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Selbstständig machen im Handwerk: So wirst du erfolgreich

Selbstständiger Handwerker schneidet Pflastersteine in seinem Handwerksbetrieb.
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Selbstständiger Handwerker schneidet Pflastersteine in seinem Handwerksbetrieb.

Wenn du dich als Handwerker selbstständig machen willst, bieten sich dir großartige Möglichkeiten. Die Handwerksbranche gehört mit zu den größten in Deutschland. Zu ihr zählen zahlreiche Berufsgruppen – vom Fliesenleger über die Bäckerei bis hin zum Friseur oder Goldschmied. Als selbstständiger Handwerker bist du dein eigener Chef und kannst deine Zeit freier einteilen.

In diesem Beitrag findest du alles Wissenswerte dazu, wie du dich als Handwerker selbstständig machen kannst, ob du für deinen Handwerksbetrieb einen Meistertitel brauchst – und was es sonst noch zu beachten gibt.

Warum ist eine Selbstständigkeit als Handwerker sinnvoll?

Du fragst dich, ob es sinnvoll ist, dich als Handwerker selbstständig zu machen? Die Selbstständigkeit in einem Handwerksberuf bietet dir viele Chancen. So kannst du zum Beispiel deine Zeit im Regelfall flexibler einteilen. Auch deine Umsätze kannst du über die Zeit stetig steigern – zum Beispiel, indem du irgendwann eigene Mitarbeiter wie Gesellen einstellst.

Deine Vor- und Nachteile als Selbstständiger im Handwerk

Hier findest du einen kleinen Überblick zu den wichtigsten Vor- und Nachteilen zur Selbstständigkeit mit einem Handwerksbetrieb.

Vorteile als Selbstständiger im Handwerk Nachteile als Selbstständiger im Handwerk
  • Wenn du dich mit einem Handwerk selbstständig machst, kannst du deine Zeit weitgehend frei einteilen und arbeitest selbstbestimmter und unabhängiger.
  • Als selbstständiger Handwerker kannst du deine Preise frei gestalten und dein Auftragsvolumen an deine Bedürfnisse anpassen. Somit kannst du als Selbstständiger im Handwerk bei entsprechender Auftragslage leichter mehr verdienen, als wenn du angestellt bist.
  • Ein eigener Handwerksbetrieb bietet dir enormes Wachstumspotenzial: Wenn du ausreichend Kundenanfragen hast, kannst du statt einer Tätigkeit als Einzelunternehmer einen größeren Handwerksbetrieb gründen. Dann kannst du eigene Mitarbeiter anstellen, größere Projekte betreuen – und deine Gewinne stetig steigern.
  • Als selbstständiger Handwerker trägst du die Verantwortung für deine Arbeit und die damit verbundenen Risiken wie Verdienstausfall bei Krankheit oder rechtliche Konsequenzen bei Fehlern. Daher sind Versicherungen für selbstständige Handwerker ein wichtiger Punkt.
  • Wenn du einen eigenen Handwerksbetrieb hast, bist du nicht nur für deine reinen Arbeitsleistungen als Handwerker zuständig. Du musst dich auch um kaufmännische und organisatorische Themen kümmern, wie: deine Anmeldung beim Gewerbeamt und weiteren Behörden, die Klärung deiner Mitgliedschaft bei der Handwerkskammer (HWK) und deine Eintragung in die Handwerksrolle, deine Buchhaltung und deine Steuererklärungen oder die Kundengewinnung und -pflege

Wie viel verdienst du als selbstständiger Handwerker?

Du fragst dich, wie viel du als selbstständiger Handwerker einnehmen kannst? Dein Einkommen hängt hier von verschiedenen Faktoren ab. So kommt es zum Beispiel darauf an:

  • mit welchem Handwerksberuf du dich selbstständig machst (zum Beispiel Handwerksbetrieb mit oder ohne Meisterpflicht).
  • welche konkreten Leistungen du als selbstständiger Handwerker anbietest.
  • ob du deine Leistungen selbst erbringst oder deine Arbeit mithilfe von Gesellen skalieren kannst.

