Tagesmutter werden leicht gemacht: Dein Guide für den Start

Was macht eine Tagesmutter oder ein Tagesvater?

Tageseltern werden als Alternative zur klassischen Kita zunehmend beliebter. Als Tagesmutter oder Tagesvater übernimmst du die Betreuung von maximal fünf Tageskindern. Zu den Aufgaben einer Tagesmutter gehört es, ein strukturiertes Programm zu gestalten, das auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt ist. Vorrangig wird die Kindertagespflege für Tageskinder von null bis drei Jahren genutzt, aber auch ältere Kinder können von dir betreut werden.

Ein wichtiger Teil deiner Arbeit als Tagespflegeperson ist zudem die Kommunikation mit den Eltern. Eine gute Erziehungspartnerschaft lebt von einem engen Austausch und sorgt dafür, dass sich alle Beteiligten wohlfühlen. Regelmäßige (Entwicklungs-) Gespräche mit den Erziehungsberechtigten gehören ebenfalls zum Aufgabenbereich der Kindertagespflege. 

Diese Voraussetzungen solltest du als Tagesmutter erfüllen

Wenn du dich als Tagesmutter selbstständig machen möchtest, solltest du dich mit den relevanten Regelungen des SGB (Sozialgesetzbuch) vertraut machen. Hier sind die rechtlichen Grundlagen und Voraussetzungen für die Betreuung von Kindern in der Kindertagespflege aufgeführt. Neben einigen persönlichen Eigenschaften gibt es auch fachliche Anforderungen, die du mitbringen musst. 

Lass uns einen Blick darauf werfen, welche Qualifikationen du als Kindertagespflegeperson brauchst.

Pädagogische bzw. fachliche Qualifikation

Der Gesetzgeber fordert nach § 43 SGB VIII eine frühpädagogische Ausbildung für alle Personen, die in der Kindertagespflege tätig sein wollen. Damit soll eine hohe Betreuungsqualität gewährleistet werden. Um als Tagesmutter oder Tagesvater offiziell arbeiten zu können, musst du also eine pädagogische Grundqualifikation vorweisen.  

Hast du diese Qualifikation bereits, kannst du direkt beim Jugendamt oder Jugendinstitut eine Pflegeerlaubnis beantragen. Falls du keine entsprechende Qualifikation vorweisen kannst, gibt es die Möglichkeit, dich durch die sogenannte Grundqualifizierung auf die Tätigkeit als Kindertagespflegeperson vorzubereiten. Während dieser Qualifizierung lernst du, was für den Alltag als Tagespflegeperson wichtig ist: die Eingewöhnung der Tageskinder, der Bildungsauftrag, rechtliche Grundlagen und eine gute Erziehungspartnerschaft mit den Eltern. Zudem erhältst du praktische Tipps zu finanziellen und rechtlichen Aspekten. 

Diese Grundqualifizierung umfasst meist 160 Unterrichtseinheiten und wird in der Regel vom Jugendamt oder einem Jugendinstitut angeboten. In einigen Bundesländern besteht sogar die Möglichkeit, die Ausbildung tätigkeitsbegleitend zu absolvieren. Genauere Informationen zu den Unterrichtsstunden bekommst du bei deinem zuständigen Jugendamt. Dort werden übrigens regelmäßig Informationsveranstaltungen angeboten, in denen du wertvolle Einblicke in die Arbeit als Tagesmutter oder Tagesvater bekommst. 

Wichtig zu wissen: Um stets auf dem aktuellsten Stand zu sein, musst du als Kindertagespflegeperson alle zwei Jahre ca. 18 Unterrichtsstunden Weiterbildung absolvieren.

Persönliche Qualifikation

Neben deiner fachlichen Kenntnisse geht es bei der Tätigkeit als Tagesmutter vor allem um deine persönliche Eignung. Du solltest eine echte Leidenschaft für die Arbeit mit Kindern und viel Geduld, Einfühlungsvermögen und Verantwortungsbewusstsein mitbringen. Kleine Kinder brauchen Zuwendung und Aufmerksamkeit. Auch wenn du bereits eigene Kinder hast: Es macht einen großen Unterschied, ob du auf dein eigenes oder auf fünf fremde Kinder aufpasst.

