Du kannst Themen verständlich erklären und gibst dein Wissen gerne weiter? Als Nachhilfelehrer hast du die Möglichkeit, dir ein zusätzliches Einkommen oder sogar eine komplette Selbstständigkeit aufzubauen. Und zwar ganz unabhängig davon, ob du noch zur Schule gehst, studierst oder freiberuflich arbeitest. Ein Studium oder jahrelange Berufserfahrung brauchst du dafür nicht. Es gibt aber ein paar Faktoren, die du beachten solltest. Zum Beispiel, welche Vorschriften gelten und was du in Sachen Steuern berücksichtigen musst.
In diesem Ratgeber zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du als Nachhilfelehrer durchstartest und dein eigenes kleines Business von Anfang an richtig aufziehst.
Für wen ist Nachhilfe geben der richtige Job?
Nachhilfe zu geben ist für viele eine flexible Möglichkeit, sich nebenbei etwas dazuzuverdienen. Es kann sogar der perfekte Einstieg in die Selbstständigkeit sein. Egal, aus welchem Bereich du kommst – wenn du Leidenschaft und Interesse für ein Schulfach mitbringst, kannst du dein Wissen weitergeben und dabei Geld verdienen.
Lass uns mal einen Blick darauf werfen, für wen sich der Job als Nachhilfelehrer eignet:
- Schüler der Oberstufe, die in bestimmten Schulfächern besonders stark sind und ihre Mitschüler oder andere Lernende unterstützen möchten.
- Studierende mit Fachkenntnissen, zum Beispiel in Lehramtsfächern oder sogenannten MINT-Disziplinen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), die neben dem Studium ein zusätzliches Einkommen generieren wollen.
- Berufstätige mit Expertise, wie zum Beispiel Sprachtrainer, die ihre Kenntnisse weitergeben und ihre beruflichen Fähigkeiten sinnvoll einsetzen wollen.
- Menschen mit Freude am Erklären, wie beispielsweise pensionierte Lehrkräfte, die ihr Wissen teilen möchten.
So kannst du als Nachhilfelehrer starten
Du bist noch unsicher, wie du als Nachhilfelehrer durchstarten kannst und ob du dafür überhaupt geeignet bist? Es gibt verschiedene Wege, wie du als Nachhilfelehrer einsteigen kannst.
Dies sind die gängigsten Optionen mit ihren Vor- und Nachteilen:
Vorteile & Chancen deiner Selbstständigkeit als Nachhilfelehrer
Die Selbstständigkeit als Nachhilfelehrer bringt eine Menge Vorteile mit sich. Du bestimmst nicht nur selbst, wie dein Arbeitsalltag aussieht, sondern profitierst auch von einem wachsenden Markt und flexiblen Einstiegsmöglichkeiten.
Von diesen Vorteilen und Chancen profitierst du:
- Flexible Arbeitszeiten
Du entscheidest, wann und wie du unterrichtest. Ob morgens, abends oder am Wochenende: Du kannst deine Nachhilfestunden nach deinem Rhythmus planen und auf deine anderen Verpflichtungen abstimmen. - Wachsende Nachfrage
Der Bedarf an Nachhilfe ist seit Jahren gestiegen, vor allem in Fächern wie Mathematik, Physik oder Englisch. Diese Entwicklung wird auch in Zukunft anhalten, was dir langfristig eine stabile Einkommensquelle bietet. - Nebenberuflich starten
Du musst nicht gleich hauptberuflich einsteigen. Als Nachhilfelehrer kannst du dich auch erst einmal nur nebenberuflich selbstständig machen und testen, wie es läuft. - Persönliches Wachstum
Nachhilfe zu geben bedeutet, Verantwortung zu übernehmen, dich klar auszudrücken und auf unterschiedliche Menschen einzugehen. Du entwickelst nicht nur deine Nachhilfeschüler weiter, sondern auch dich selbst.
Halten wir fest: Die Selbstständigkeit als Nachhilfelehrer bietet dir jede Menge Chancen. Du hilfst anderen, wächst selbst und baust dir nach und nach ein eigenes Business auf.
Welche Voraussetzungen und Qualifikationen brauchst du, um Nachhilfelehrer zu werden?
Good to know: Die Berufsbezeichnung „Nachhilfelehrer“ ist nicht geschützt, was den Einstieg auch ohne spezielle Qualifikationen möglich macht. Du brauchst also kein spezielles Studium oder eine Ausbildung. Viel wichtiger ist dein Fachwissen in den Schulfächern, in denen du Nachhilfe geben möchtest. Je mehr du über das Unterrichtsfach weißt, desto besser kannst du das Wissen vermitteln.