Ebenfalls beeinflusst deine Preisgestaltung deinen Gewinn. Hierfür spielen für dich folgende Punkte eine wichtige Rolle:

  • Wie sieht der Markt aus und welche Preise verlangen Wettbewerber?
    Erstelle hierfür eine kleine Wettbewerbs- und Marktanalyse zu deiner Selbstständigkeit als Handwerker.
    Schaue dir zunächst deine Zielgruppe näher an: Zählt für deine potenziellen Kunden eher der Preis oder die Qualität? Wähle deine Preisgestaltung als selbstständiger Handwerker passend zu deiner Zielgruppe. Wirf dafür auch einen Blick auf andere erfolgreiche Handwerksbetriebe in deinem Bereich und deiner Region. Wie gestalten diese ihre Preise – und ergibt das auch für dein Angebot Sinn?
  • Was muss ich mit meinem Handwerksbetrieb einnehmen, um davon zu leben?
    Besonders wichtig ist natürlich auch, dass du als selbstständiger Handwerker von deiner Arbeit leben kannst. Daher müssen sowohl dein Auftragsvolumen als auch deine Preise für deinen Handwerksbetrieb entsprechend gut gewählt sein.

Was brauchst du, um dich als Handwerker selbstständig zu machen?

Um dich als Handwerker selbstständig zu machen, benötigst du in einigen Fällen bestimmte Qualifikationen. Ein wichtiger Punkt ist dabei die Frage zur Meisterpflicht, die für einige Handwerksberufe gilt, doch längst nicht für alle erforderlich ist. Darüber hinaus spielen auch persönliche Eigenschaften für die erfolgreiche Selbstständigkeit als Handwerker eine gewisse Rolle.

Gibt es eine Meisterpflicht für selbstständige Handwerker?

In der Tat besteht für viele Handwerksberufe eine Meisterpflicht. Konkret bedeutet dies, dass du als selbstständiger Handwerker in diesem Bereich regulär einen entsprechenden Meistertitel und Meisterbrief brauchst. Den Meistertitel erhältst du üblicherweise nach erfolgreichem Abschluss einer entsprechenden Meisterschule.

Welche Berufe konkret unter die Handwerkspflicht fallen, kannst du in der Handwerksordnung (HwO) nachlesen. Diese unterscheidet zwischen:

  • zulassungsfreiem Handwerk
  • zulassungspflichtigem Handwerk
  • handwerksähnlichen Gewerben

Nur für zulassungsfreie Berufe sowie handwerksähnliche Gewerbe besteht keine Meisterpflicht. In diesen Bereichen kannst du dich also ohne Meistertitel und Meisterbrief als Handwerker/Gewerbetreibender selbstständig machen. Es kann allerdings immer wieder zu Änderungen hierzu kommen. Prüfe daher unbedingt vor deiner Existenzgründung im Handwerk, ob es eine Meisterpflicht gibt – und du den passenden Meistertitel beziehungsweise Meisterbrief dafür hast. Aber wann und wie kannst du dich im Handwerk auch ohne Meistertitel selbständig machen?

Selbstständig als Handwerker ohne Meistertitel: Diese Möglichkeiten gibt es

Wenn du dich ohne Meistertitel mit einem Handwerksbetrieb selbstständig machen willst, ist dies nicht nur für zulassungsfreie Berufe sowie handwerksähnliche Gewerbe möglich. Für die weiteren Fälle gibt es allerdings einige Punkte zu beachten. So kannst du bei der zuständigen Handwerkskammer (HWK) je nach Fall einen Antrag auf Ausübungsberechtigung oder Ausnahmebewilligung stellen. Welche HWK für dich zuständig ist, hängt von dem Bundesland und Gebiet ab, in dem du tätig bist.