Die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern gehört ebenfalls zu deinem Aufgabenbereich und ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Kindertagespflege. Eine offene Kommunikation und ein respektvoller Umgang miteinander bilden die Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. 

Kindgerechte Räumlichkeiten

In § 43 Absatz 2 SGB VIII ist festgelegt, dass du für deine Kindertagespflege kindgerechte Räumlichkeiten brauchst. Du musst nicht zwingend separate Räumlichkeiten anmieten. Wenn du deine Tageskinder bei dir zu Hause betreuen möchtest, sollten die Rahmenbedingungen natürlich stimmen: Sorge für eine kindgerechte sowie sichere Umgebung und beseitige Gefahrenquellen. 

Kinder brauchen ausreichend Platz für Bewegung und Spiel. Denke an einen Rückzugsbereich, wo die Kleinen sich entspannen und schlafen können. Für Tageskinder unter drei Jahren brauchst du eine Wickelmöglichkeit. Ein Außenbereich oder Garten sind nicht zwingend notwendig. Ein Park oder Spielplatz in der Nähe können aber von Vorteil sein. 

Wichtig zu wissen: Das Jugendamt prüft die Räumlichkeiten deiner Tagespflegestelle im Rahmen des Genehmigungsverfahrens. Auch danach werden regelmäßige Besuche durchgeführt, um sicherzustellen, dass du dauerhaft alle Anforderungen erfüllst.  

Unser Tipp: Nutze diese Sicherheitscheckliste für Räume, um potenzielle Gefahrenquellen zu erkennen und zu beheben.

Wie erhalte ich eine Pflegeerlaubnis?

Damit du als Tagesmutter fremde Kinder außerhalb des Haushalts der Eltern betreuen kannst, benötigst du gemäß § 43 SGB VIII eine Pflegeerlaubnis. 

Damit du diese Erlaubnis bekommst, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

• Du betreust Kinder für einen bestimmten Tagesabschnitt,
• mehr als 15 Stunden pro Woche,
• gegen Bezahlung
• und länger als drei Monate.

Bei der Beantragung der Pflegeerlaubnis musst du folgende Nachweise erbringen:

• (polizeiliches) Führungszeugnis: Es dürfen keine relevanten Vorstrafen vorliegen.
• Gesundheitszeugnis: Bestätigt, dass du gesundheitlich fit für die Kinderbetreuung bist.
• Unfall- und Haftpflichtversicherung: Schützen dich und die Kinder im Schadensfall.
• Erste-Hilfe-Kurs: Ist Voraussetzung für die Tätigkeit als Tagesmutter oder Tagesvater und hilft dir, im Notfall schnell zu reagieren.

Außerdem wird bei der Prüfung sichergestellt, dass deine Räumlichkeiten für die Betreuung von Kindern geeignet sind. Nachdem du die Eignungsfeststellung erfolgreich durchlaufen hast, erhältst du die Pflegeerlaubnis vom Jugendamt und du darfst bis zu fünf Kinder gleichzeitig betreuen. 

Wichtig zu wissen: Die Pflegeerlaubnis muss alle fünf Jahre erneuert werden. Die Erneuerung der Erlaubnis beantragst du direkt beim zuständigen Jugendamt.

So machst du dich als Tagesmutter selbstständig

Erfüllst du alle Voraussetzungen und hast die nötigen Nachweise eingereicht? Dann hast du einen großen Schritt geschafft! Bevor du die Türen deiner Tagespflegestelle öffnen kannst, kommen noch ein paar formelle Hürden auf dich zu. Dazu gehören die Finanzierung deiner Tagespflegestelle, die Beantragung der Pflegeerlaubnis beim Jugendamt und das Abschließen wichtiger Versicherungen. 