Neben dem Fachwissen spielen auch deine persönlichen Eigenschaften eine große Rolle: Geduld und Einfühlungsvermögen sind entscheidend, um auf die individuellen Bedürfnisse deiner Schüler einzugehen und sie zu motivieren. Ein gutes Vermittlungsvermögen hilft dir, komplexe Inhalte verständlich zu machen. Erfüllst du diese Voraussetzungen, hast du gute Chancen, als Nachhilfelehrer erfolgreich zu starten.
Wie viel verdienst du als Nachhilfelehrer?
Nachhilfe kann ein richtig lukratives Business sein. Unterrichtest du privat, kannst du deine Stundensätze grundsätzlich selbst festlegen. Was du für eine Unterrichtseinheit verlangen kannst, hängt von deinem Fachwissen, dem Unterrichtsfach und deinem Wohnort ab. Du hast die Flexibilität, deine Preise je nach Leistung und Zielgruppe anzupassen.
Wie hoch dein Stundensatz letztendlich ist, hängt von diesen Faktoren ab:
- Fachwissen: Hast du ein Lehramtsstudium absolviert oder praktische Erfahrungen als Lehrkraft gesammelt? Je mehr Expertise du mitbringst, desto mehr kannst du verlangen.
- Nachhilfefach: In Fächern wie Mathe, Latein oder Physik kannst du oft einen höheren Stundensatz ansetzen, da die Nachfrage hier oft größer ist.
- Wohnort: In großen Städten kannst du tendenziell höhere Preise verlangen als auf dem Land, wo die Nachfrage möglicherweise nicht so hoch ist.
- Art des Unterrichts: Gruppenunterricht ist zwar günstiger pro Person, kann aber lukrativer für dich sein als Einzelunterricht.
Erfahrungsgemäß liegt der Stundensatz bei 15 bis 35 Euro. Arbeitest du mit Online-Plattformen zusammen, ist dein Verdienst geringer, da eine Gebühr für die Vermittlung anfällt. Dafür bekommst du Schüler direkt vermittelt und sparst dir die Kundenakquise. Wichtig: Alle Einnahmen aus der Nachhilfe musst du beim Finanzamt anmelden und steuerlich korrekt behandeln. So bleibt dein Business nicht nur lukrativ, sondern auch rechtskonform.
Fassen wir zusammen: Je besser du dich positionierst, desto mehr kannst du verdienen. Lege deine Stundensätze von Anfang an gut durchdacht fest.
Selbstständig machen als Nachhilfelehrer
Nachhilfe ist eine Unterrichtstätigkeit und zählt nach § 18 Einkommensteuergesetz in der Regel als selbstständige, freiberufliche Tätigkeit. Sobald du Nachhilfe gibst und damit Geld verdienst, musst du das beim Finanzamt anmelden.
Wie läuft das genau? Bevor du mit der Nachhilfe startest, musst du den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen und ans Finanzamt schicken. Das kannst du bequem elektronisch über ELSTER erledigen.
Tipp: Das Verifizierungsverfahren dauert etwas, also am besten frühzeitig erledigen. Mit der Anmeldung bist du dazu verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben. Du führst alle Einnahmen und Ausgaben in einer Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) auf.
Für Studierende, die neben dem Studium Nachhilfe geben, ist vor allem der Steuerfreibetrag interessant: Liegen deine Einnahmen im Jahr unter 12.069 Euro (für Ledige) bzw. 24.192 Euro (für Verheiratete), musst du keine Einkommenssteuer zahlen. Aber: Die Pflicht zur Anmeldung beim Finanzamt und die Abgabe der EÜR besteht trotzdem.
Im Fragebogen gibst du deine persönlichen Daten, deine Tätigkeit und deine voraussichtlichen Einnahmen an. Diese Angaben helfen dem Finanzamt Steuervorauszahlungen festzusetzen. Am Jahresende wird geprüft, ob du zu viel oder zu wenig vorausgezahlt hast.
Du kannst Nachhilfe auch im Angestelltenverhältnis geben, zum Beispiel als Nebenjob bei einer Nachhilfeagentur oder in einer Schule. Dann bist du sozialversichert und musst dich nicht selbst anmelden.
Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie du deine Selbstständigkeit anmeldest.
1. Freiberufler oder Gewerbe?
Bevor du als Nachhilfelehrer aktiv wirst, müssen wir noch folgende Frage klären: Möchtest du eine freiberufliche Tätigkeit oder ein Gewerbe anmelden? Da gibt es einen Unterschied, den du kennen solltest.