Hier für dich ein kleiner Überblick, wie du auch ohne eigenen Meistertitel und Meisterbrief mit einem Handwerksbetrieb durchstarten kannst:

  • Wie bereits zuvor erwähnt, ist dies auf jeden Fall möglich, wenn du mit deinem Handwerksbetrieb ausschließlich Leistungen anbietest, für die keine Meisterpflicht besteht.
  • Auch, wenn du einen Handwerksbetrieb gründest und nur als Geschäftsführer tätig bist, ist eine Selbstständigkeit im Handwerk ohne Meistertitel möglich. Allerdings musst du dann jegliche Leistungen mit Meisterpflicht an Handwerker mit entsprechendem Meistertitel übergeben. Dies kannst du tun, indem du jemandem mit passendem Meistertitel als (technischen) Betriebsleiter einstellst – oder aber Sub- oder Partnerunternehmen mit den jeweiligen Arbeiten beauftragst.
  • Eine Existenzgründung im Handwerksbereich ohne Meistertitel und Meisterbrief kann unter Umständen auch möglich sein, wenn du unter die Altgesellenregelung fällst – oder eine gleichwertige Ausbildung nachweisen kannst.

Mehr dazu, wie du dich ohne Meistertitel und Meisterbrief selbstständig machen kannst, erfährst du in unserem Ratgeber zur Meisterpflicht im Handwerk.

Selbstständigkeit im Handwerk: Persönliche Voraussetzungen

Nicht nur fachliche Qualifikationen, wie zum Beispiel ein Meistertitel beziehungsweise Meisterbrief, spielen für deine Existenzgründung mit Handwerksberuf eine Rolle. Als selbstständiger Handwerker musst du auch ein gewisses Maß an kaufmännischen Fähigkeiten sowie ein gutes Organisationstalent mitbringen.

Diese Fähigkeiten und Kenntnisse sind für deinen Arbeitsalltag als selbstständiger Handwerker wichtig, um:

  • deine Einnahmen und Ausgaben im Blick zu haben – und dafür zu sorgen, dass dein Handwerksbetrieb rentabel ist.
  • deine Buchhaltungs- und Steuerpflichten ordnungsgemäß zu erfüllen.
  • deine Aufträge kundengerecht zu planen und zu organisieren.
  • bei zusätzlichem Kapitalbedarf Geldgeber wie Banken und Investoren für dich zu gewinnen – oder Fördermittel zu beantragen.

Auch rechtliche Aspekte und Versicherungen spielen eine große Rolle, wenn du selbstständig in deinem Handwerksberuf arbeiten möchtest. Eine regelmäßige Auseinandersetzung mit diesen Themen vor deiner Betriebsgründung ist dabei essenziell.

Du hast willst dich als Handwerker selbstständig machen und hast noch keine kaufmännischen Kenntnisse? Dann informiere dich am besten zeitnah bei der zuständigen Handwerkskammer in deinem Bundesland über passende Seminare zum Thema Existenzgründung. Für steuerliche Fragen zum Start in deine Selbstständigkeit ist dein Steuerberater der richtige Ansprechpartner.

Checkliste: Handwerksbetrieb gründen – Schritt für Schritt

Du willst als selbstständiger Handwerker sofort durchstarten? Hier kommt für dich eine kompakte Anleitung mit den wichtigsten Schritten für deine Existenzgründung.

1. Geschäftsidee, Spezialisierung und Businessplan für dein Handwerk entwickeln

Bevor du deinen eigenen Handwerksbetrieb gründest, solltest du zunächst absolute Klarheit für deine geplante Betriebsgründung gewinnen. Dafür solltest du dir selbst Fragen beantworten wie:

  • Wie sieht meine Geschäftsidee aus?
  • Auf welchen Bereich in meinem Handwerk will ich mich spezialisieren?
  • Bringe ich die passenden Qualifikationen mit, um als selbstständiger Handwerker arbeiten zu können – oder brauche ich vor meiner Existenzgründung eine Ausbildung, Fortbildung o. Ä.?
  • Wer ist für mich als selbstständiger Handwerker die passende Zielgruppe?
  • Wie sieht mein Kapitalbedarf zum Start als selbstständiger Handwerker aus?
  • Habe ich genug Eigenkapital für meine Betriebsgründung – oder brauche ich externe Gelder wie Fördermittel oder einen Kredit?