Lass uns Schritt für Schritt durchgehen, was jetzt wichtig ist. 

Businessplan entwickeln 

Du bist als Tagesmutter in erster Linie für die Betreuung deiner Tageskinder verantwortlich. Du gründest aber auch dein eigenes kleines Business und übernimmst die Verantwortung für deine Finanzen. Damit deine Tagespflege langfristig erfolgreich ist, solltest du unbedingt ein gutes Geschäftskonzept haben. Dieses lässt sich gut in einem Businessplan festhalten. Dieser Geschäftsplan hilft dir, deine Zielgruppe zu definieren, dein Angebot und deine Preise festzulegen und deinen Finanzbedarf zu kalkulieren. Überlege dir gut, wie viel du zu Beginn investieren musst und wie du deine laufenden Kosten decken willst. Mit einem guten Finanzplan behältst du den Überblick über deine Ausgaben und Einnahmen.

Halte in deinem Betreuungskonzept fest, welche Werte dir wichtig sind und was dich von anderen Tagespflegepersonen unterscheidet. Trotz der großen Nachfrage solltest du nicht vergessen, dass es jede Menge Mitbewerber gibt. Und vergiss nicht, deine Marketingstrategie zu erarbeiten, um die richtigen Eltern für deine Tagespflegeeinrichtung zu gewinnen.

Unser Tipp: Unsere kostenlose Businessplan-Vorlage ist ideal für deinen perfekten Start! Wenn du weitere Tipps zum Aufbau deines Business benötigst, findest du wertvolle Informationen unserem Ratgeber-Artikel zum Einstieg in die Selbstständigkeit.

Finanzierung und Förderungsmöglichkeiten für deine Tätigkeit als Tagesmutter klären

Als Tagesmutter benötigst du kein extrem hohes Startkapital. Ein paar Investitionen solltest du aber einplanen. Dazu gehören beispielsweise Kosten für Möbel, Spielzeug und Weiterbildungen. Falls du kein bis wenig Eigenkapital hast, gibt es verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten. Beliebte Optionen sind der KfW-Kredit oder der Gründungszuschuss. 

Auch das Jugendamt unterstützt dich mit speziellen Förderprogrammen für die Kinderbetreuung. Wenn du eine Pflegeerlaubnis vorweisen kannst, bekommst du in der Regel von deiner Stadt oder Kommune eine Geldleistung für jedes betreute Kind. Als Ergänzung dazu gibt es finanzielle Unterstützung für deine Räumlichkeiten sowie Zuschüsse für Kranken- und Rentenversicherung oder für Unfall- und Haftpflichtversicherungen.

Unser Tipp: Die Fördersätze und Bedingungen variieren je nach Bundesland oder Kommune. Informiere dich frühzeitig über mögliche Optionen, damit du dir von Anfang an eine gute Finanzierung sichern kannst.

Auflagen und Genehmigungen erfolgreich einholen

Lass uns auf einen Blick zusammenfassen, welche Auflagen und Genehmigungen du als Tagesmutter oder Tagesvater erfüllen musst: 

• Erste-Hilfe-Kurs am Kind: Erhältst du beispielsweise beim Deutschen Roten Kreuz.
• Pädagogische Qualifizierung: Bekommst du über das Jugendamt oder Jugendinstitut.
• Pflegeerlaubnis: Beantragst du bei deinem zuständigen Jugendamt.

Selbstständigkeit bei den zuständigen Behörden anmelden

Deine Selbstständigkeit musst du bei den folgenden Behörden anmelden:

1. Finanzamt: Nach der Anmeldung beim Finanzamt erhältst du deine Steuernummer, die du auf deinen Rechnungen angeben musst.
2. Jugendamt: Um als Tagesmutter zugelassen zu werden, meldest du dich beim Jugendamt an.
3. Sozialversicherungsträger: Wenn du nicht über das Jugendamt versichert bist, musst du dich um Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung kümmern.