- Freiberufler: In der Regel musst du für Tätigkeit als Nachhilfelehrer eine freiberufliche Tätigkeit anmelden. Warum? Du gibst Wissen und Expertise weiter und verkaufst keine Produkte. Somit fällst du unter die Freiberufler und musst kein Gewerbe anmelden, was den bürokratischen Aufwand deutlich vereinfacht.
- Gewerbe: Möchtest du zusätzlich zum Unterricht auch Produkte verkaufen, wie beispielsweise Unterrichtsmaterialien oder Lernhilfen über einen Online-Shop? Dann handelst du mit Waren und musst ein Gewerbe anmelden.
Die Entscheidung zwischen Freiberufler und Gewerbe hängt also davon ab, wie du dein Business gestaltest. In den meisten Fällen ist Nachhilfe als Unterrichtseinheit freiberuflich, der Verkauf von Materialien dagegen gewerblich.
2. Konzept und Plan für deinen Nachhilfeunterricht
Willst du professionell durchstarten? Dann überlege dir ein klares Konzept und mache dir vorab Gedanken über folgende Entscheidungen:
- Welche Schulfächer willst du unterrichten?
- Brauchst du noch eine Fortbildung, um deine Didaktik oder Methodik zu verbessern?
- Bietest du Gruppen- oder Einzelunterricht an?
- Findet dein Unterricht online oder in Präsenz statt?
- Unterrichtest du bei dir zu Hause oder mietest du externe Räume?
Wenn du vor Ort unterrichten möchtest, solltest du deinen Standort genau prüfen. Eine Standortanalyse deckt auf, welche Location für dich optimal ist. Prüfe, wie hoch die Nachfrage vor Ort ist und wie viele Mitbewerber es gibt. Eine ergänzende Marktanalyse, Wettbewerbsanalyse und Zielgruppenanalyse hilft dir dabei, dein Angebot gezielt auszurichten.
Was noch wichtig ist: Hast du genug Startkapital oder benötigst du eine Finanzierung für den Einstieg in die Selbstständigkeit? Es fallen Kosten für mögliche Anmeldung beim Gewerbeamt an. Außerdem brauchst du, falls noch nicht vorhanden, eine Grundausstattung wie Lernmaterialien, einen Laptop oder Werbemittel. Versicherungskosten für eine Berufshaftpflicht können auch hinzukommen. Wie viel du genau ausgeben musst, hängt davon ab, auf welchem Level du starten willst. Rechne ungefähr mit einem Startkapital von rund 500 bis 2.000 Euro.
Unser Tipp: Wenn du gerade arbeitslos bist oder Anspruch auf ALG I hast, kannst du bei der Agentur für Arbeit den Gründungszuschuss beantragen. Dafür brauchst du einen Businessplan inklusive Tragfähigkeitsbescheinigung. Der Businessplan hilft dir, deine Kosten realistisch zu kalkulieren und eine mögliche Finanzierung zu beantragen. Mit unserer kostenlosen Businessplan-Vorlage sparst du dir bei der Erstellung jede Menge Zeit.
3. Preise und Angebote festlegen
Jetzt geht's an deine Preiskalkulation: Überlege dir, wie du deine Unterrichtseinheiten berechnen möchtest. Die gängigen Stundensätze liegen zwischen 20 und 35 Euro, hängen aber auch von deiner Zielgruppe, deinem Unterrichtsfach und dem Markt ab. Sei flexibel, um deine Preise konkurrenzfähig zu halten.
Auch zusätzliche Angebote können dich von der Konkurrenz abheben und deinen Lernenden einen echten Mehrwert bieten. Das sind zum Beispiel 10er-Karten für Nachhilfestunden, Probestunden oder Online-Specials. Auch Rabattaktionen für Weiterempfehlungen sind attraktiv. Gerade zu Beginn deiner Selbstständigkeit können spezielle Angebote wie z. B. Probestunden helfen, die Werbetrommel zu rühren und neue Kunden zu gewinnen.
4. Auflagen erfüllen und Umsatzsteuerbefreiung einholen
Wenn du mit Kindern oder Jugendlichen arbeitest, z. B. in einem Nachhilfeinstitut, wird in vielen Fällen ein erweitertes Führungszeugnis vom Arbeitgeber verlangt. Bei privater Nachhilfe ist dies meist nicht notwendig, aber manchmal ist es aus Sicherheitsgründen für die Eltern deiner Schüler eine Voraussetzung.