Zur umfassenden Beantwortung dieser Fragen lohnt es sich, einen Businessplan zu erstellen. Dieser gibt dir einen guten Überblick darüber, ob deine Geschäftsidee als selbstständiger Handwerker sich erfolgreich realisieren lässt. Zu deinem Businessplan gehören auch unterschiedliche Finanzpläne wie beispielsweise ein Umsatz- oder Kostenplan. Insbesondere, wenn du deinen Kapitalbedarf mithilfe von Banken, Investoren oder Fördermitteln decken willst, ist dein Businessplan ein absolutes Muss.

Eine solide Marktanalyse und Zielgruppenanalyse ist ebenso ein wichtiger Bestandteil deines Businessplans. So kannst du den Markt und deine Wettbewerber gut einschätzen – und für deine Existenzgründung die passende Marktlücke finden.

Darüber hinaus sind für deinen Businessplan noch diverse weitere Punkte relevant. Als guten Startpunkt dient die kostenlose Businessplan-Vorlage von sevdesk.

Du hast noch keine Namensidee? Um den passenden Namen für deinen Handwerksbetrieb zu finden, kann dir unser Firmennamen-Generator helfen.

2. Passende Rechtsform für deinen Handwerksbetrieb wählen

Im zweiten Schritt geht es darum, die passende Rechtsform für deinen Handwerksbetrieb auszuwählen. Gängige Rechtsformen für eine Existenzgründung als selbstständiger Handwerker sind folgende:

Rechtsformen wie die GmbH und die UG haben den Vorteil, dass sie, wie der Name bereits verrät, eine beschränkte Haftung haben. Diese beschränkt sich üblicherweise auf das Geschäftsvermögen. Bei der GmbH muss allerdings ein entsprechendes Stammkapital für die Gründung mitgebracht werden. Dieses liegt bei aktuell mindestens 25.000 Euro. Für eine UG (haftungsbeschränkt) kannst du hingegen zunächst mit einem sehr geringen Stammkapital von einem Euro aufwärts starten. Allerdings dürfen deine Gewinne dann nicht voll ausgeschüttet werden. Stattdessen fließt ein gewisser Anteil so lange in die gesetzlich vorgeschriebene Rücklage, bis du ein Mindeststammkapital von 25.000 Euro angespart hast. Dann kannst du deine UG (haftungsbeschränkt) in eine GmbH umwandeln.

Auch bei der KG gibt es eine gewisse Haftungsbeschränkung: Hier haftet nur der Komplementär unbeschränkt. Die Kommanditisten hingegen haften nur bis zur Höhe ihrer Kapitaleinlage.

Wie genau sich die unterschiedlichen Rechtsformen im Detail unterscheiden und worauf du bei der Auswahl achten solltest, erfährst du in unserem umfassenden Ratgeber.

3. Finanzierung und Förderung für deine Selbstständigkeit als Handwerker klären

Oftmals fallen im eigenen Handwerksbetrieb feste Kosten für Miete, Material, Geräte oder weitere Anschaffungen an. Um deinen Kapitalbedarf als selbstständiger Handwerker decken zu können, brauchst du somit eine solide Finanzierung. Wenn du nicht über ausreichend Eigenkapital verfügst, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Um deine Betriebsgründung als Handwerker zu finanzieren, kannst du zum Beispiel:

  • einen Bankkredit aufnehmen,
  • Investoren für deinen Handwerksbetrieb gewinnen,
  • spezielle Fördermittel oder andere Zuschüsse für selbstständige Handwerker beantragen.

Prüfe hier vorab, welche Finanzierungsart am besten zu dir und deinem Handwerksbetrieb passt.

4. Selbstständigkeit als Handwerker bei den zuständigen Stellen und Behörden anmelden

Zur Gründung deines Handwerksbetriebs gehören auch einige formale Aspekte. Ein wichtiger Punkt ist die Klärung, ob eine Meisterpflicht besteht. In diesem Fall brauchst du wie erwähnt einen Meistertitel und Meisterbrief. Darüber hinaus musst du dich als selbstständiger Handwerker allerdings auch bei verschiedenen Behörden und weiteren Stellen anmelden. Informiere dich unbedingt vor deiner Existenzgründung darüber. Ohne entsprechende Anmeldung kommen Bußgelder auf dich zu.

