Krankenversicherung übernommenen Behandlungen nicht greifen und du beispielsweise in der Beweglichkeit deiner Wirbelsäule eingeschränkt bleibst oder ein steifes Bein behältst.

Du kannst dich entweder, ähnlich wie deine Mitarbeiter, gesetzlich über die für dich zuständige Berufsgenossenschaft versichern oder einen privaten Unfallschutz abschließen. Im Fall der (Teil-)Invalidität erhältst du als Selbständiger von der Unfallversicherung Leistungen. Wie diese genau aussehen, hängt von der Versicherung ab. Die gesetzliche Unfallversicherung übernimmt vorwiegend Heilbehandlungen und Leistungen zur Teilhabe am Arbeits- und Sozialleben. Außerdem zahlt sie Verletztengeld und -rente. Die Hauptleistung privater Unfallversicherungen liegt in der Zahlung eines festen vereinbarten Geldbetrags und/oder einer Unfallrente.

Als Unternehmer bist du grundsätzlich von der Versicherungspflicht befreit. Du musst dich also selbst darum kümmern, dein persönliches Unfallrisiko abzusichern. Fällst du als Unternehmer nämlich wegen einer Invalidität aus, steht im schlimmsten Fall dein komplettes Unternehmen auf der Kippe.

Unterschied zur Berufsunfähigkeitsversicherung

Hast du als Unternehmerin oder Unternehmer bereits eine Berufsunfähigkeitsversicherung, ist das schon ein wichtiger Schritt. Leider ersetzt sie eine Unfallversicherung für Selbstständige nicht, weil sie nicht dasselbe Risiko absichert. Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt, wenn du aufgrund der Folgen einer Berufskrankheit oder eines Unfalls berufsunfähig wirst. Sie leistet im Regelfall eine dauerhafte Rente. Für die Leistung der Unfallversicherung ist die Berufsunfähigkeit nicht Voraussetzung – der Nachweis einer dauerhaften Beeinträchtigung reicht. Die Folgen von Krankheiten sind jedoch nicht abgesichert.

Für diese Unternehmen ist eine Unfallversicherung Pflicht

Deine Mitarbeiter musst du über die Berufsgenossenschaft immer in der gesetzlichen Unfallversicherung absichern. Arbeitest du in bestimmten Berufsgruppen, unterliegst du als Selbstständiger möglicherweise ebenfalls selbst der Versicherungspflicht. Der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zufolge gehören dazu diese Berufsgruppen:

  • Gesundheitsdienst (z. B. Hebammen, Physiotherapeuten, Logopäden)
  • Wohlfahrtspflege
  • Hausgewerbetreibende
  • Selbstständige in der Landwirtschaft

Informiere dich bei deiner zuständigen Unfallversicherung, ob du als Selbstständiger pflichtversichert bist. Dann kannst du dich bis auf wenige Ausnahmefälle nicht davon befreien lassen.

Freiwillige oder gesetzliche Unfallversicherung für Selbstständige?

Unterliegst du der Versicherungspflicht, hast du in Sachen Unfallversicherung kein Wahlrecht. Anders sieht das aus, wenn du nicht pflichtversichert bist. Dann kannst du dich entweder freiwillig in der DGUV versichern lassen und/oder eine private Unfallversicherung für Selbstständige abschließen.

Freiwillige Unfallversicherung über die Berufsgenossenschaft

Entscheidest du dich für die freiwillige Versicherung bei der für dich zuständigen Unfallkasse, sichert sie dich überwiegend gegen die Folgen von Arbeitsunfällen, Wegeunfällen und Berufskrankheiten ab. Die DGUV zahlt beispielsweise für:

  • Kosten ambulanter und stationärer Behandlungen
  • Medikamente, Heil- und Hilfsmittel
  • Einrichtung eines behindertengerechten Umfelds
  • Leistungen zur Rehabilitation für die Rückkehr ins Berufsleben
  • Verletztenrente bei Invalidität

Für die freiwillige Versicherung stellst du bei deiner Berufsgenossenschaft einen Antrag. Du sicherst dich damit unkompliziert gegen dein persönliches Unfallrisiko ab. Private Unfälle, beispielsweise beim Sport, sind davon allerdings nicht abgedeckt.

Private Unfallversicherung

Eine private Unfallversicherung schließt du anstelle des gesetzlichen Unfallversicherungsträgers DGUV bei einer privaten Unfallkasse ab. Der wichtigste Unterschied zum gesetzlichen Versicherungsschutz ist, dass der Unfallschutz neben Arbeitsunfällen auch für private Unfälle leistet, die du beispielsweise beim Wandern oder bei der Renovierung deiner Wohnung erleidest.

Tipp:

Für Unternehmerinnen und Unternehmer ist eine private Unfallversicherung selbst dann eine sinnvolle Ergänzung, wenn sie in der DGUV versichert sind. Denn auch das Unfallrisiko im Haushalt, beim Sport oder im Straßenverkehr kann für dein Unternehmen ein enormes finanzielles Risiko darstellen.

Kosten einer Unfallversicherung für Selbstständige

Die Kosten für den gesetzlichen Versicherungsschutz hängen von deinem Einkommen, der Gefahrenklasse und der Umlageziffer ab. Die Gefahrenklasse wird anhand deiner Berufsgruppe und deinem Arbeitsort eingestuft. Die Umlageziffer beschließt der Vorstand der Berufsgenossenschaft jährlich erneut. Nach Angaben der DGUV liegt der durchschnittliche Beitragssatz etwa bei 1,3 Prozent.