Wichtig zu wissen: Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du dich von der Umsatzsteuer befreien lassen. Das gilt, wenn dein Nachhilfeunterricht auf einen Schul- oder Hochschulabschluss vorbereitet und von der zuständigen Landesbehörde anerkannt wird. Die Befreiung beantragst du direkt beim Finanzamt. Und zwar mit dem passenden Formular und einem Nachweis, dass dein Unterricht diese Kriterien erfüllt. Der Vorteil: Du musst dann keine Umsatzsteuer auf deine Leistungen erheben.
5. Selbstständigkeit bei den zuständigen Behörden anmelden
Wenn du regelmäßig Nachhilfe gibst und Geld verdienst, musst du deine selbstständige Tätigkeit offiziell beim Finanzamt anmelden. Dafür füllst du den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung aus, entweder online oder in Papierform. Darin gibst du Details zu deiner Nachhilfetätigkeit an. Nach der Anmeldung erhältst du eine Steuernummer, die du für Rechnungen und deine Steuererklärung benötigst. Dieser Schritt ist wichtig, um als Nachhilfelehrer rechtlich abgesichert zu sein und deine Einkünfte korrekt zu versteuern.
Alle Details zur Anmeldung bekommst du in unserem Ratgeber zum Thema „Selbstständigkeit anmelden“. Unserer Checkliste zur Steuererklärung kannst du kostenlos downloaden, damit du auch nichts vergisst.
Marketing für Nachhilfe: Wie findest du Nachhilfeschüler?
Dein Entschluss ist gefasst: Du willst dich als Nachhilfelehrer selbstständig machen. Jetzt fehlen dir nur noch passende Nachhilfeschüler. Mit diesen Schritten machst du auf dein Nachhilfe-Business aufmerksam:
- Mundpropaganda: Je mehr Personen du wissen lässt, dass du Nachhilfe gibst, desto schneller kommst du an deine Kunden. Informiere Freunde, Bekannte und ehemalige Mitschüler. Erste Kunden kommen oft über Empfehlungen.
- Schwarzes Brett und Aushänge: Streu dein Angebot in Schulen, Unis, Supermärkten oder in der Bibliothek. Ein Aushang lohnt sich überall dort, wo Eltern und Schüler unterwegs sind.
- Online-Präsenz: Eine einfache Website oder ein LinkedIn-Profil reichen oft schon, um professionell aufzutreten und auf dein Angebot aufmerksam zu machen.
- Plattformen & Portale: Portale wie Superprof, Nachhilfe-Team.net oder (ebay-)Kleinanzeigen bringen dich schnell mit potenziellen Nachhilfeschülern in Kontakt.
- Lokale Netzwerke: Tausche dich mit anderen Selbstständigen aus oder arbeite mit Jugendtreffs, Beratungsstellen oder anderen lokalen Partnern zusammen. Auch Social Media wie Instagram oder Facebook-Gruppen helfen dir, dein Angebot zu streuen.
Digitale Lehrmaterialien & hilfreiche Tools
Eine gute Vorbereitung ist für Nachhilfelehrer das A und O. Vor allem im digitalen Unterricht helfen dir die richtigen Tools, organisiert zu bleiben und Stress zu vermeiden. Viele davon sind sogar kostenlos!
Hier ein paar Empfehlungen für deinen (digitalen) Nachhilfeunterricht:
- Unterrichtsmaterial:
Plattformen wie eduki (ehemals Lehrermarktplatz) oder ZUM-Unterrichten bieten dir fertige Arbeitsblätter, Übungen und ganze Stundenkonzepte. Diese kannst du einfach abspeichern und anpassen. - Tools für den digitalen Unterricht:
Für Videounterricht eignen sich Zoom, Skype oder Google Meet. Ergänzend kannst du mit Bitpaper, Miro oder Explain Everything ein digitales Whiteboard nutzen. - Planung & Organisation:
Tools wie Asana, Notion oder Trello helfen dir, Stundenplanungen, To-dos und Schülernotizen übersichtlich zu verwalten. - Terminbuchung ohne Chaos:
Mit Calendly oder Google Kalender kannst du Termine mit deinen Nachhilfeschülern abstimmen.
Welche Versicherungen benötigst du als freiberuflicher Nachhilfelehrer?
Als freiberuflicher Nachhilfelehrer gibt es einige Versicherungen, die du unbedingt im Blick haben solltest. Je nachdem, ob du haupt- oder nebenberuflich arbeitest, unterscheiden sich die Anforderungen:
- Berufshaftpflichtversicherung: Deckt Personen- und Sachschäden ab, die du im Job verursachst, zum Beispiel wenn ein Schüler verletzt wird. Sie bezahlt berechtigte Forderungen und wehrt unberechtigte ab.