Hier für dich ein kleiner Überblick zu den gängigen Behörden und Stellen:

  1. Zuständige Handwerkskammer für dein Bundesland / deine Region:
    Für viele Fragen zur Selbstständigkeit in deinem Handwerksberuf ist die Handwerkskammer (HWK) deine erste Anlaufstelle. Die Mitgliedschaft als selbstständiger Handwerker in vielen Fällen Pflicht. Informiere dich daher noch vor deiner Betriebsgründung darüber, welche Handwerkskammer in deinem Bundesland / deiner Region für dich zuständig ist.

    Oftmals bieten die Handwerkskammern auch eigene Existenzgründerseminare für selbstständige Handwerker an. So gewinnst du gleich zu Beginn das nötige kaufmännische Grundlagenwissen für deinen erfolgreichen Start als selbstständiger Handwerker.
  2. Eintragung in die Handwerksrolle:
    Die Eintragung in die Handwerksrolle ist für bestimmte Gewerbebetriebe Pflicht, damit diese ihr zulassungspflichtiges Handwerk ausüben dürfen. Ziel der Handwerksrolle ist es sicherzustellen, dass ausschließlich Menschen mit entsprechender Qualifikation das Handwerk ausüben. Die Handwerksrolle ist ein Register, das die regional zuständige Handwerkskammer führt.
  3. Wie bereits erwähnt unterscheidet die Handwerksordnung zwischen dem zulassungspflichtigen Handwerk, dem zulassungsfreien Handwerk und dem handwerksähnlichen Gewerbe. Wenn dein Beruf zu den zulassungspflichtigen Handwerken zählt, benötigst du für die Gewerbeanmeldung zwingend eine Eintragung in die Handwerksrolle.
  4. Gewerbeanmeldung als selbstständiger Handwerker:
    Gemäß § 15 Abs. 2 S. 1 Einkommensteuergesetz (EStG) gilt: „[jede] selbständige nachhaltige Betätigung, die mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, unternommen wird und sich als Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr darstellt, ist Gewerbebetrieb, wenn die Betätigung weder als Ausübung von Land- und Forstwirtschaft noch als Ausübung eines freien Berufs noch als eine andere selbständige Arbeit anzusehen ist.“
  5. Sofern deine selbstständige Tätigkeit als Handwerker also nicht zu den genannten Ausnahmen zählt, musst du dich beim zuständigen Gewerbeamt anmelden. Dies kannst du auch ohne großen Aufwand direkt per Online-Gewerbeanmeldung machen. Die Kosten hierfür liegen bei etwa 10 bis 65 Euro. Das Gewerbeamt informiert im Anschluss die in deinem Bundesland beziehungsweise deiner Region zuständige Handwerkskammer und das entsprechende Finanzamt.
  6. Anmeldung deiner Selbstständigkeit als Handwerker beim Finanzamt:
    Als selbstständiger Handwerker brauchst du eine eigene Steuernummer für dein Business. Dafür musst du dich steuerlich anmelden. Hier wird zunächst das zuständige Finanzamt über deine Gewerbeanmeldung informiert. Anschließend musst du einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen – und bekommst deine Steuernummer. Diese ist unter anderem wichtig für deine Steuererklärungen. Wende dich bei möglichen Fragen an deinen Steuerberater.
  7. Eintrag deines Handwerksbetriebs im Handelsregister:
    Selbstständige Handwerker, die Einzelunternehmer mit geringem Geschäftsumfang sind, können sich freiwillig ins Handelsregister eintragen lassen. Prüfe hier vorab, ob dies auf dich zutrifft. In vielen Fällen ist der Handelsregistereintrag ein Muss. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn dein Handwerksbetrieb eine GmbH, UG (haftungsbeschränkt), OHG oder KG ist. Der passende Ansprechpartner für die Eintragung deines Handwerksbetriebs im Handelsregister ist ein Notar.
  8. Berufsgenossenschaft für deinen Handwerksberuf:
    In der ersten Woche deiner Existenzgründung musst du dich unbedingt bei der zuständigen Berufsgenossenschaft melden. Dies gilt übrigens unabhängig davon, ob du eigene Mitarbeiter wie Gesellen beschäftigst oder alleine tätig bist.
  9. Mögliche Pflichtmitgliedschaft in der Sozialkasse für deinen Handwerksberuf:
    Bestimmte Wirtschaftszweige sind zum Sozialkassen-Verfahren verpflichtet. Ob dies auch dich und deinen Handwerksbetrieb betrifft, solltest du auf jeden Fall pünktlich zu deiner Existenzgründung klären. Informiere dich hierzu bei der entsprechenden Sozialkasse.
  10. Angestellte bei der Agentur für Arbeit anmelden:
    Du willst in deinem Handwerksbetrieb Mitarbeiter wie Gesellen anstellen? Dann benötigst du von der Agentur für Arbeit eine eigene Betriebsnummer. Den entsprechenden Antrag dazu kannst du auch ganz leicht online stellen.
  11. Bei Bedarf Anmeldung bei Versorgern für Strom, Wasser und mehr:
    Je nach konkreter Branche deines Handwerksbetriebs musst du dich möglicherweise bei den örtlichen Versorgern für Strom-, Wasser, Gas usw. anmelden.