Weitere Informationen zur Anmeldung findest du in unserem Ratgeber zur Anmeldung deiner Selbstständigkeit.

Betreuungsvertrag als Muster vorbereiten

Ein Betreuungsvertrag ist die wichtigste Vereinbarung für eine klare und rechtssichere Zusammenarbeit zwischen der Kindertagespflegeperson und den Erziehungsberechtigten. Als Tagesmutter oder Tagesvater regelst du damit alles schriftlich und vermeidest Missverständnisse, die bei mündlichen Absprachen entstehen könnten.

Dein Betreuungsvertrag sollte diese Punkte beinhalten:

• Zeitraum und Ort der Betreuung
• Vergütung (falls nicht über das Jugendamt finanziert)
• Zahlungsmodalitäten (falls nicht über das Jugendamt finanziert)
• Fehlzeiten bei Krankheit (wenn nicht über das Jugendamt geregelt)
• Fehlzeiten bei Urlaub (wenn nicht über das Jugendamt geregelt)
• Haftung und Versicherung
• Beendigung des Betreuungsverhältnisses (inklusive Kündigungsregelungen)
• Schweigepflicht

Unser Tipp: Du solltest für jedes Kind einen individuellen Betreuungsvertrag abschließen. Musterverträge erhältst du bei deinem zuständigen Jugendamt. Auch der Bundesverband für Kindertagespflege stellt Vertragsentwürfe zur Verfügung.

Welche Versicherungen benötigst du als Tagesmutter?

Versicherungen sind ein wichtiges Thema, denn als Tagesmutter trägst du die Verantwortung für die Kinder in deiner Tagespflegestelle. 

Diese Versicherungen dienen als Sicherheitsgurt für deine Tätigkeit als Tagesmutter: 

• Haftpflichtversicherung für Tagespflegepersonen
  Schützt dich, wenn ein Tagespflegekind zu Schaden kommt und die Eltern Schadensersatz fordern. Ohne eine gute Haftpflichtversicherung kann es teuer werden.
• Unfallversicherung
  Sichert dich ab, falls du während der Betreuung einen Unfall hast und nicht arbeiten kannst.
• Berufsunfähigkeitsversicherung
  Zahlt, wenn du deinen Beruf aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls nicht mehr ausüben kannst.

Unser Tipp: Noch mehr Input bekommst du in unserem Ratgeber zu den Versicherungen für Selbstständige und Existenzgründer.

Welche Kosten entstehen als Tagesmutter?

Am Anfang musst du mit einigen Ausgaben rechnen. Was du an Kinderausstattung benötigst, musst du nicht alles neu kaufen! Vielleicht hast du ja noch einen Hochstuhl oder Spielzeug von deinen eigenen Kindern? Das schont dein Budget. 

Diese Ausgaben solltest du einplanen: 

Einmalige Kosten – das brauchst du zum Start:

• Räumlichkeiten: Falls du dein Zuhause kindersicher machen oder extra Räume anmieten musst.
• Ausstattung: Bettdecken, Geschirr und Wickelkommode gehören zur Grundausstattung.
• Weiterbildung: Pädagogische Qualifizierung und Erste-Hilfe-Kurs am Kind sind Pflicht.

Laufende Kosten – das kommt jeden Monat auf dich zu:

• Nebenkosten: Mehr Strom, Wasser und Heizung.
• Material & Spielzeug: Bastelsachen, Bücher, neue Spielsachen für verschiedene Altersgruppen.
• Versicherungen: Gebühren für Haftpflicht- und Unfallversicherung fallen an. 

Gut zu wissen: Wenn du mit dem Jugendamt zusammenarbeitest, übernimmt es einen Teil der Sachkosten, die für die Betreuung der Kinder anfallen. Diese Kosten sind bereits in den Beträgen enthalten, die du pro Kind und Stunde erhältst.

Wie viel kannst du als Tagesmutter verdienen?