- Rechtsschutzversicherung: Schützt dich vor rechtlichen Auseinandersetzungen, falls es zu Streitigkeiten mit Schülern oder Eltern kommt.
- Kranken- und Pflegeversicherung: Als Selbstständiger musst du dich selbst versichern. Wenn du hauptberuflich arbeitest, hast du die Wahl zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung.
- Private Altersvorsorge: Da du keine gesetzliche Rente bekommst, solltest du für deine Altersvorsorge selbst sorgen. Besonders wichtig, wenn du hauptberuflich selbstständig bist.
Unser Tipp: Mit den richtigen Versicherungen bist du gut aufgestellt. Mehr Informationen dazu findest du in unserem Ratgeber „Versicherungen für Selbstständige und Existenzgründer“.
Welche Steuern musst du als Nachhilfelehrer zahlen?
Als selbstständiger Nachhilfelehrer kommst du um das Thema Steuern nicht herum. Aber keine Sorge: Mit dem richtigen Wissen kannst du dich gut auf deine Pflichten vorbereiten und verlierst beim Thema Steuern nicht den Überblick.
In Deutschland sind für dich als selbstständiger Nachhilfelehrer folgende Steuern relevant:
- Einkommenssteuer: Verdienst du mehr als den Grundfreibetrag von aktuell 12.096 Euro, wird dein Einkommen steuerpflichtig. Der Steuersatz steigt mit deinem Gewinn. Tipp: Betriebsausgaben kannst du von deinem Gewinn abziehen, zum Beispiel für Materialkosten, Fahrtkosten oder auch Fortbildungskosten. Das verringert deinen zu versteuernden Gewinn.
- Umsatzsteuer: Wenn du im Vorjahr mehr als 25.000 Euro Umsatz hattest oder im Vorjahr unter 25.000 Euro lagst, aber im laufenden Jahr voraussichtlich über 100.000 Euro Umsatz machst, gilt für dich nicht mehr die Kleinunternehmerregelung. Dann musst du auf deinen Rechnungen Umsatzsteuer (meist 19 %) angeben und an das Finanzamt abführen.
- Gewerbesteuer: Falls du ein Gewerbe anmelden möchtest und dein Gewinn über dem Freibetrag von 24.500 Euro liegt, könnte Gewerbesteuer anfallen. Die Höhe variiert je nach Gemeinde.
Unser Tipp: Mit den Steuerterminen 2025 im Überblick verpasst du keine Frist.
Rechnungen & Buchhaltung für deinen Nachhilfeunterricht im Griff
Als Nachhilfelehrer kommen möglicherweise neue Aufgaben auf dich zu: Rechnungen schreiben, Zahlungseingänge prüfen und manchmal auch offene Beträge einfordern. Gerade am Anfang kann das ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen.
Unser Tipp: Hol dir von Anfang an die richtige Unterstützung an deine Seite! So kannst du mehr Zeit in deine Schüler investieren und musst dich weniger mit lästigem Papierkram herumschlagen. Mit der intuitiven Buchhaltungssoftware von sevdesk profitierst du von:
- automatischer Erstellung deiner Rechnungen,
- einem klaren Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben und
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Zusammenfassung
Nachhilfe zu geben ist eine großartige Möglichkeit, sich selbstständig zu machen und gleichzeitig anderen zu helfen.Du kannst privat Nachhilfestunden anbieten, dich einer Plattform anschließen oder sogar ein eigenes Nachhilfeinstitut gründen. Viele pensionierte Lehrer oder Studenten nutzen diese Chance, um ihre Erfahrung weiterzugeben. Welche Option die beste für dich ist, hängt ganz von deinen Zielen ab. Bei der privaten Nachhilfe hast du die volle Kontrolle über Preise und Unterricht, musst dich jedoch selbst um alles kümmern. Online-Plattformen bieten eine fertige Infrastruktur, übernehmen Marketing und Akquise, verlangen jedoch eine Gebühr und schränken deine Preisgestaltung ein. Wenn du dich einem Nachhilfeinstitut oder Franchise anschließt, profitierst du von einem etablierten Geschäftsmodell, bist aber weniger flexibel.
Vergiss nicht, die Formalitäten zu klären: Arbeitest du mit Kindern, brauchst du oft ein erweitertes Führungszeugnis.Außerdem musst du deine Selbstständigkeit beim Finanzamt anmelden. Falls du zusätzlich Lernmaterialien verkaufen möchtest, ist eine Gewerbeanmeldung erforderlich. Wir wünschen dir viel Erfolg auf deinem Weg als Nachhilfelehrer!