5. Wichtige Versicherungen für deinen Handwerksbetrieb abschließen

Als selbstständiger Handwerker ist es wichtig, sich gegen Risiken wie Haftung bei verursachten Schäden oder Arbeitsunfälle abzusichern. Dafür gibt es verschiedene Versicherungen, die du in Anspruch nehmen kannst.

Hier eine kleine Übersicht zu den relevantesten Versicherungen für deinen Handwerksbetrieb. Prüfe am besten noch vor deiner Existenzgründung, welche Versicherung du brauchst. Einige Versicherungen können auch verpflichtend sein.

  1. Betriebshaftpflichtversicherung für deinen Handwerksbetrieb:
    Mit einer passenden Betriebshaftpflichtversicherung für deinen Handwerksbetrieb sicherst du dich gegen mögliche Schadenersatzansprüche von Dritten ab. Dies gilt jedoch nicht für Haftungsansprüche von Dritten wegen nicht oder mangelhaft erbrachter Leistungen durch dich und dein Unternehmen.
  2. Berufsunfähigkeitsversicherung für dich als selbstständiger Handwerker:
    Auch eine Absicherung gegen mögliche Berufsunfähigkeit kann sich für dich als selbstständiger Handwerker lohnen. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Selbstständige zahlt dir im Falle einer möglichen Arbeitsunfähigkeit eine Art monatliche Rente.
    Wichtig: Eine Berufshaftpflichtversicherung ersetzt nicht deine Altersvorsorge.
  3. Krankenversicherung für dich als selbstständiger Handwerker:
    Für alle in Deutschland lebenden Menschen besteht eine Krankenversicherungspflicht. Du kannst wahlweise eine gesetzliche oder private Krankenversicherung für Selbstständige abschließen.
  4. Unfallversicherung für deine selbständige Tätigkeit als Handwerker:
    Mit einer Unfallversicherung kannst du dich vor allem bei Handwerksberufen mit erhöhtem Unfallrisiko solide absichern. Für bestimmte Handwerke ist eine Unfallversicherung für deine Selbstständigkeit sogar Pflicht.
  5. Rentenversicherung / private Altersvorsorge für deine Selbstständigkeit:
    Für Selbständige ist die eigene Altersvorsorge ein wichtiges Thema – und sollte frühzeitig geplant sein. Wenn du nicht ohnehin dazu verpflichtet bist, eine Rentenversicherung abzuschließen, solltest du dir überlege, wie du für dein Alter vorsorgen willst. Bei Bedarf kannst du dich auch professionell beraten lassen.
  6. Arbeitslosenversicherung – auch für Selbstständige möglich:
    Auch als selbstständiger Handwerker kannst du dich bei der Agentur für Arbeit freiwillig gegen Arbeitslosigkeit versichern. Allerdings ist dies nur in den ersten drei Monaten nach Start in deine Selbstständigkeit möglich.