Dein Einkommen als Tagesmutter oder Tagesvater hängt zum einen von der Nachfrage nach Kindertagespflege in deiner Region ab. Zusätzlich spielen die spezifischen Bestimmungen deines Bundeslandes sowie die Art der Zusammenarbeit mit den Eltern eine wichtige Rolle. Arbeitest du mit dem Jugendamt zusammen, erhältst du als Tagespflegestelle eine monatliche Pauschale pro Kind. Diese setzt sich aus öffentlichen Geldern und Elternbeiträgen zusammen und deckt verschiedene Kosten wie Erziehungsgeld, Sachkosten sowie Teile der Sozialversicherungen ab. Allerdings liegt der Stundensatz hier lediglich bei 3 bis 8 Euro pro Kind.

Alternativ kannst du als selbstständige Tagesmutter auch eigene Vereinbarungen mit den Eltern treffen und deinen Stundensatz individuell festlegen. Das ist vor allem in Regionen mit hoher Nachfrage finanziell vorteilhaft. 
Wichtig zu wissen: In diesem Fall übernimmt das Jugendamt keine Sozialversicherungen. Du bist somit selbst für die Verwaltung deiner Finanzen verantwortlich.

Wie gewinnst du Eltern als Kunden?

Nachdem du deine Kindertagespflege offiziell eröffnet hast, geht es nun darum, die ersten Eltern als „Kunden“ zu gewinnen. Eine erfolgreiche Tagespflegestelle basiert auf Vertrauen und einer guten Sichtbarkeit.

So ziehst du die Aufmerksamkeit auf dich und deine Kindertagespflege:

• Website: Erstelle eine ansprechende Website, auf der du dein Betreuungskonzept und deine persönliche Geschichte vorstellst. So erfahren Eltern vorab, was sie von dir erwarten können.
• Social Media: Nutze lokale Gruppen und Netzwerke, um auf dich aufmerksam zu machen und deine Reichweite zu erhöhen.
• Kooperationen: Arbeite mit Kindergärten, Kinderärzten oder anderen lokalen Einrichtungen zusammen, um deine Tagespflege bekannt zu machen und von deren Netzwerken zu profitieren.
• Bewertungen: Sammle Empfehlungen zufriedener Eltern. Gerade in der Kinderbetreuung ist eine persönliche Empfehlung besonders vertrauenswürdig.
• Flyer: Verteile Flyer in Baby- und Elternkursen, bei Kinderärzten oder in Familienzentren. So erreichst du gezielt Eltern und Erziehungsberechtigte, die in der passenden Lebenssituation sind.

Welche Steuern musst du als Tagesmutter zahlen?

Als selbstständige Tagesmutter wirst du dich auch mit dem Thema Steuern auseinandersetzen müssen. 

Für dich ausschlaggebend sind:

• Einkommenssteuer: Diese zahlst du auf deinen Gewinn, also auf deine Einnahmen abzüglich der Ausgaben. Je höher dein Gewinn, desto höher fällt dein Einkommenssteuersatz aus.
• Umsatzsteuer: Auf deine Leistungen musst du grundsätzlich Umsatzsteuer berechnen und an das Finanzamt abführen. Die von dir gezahlte Vorsteuer auf betriebliche Ausgaben kannst du abziehen. Allerdings gibt es eine Ausnahme: Wenn du die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nimmst und dein Umsatz im vergangenen Jahr unter 25.000 Euro und im laufenden Geschäftsjahr unter 100.000 Euro liegt, fällt keine Umsatzsteuer für dich an. Du musst dann keine Umsatzsteuer auf deine Einnahmen berechnen, darfst aber im Gegenzug auch keine Vorsteuer von deinen betrieblichen Ausgaben abziehen.

Als Tagesmutter musst du kein Gewerbe anmelden. Laut § 6 Abs. 1 Gewerbeordnung (GewO) gilt die Erziehung von Kindern gegen Entgelt nicht als Gewerbe, sondern wird vom Finanzamt als freiberufliche Tätigkeit eingestuft. Das bedeutet, dass du als Freiberufler nicht umsatzsteuerpflichtig bist und keine Gewerbesteuer zahlen musst.