Die Kosten einer privaten Unfallversicherung richten sich nach mehreren Faktoren:

  • dein persönliches Risiko (bedingt durch deinen Beruf und gefährliche Hobbys)
  • gewählter Grundbetrag
  • Gliedertaxe
  • optionale Leistungen (z. B. Krankenhaustagegeld)

Sehr oft liegen die Kosten für die Unfallversicherung für Selbstständige bei etwa 100 bis 250 Euro im Jahr.

Tipp:

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Leistungen einer Unfallversicherung für Unternehmen & Selbstständige

Eine private Unfallkasse ist in erster Linie darauf ausgerichtet, finanzielle Risiken auszugleichen. Musst du beispielsweise infolge einer Verletzung deine Wohnung behindertengerecht umbauen, kannst du die Einmalzahlung der Versicherung dafür verwenden (Invaliditätsleistung). Die Höhe richtet sich nach der Versicherungssumme und dem nachgewiesenen Grad der Invalidität. Teilweise zahlen die Versicherungen bereits ab 1 Prozent Invalidität.

Neben der Invaliditätsleistung gehören diese Leistungen meist zum Leistungsumfang einer Unfallversicherung:

  • Unfallrente zum Ausgleich des Verdienstausfalls, wenn du wegen der Invalidität nicht mehr arbeiten kannst
  • Krankenhaustagegeld zum Ersatz der Kosten, die für einen stationären Aufenthalt im Krankenhaus anfallen
  • Genesungsgeld für die Zeit nach einem Aufenthalt im Krankenhaus
  • Todesfallleistung für den Fall eines Unfalltods (als Absicherung der Hinterbliebenen)

Neben diesen Basisleistungen gibt es weitere optionale Bausteine, die du je nach gewähltem Tarif zusätzlich absichern kannst:

  • kosmetische Operationen
  • Bergung und Rücktransport
  • Reha-Beihilfe
  • Knochenbruchpauschale
  • Impfschäden nach einer Schutzimpfung
  • Infektionen
  • Sofortleistung bei schweren Verletzungen

Versicherungssumme für die Unfallversicherung ermitteln

Damit du für den Fall eines Unfalls gut abgesichert bist, kommt es auf die richtige Wahl der Versicherungssumme an. Es ist sinnvoll, die Grundinvaliditätssumme nach deinem Lebensalter zu wählen:

Alter Versicherungssumme
20 bis 40 Jahre das 6-fache des Bruttojahreseinkommens
40 bis 50 Jahre das 5-fache des Bruttojahreseinkommens
über 50 Jahre das 4-fache des Bruttojahreseinkommens

Es gibt allerdings noch einen weiteren Faktor, der die Höhe deines Unfallschutzes wesentlich beeinflusst: die Progression. Sie sorgt dafür, dass im Fall der Invalidität nicht einfach die Versicherungssumme ausgezahlt wird, sondern mitunter sogar ein Vielfaches davon.

Grundprinzip ist folgendes: Du legst bei Vertragsabschluss eine Progression fest, zum Beispiel 225 Prozent (je nach Versicherung sind sogar bis 1.000 Prozent möglich). Nun kommt es zu einem Unfall und es wird eine Invalidität von 75 Prozent festgestellt. Ausgezahlt wird nun nicht lediglich die vereinbarte Versicherungssumme, sondern 150 Prozent davon, also die 1,5-fache Versicherungssumme. 225 Prozent wären es bei einer Invalidität von 100 Prozent. Die Progression stellt sicher, dass die Leistung überdurchschnittlich ansteigt, je stärker die Invalidität ausgeprägt ist.

Dennoch ist es nicht unbedingt sinnvoll, eine sehr hohe Progression zu wählen, denn sie wirkt sich auch negativ auf den Beitrag aus. Die Mehrzahl der Fälle von Invalidität liegt unter 50 Prozent. Die Progression kommt dann nur bedingt zum Tragen. Sinnvoller ist deshalb bei der Freiberufler-Unfallversicherung häufig die Wahl einer höheren Versicherungssumme anstatt einer höheren Progression.

Unfallversicherung mit sevdesk Buchhaltungssoftware verbuchen und von der Steuer absetzen

Eine private Unfallversicherung kannst du nicht als Betriebsausgabe absetzen, wohl aber in deiner Einkommensteuererklärung als absetzbaren Vorsorgeaufwand geltend machen. Anders sieht es bei Beiträgen an die DGUV aus: Egal, ob eine Pflichtversicherung besteht oder du dich freiwillig versicherst, du kannst die Beiträge als Betriebsausgabe absetzen.

Damit dabei alles richtig verbucht wird, holst du dir am besten professionelle Unterstützung. Die sevdesk Buchhaltungssoftware ermöglicht dir, die Kosten für deine Unfallversicherung korrekt zu verbuchen und so von der Steuer abzusetzen. So behältst du den Überblick über deine Finanzen und Versicherungen und sparst dir viel Arbeit. Teste jetzt kostenlos die sevdesk Buchhaltungssoftware und finde heraus, wie einfach Buchhaltung mit einer guten Software sein kann.

Zusammenfassung zur Unfallversicherung für Selbstständige

Eine Unfallversicherung ist für Selbstständige keine Pflicht. Dennoch ist sie sinnvoll, um das finanzielle Risiko durch eine Invalidität abzusichern. Mit einer privaten Versicherung realisierst du einen zuverlässigen Unfallschutz, der neben Arbeitsunfällen auch private Unfälle einschließt. Mit der gesetzlichen Unfallversicherung bleiben zwar private Aktivitäten außen vor, aber dafür hast du zusätzlich einen Schutz gegen Berufskrankheiten.

Häufig gestellte Fragen zur Unfallversicherung für Selbstständige

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