Wie finde ich als Handwerker meine ersten Kunden?

Wenn du als selbstständiger Handwerker erfolgreich sein willst, brauchst du natürlich Kunden. Um diese für dich zu gewinnen, gibt es verschiedene Wege sowie Kanäle:

  • Eine eigene Website: Als Handwerker kannst du dich mit einer eigenen, suchmaschinenoptimierten Website direkt von deinen Kunden finden lassen.
  • Branchenbucheinträge für deinen Handwerksberuf: Trage deine Leistungen als selbstständiger Handwerker in geeigneten Branchenverzeichnissen ein – und mache Kunden so auf dich aufmerksam.
  • Flyer verteilen: Frage bei passenden Partnern nach, ob du dort Flyer auslegen darfst.
  • Gezielte Werbeanzeigen für deine Selbstständigkeit als Handwerker: Auch mit digitalen oder gedruckten Werbeanzeigen kannst du für deinen Handwerksbetrieb neue Kunden gewinnen.

Tipp: Bitte zufriedene Kunden um Weiterempfehlung und Rezensionen. Auf diese Art hast du einen weiteren Weg, um Neukunden zu gewinnen.

Welche Steuern muss ich als Handwerker zahlen?

Je nach konkreter Rechtsform deines Handwerksbetriebs musst du als selbstständiger Handwerker verschiedenen Steuererklärungen abgeben. Zu den gängigsten Steuererklärungen zählen hier zum Beispiel:

Mehr zu diesem Thema findest du im Beitrag zur Steuererklärung für Selbstständige und Gewerbetreibende.

Buchhaltung und Finanzen für deinen Handwerksbetrieb im Griff behalten

Mit einer Buchhaltungssoftware wie sevdesk hast du die Finanzen für deinen Handwerksbetrieb stets im Blick. Mit seinen zahlreichen nützlichen Funktionen ist sevdesk das ideale Online-Rechnungsprogramm zur Buchhaltung für Handwerker. Ebenso eignet es sich hervorragend als Buchhaltungssoftware für Kleinunternehmer.

In sevdesk kannst du für deinen Handwerksbetrieb ganz einfach Rechnungen erstellen, Belege erfassen und vieles mehr. Zudem lassen sich in sevdesk auch E-Rechnungen schreiben und verarbeiten. Weitere Informationen über die Pflicht zur E‑Rechnung für alle B2B-Geschäfte findest du in unserem Ratgeber.

Schau dir unbedingt auch den Tool Guide für Selbstständige mit den Top 30 Tools für effizienteres Arbeiten an – und wirf einen Blick auf die Rechnungsvorlage für Handwerker von sevdesk.

Zusammenfassung: Selbstständig als Handwerker

Der Start in die Selbstständigkeit als Handwerker bietet dir viele großartige Möglichkeiten. So kannst du nicht nur deine Zeit freier einteilen, sondern auch deine Einkünfte Schritt für Schritt steigern.

Für deine Existenzgründung gibt es ein paar grundlegende Schritte zu beachten, wie:

  • die Erstellung eines Businessplans für deine Selbstständigkeit als Handwerker
  • die Wahl der passenden Rechtsform für deinen Handwerksbetrieb
  • die Klärung deines Kapitalbedarfs und der Finanzierung durch Kredite, Fördermittel o. Ä. für deine Selbstständigkeit als Handwerker
  • die Anmeldung deines Handwerksbetriebs bei den zuständigen Stellen und Behörden
  • der Abschluss von relevanten Versicherungen für dich als selbstständiger Handwerker

Last but not least kommt es darauf an, dass du nachhaltig Kunden für deinen Handwerksbetrieb gewinnst.

Häufig gestellte Fragen zum Thema „Selbstständig machen als Handwerker“

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Häufig gestellte Fragen zu sevdesk

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