Achte darauf, alle Einnahmen und Ausgaben sorgfältig zu dokumentieren, um deine Steuererklärung korrekt abgeben zu können. Eine Buchhaltungssoftware kann dir helfen, den Überblick zu behalten.

Unser Tipp: Weitere Informationen findest du in unserem Ratgeber über Steuern für Selbstständige.

Buchhaltung und Finanzen im Blick behalten

Als selbständige Tagesmutter gehört auch ein gewisser Aufwand in Buchhaltung und Finanzen zu deinem Alltag. Du musst eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung erstellen, Rechnungen schreiben und deine Ausgaben im Blick behalten – das kann schnell ganz schön viel Zeit fressen. Wir haben daher die perfekte Lösung für dich, damit du deinen Buchhaltungsaufwand so gering wie möglich halten kannst. 

Mit sevdesk erstellst du Rechnungen in nur wenigen Klicks, kannst ganz einfach Belege erfassen und deine Steuererklärung entspannt vorbereiten. So gewinnst du Zeit für das, was wirklich zählt: die Arbeit mit den Kindern und deinen Alltag als Tagesmutter.

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Zusammenfassung

Kinder in der Tagespflege zu betreuen, ist weit mehr als nur ein Job – es ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die viel Herz und Engagement erfordert. Als Tagesmutter bietest du nicht nur eine liebevolle und familiäre Betreuung, sondern baust auch eine enge Erziehungspartnerschaft mit den Eltern deiner Tageskinder auf. Dabei sind die richtige Eignung, Empathie, Geduld und Verantwortungsbewusstsein genauso wichtig wie die fachliche Qualifikation.

Möchtest du dich als Tagesmutter oder Tagesvater selbstständig machen, führt der Weg über die Grundqualifizierung. Diese kannst du in einigen Bundesländern parallel zu deiner Tätigkeit absolvieren. Bevor du die Türen deiner Kindertagespflege öffnen kannst, benötigst du eine offizielle Pflegeerlaubnis vom Jugendamt. Folgende Nachweise sind dafür erforderlich: ein (polizeiliches) Führungszeugnis, ein Gesundheitsnachweis von deinem Hausarzt und die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs für Kinder. Nachdem du deine Pflegeerlaubnis erhalten hast, solltest du regelmäßig an Weiterqualifizierungen teilnehmen. Somit bist du immer auf dem neuesten Stand der Kindertagespflege.

Für die Betreuung der Kinder benötigst du kindgerechte und sichere Räumlichkeiten. Du musst nicht extern anmieten, sondern kannst die Kinder auch bei dir zu Hause betreuen. Sorge dafür, dass die Rahmenbedingungen stimmen und die Umgebung kindersicher ist. Achte beispielsweise auch darauf, die Lebenssituation und die spezifischen Bedürfnisse der Kinder im Blick zu haben. Je nach Alter und Umfeld müssen unterschiedliche Anforderungen an die Räumlichkeiten gestellt werden. 

Ein gut durchdachtes Kindertagespflege-Konzept und ein strukturierter Businessplan runden deine Vorbereitungen ab. Damit dir der Einstieg leichter fällt, kannst du dich nach Förderungen, Geldleistungen und Zuschüssen erkundigen. Informationsveranstaltungen beim Jugendamt oder Jugendinstitut sind eine tolle Gelegenheit, mehr über die Unterstützungsmöglichkeiten zu erfahren. Dort bekommst du wertvolle Tipps und kannst dich gezielt über die finanziellen Hilfen informieren, die dir als angehende Tagesmutter oder angehender Tagesvater zur Verfügung stehen.

Wir wünschen dir viel Erfolg auf deinem Weg in die Selbstständigkeit als Tagesmutter oder Tagesvater!

Häufig gestellte Fragen zum Thema Tagesmutter werden