Wenn du ein Unternehmen gründen willst, solltest du vorher einen Finanzplan erstellen. Zu diesem gehört die Rentabilitätsvorschau als wichtiger Bestandteil. Diese verrät dir, ob sich deine Geschäftsidee und dein geplantes Unternehmen überhaupt rentieren kann. Die Rentabilitätsvorschau wird häufig ebenfalls Ertragsvorschau oder Rentabilitätsplan genannt.
In diesem Beitrag erfährst du, was eine Rentabilitätsvorschau ist, wie du einen Rentabilitätsplan erstellst – und was du bei einer negativen Ertragsvorschau machen kannst. Zudem bekommst du viele nützliche Tipps zum Thema.
Was ist eine Rentabilitätsvorschau?
Wie der Name verrät, dreht sich bei der Rentabilitätsvorschau alles um die Rentabilität von deinem Business. Sie verschafft dir einen Überblick darüber, ob du mit deinen zu erwartenden Umsätzen die anfallenden Kosten decken und Gewinne generieren kannst. Daher ist die Rentabilitätsplanung nicht nur für deinen Finanzplan bedeutend, sondern auch für deinen Businessplan (Eine Businessplan-Vorlage findest du hier).
Der Rentabilitätsplan ähnelt zunächst dem Liquiditätsplan. Allerdings dienen beide Finanzpläne unterschiedlichen Zielen. Bei deiner Rentabilitätsvorschau dreht sich alles um deine Rentabilität und die Tragfähigkeit deines Unternehmens. Bei deinem Liquiditätsplan geht es vor allem um deine finanziellen Mittel, konkret um deine Einzahlungen und Auszahlungen.
Die Ertragsvorschau bezieht sich im Regelfall auf 3 Geschäftsjahre. Sie zeigt dir, ob dein Unternehmen in den 3 Jahren voraussichtlich wirtschaftlich sein wird und du Gewinne erzielen kannst. Zudem beantwortet sie dir Fragen zum Thema Investitionen. Anhand deiner Rentabilitätsplanung kannst du beispielsweise erkennen, ob und wann eine Investition voraussichtlich möglich ist.
Wie zuvor erwähnt, ist die Ertragsvorschau Teil deiner Finanzplanung.
Insgesamt gehören zu deinem Finanzplan:
- der Rentabilitätsplan
- der Kapitalbedarfsplan
- der Investitionsplan
- der Umsatzplan
- der Kostenplan
- der Liquiditätsplan
Deine Rentabilitätsplanung ist also wie eine Art Gewinn-und-Verlust-Rechnung (GuV) für die wahrscheinliche, zukünftige Entwicklung deines Unternehmens. Die Rentabilitätsvorschau ist deshalb für dich eine gute Möglichkeit, um deine Geschäftsidee auf ihre Tragfähigkeit zu überprüfen – und gegebenenfalls zu hinterfragen.
Wie sieht eine Rentabilitätsvorschau aus?
Eine Rentabilitätsvorschau beinhaltet alle wichtigen Informationen zu deinen voraussichtlichen Umsatzerlösen sowie deinen erwarteten Kosten. Weiter unten ist für dich zur Ansicht ein Musterbeispiel für einen Rentabilitätsplan.
Wann solltest du eine Ertragsvorschau erstellen?
Für dich als Gründer kann eine Rentabilitätsvorschau in vielen Fällen sinnvoll oder nötig sein. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn:
- du ein Unternehmen gründen möchtest und du wissen willst, ob sich die Umsetzung deiner Geschäftsidee zur Gründung überhaupt lohnt.
- du auf der Suche nach Geldgebern wie Investoren bist oder einen Gründungszuschuss, Kredit o.ä. beantragen willst.
- größere Änderungen in deinem Unternehmen anstehen und du die Auswirkungen auf deine Rentabilität abschätzen willst.
Die Rentabilitätsvorschau in 3 Schritten erstellen
Hier für dich ein kleiner Überblick, wie du deine Rentabilitätsvorschau in 3 Schritten erstellen kannst:
- Informationen sammeln: Stelle alle relevanten Informationen zusammen. Im Wesentlichen benötigst du für deine Rentabilitätsplanung, deine Umsatzplanung sowie deine Kostenplanung.
- Zum Umsatzplan: Mit deiner Umsatzplanung ermittelst du zunächst deine zu erwartenden Umsätze für die nächsten drei Jahre. Tue dies so genau wie möglich. Mehr dazu erfährst du im Beitrag zum Umsatzplan.
- Zum Kostenplan: Als Nächstes erstellst du eine Kostenplanung. In dieser führst du möglichst exakt alle zu erwartenden Kosten für die nächsten drei Jahre auf. Dazu zählen deine Fixkosten wie Miete oder Personalkosten und auch deine variablen Kosten wie Ausgaben für Material oder Wareneinsätze. Weitere Informationen hierzu findest du im Beitrag zum Kostenplan.
- Informationen zusammenführen: Liste nun alle relevanten Daten in einem passenden Dokument wie Excel auf. Siehe hierzu auch die Vorlage zur Rentabilitätsvorschau.
- Ermittelte Daten analysieren: Nun kannst du anhand der aufgelisteten Zahlen deine Rentabilität ermitteln. Ziehe hierzu die erwarteten Kosten von den zu erwarteten Umsätzen ab. Danach erhältst du das Betriebsergebnis vor Steuern und Zinsen / Tilgungen. Reduziere dieses dann um die zu erwartenden relevanten Steuern sowie eventuelle Zinsen bzw. Tilgungen von Krediten oder Darlehen. So erhältst du zum Schluss deinen zu erwartenden Jahresüberschuss / Gewinn beziehungsweise Jahresfehlbetrag / Verlust.
Was tun bei einer negativen Rentabilitätsvorschau?
Bei einer Neugründung kann es leicht passieren, dass du in den ersten ein bis zwei Jahren zunächst Verluste machst. Dies ist kein Grund zur Sorge, wenn die Verluste nicht allzu groß ausfallen – und eine positive Wende zu erwarten ist. Hier kommt es darauf an, dass du deine Verluste entweder mit eigenen Rücklagen oder Fremdkapital externer Geldgeber ausgleichen kannst.
Wichtig ist auch, dass du die Zahlen nicht einfach willkürlich veränderst. Es bringt nichts, dein Business rentabel erscheinen zu lassen, obwohl es das nicht ist. Prinzipiell solltest du bei deiner gesamten Finanzplanung und somit auch bei deiner Rentabilitätsplanung alles realistisch und möglichst genau kalkulieren.
Wenn deine Rentabilitätsvorschau negativ ist, können dir allerdings folgende Überlegungen für eine Optimierung helfen:
- Kann ich meine Kosten realistisch senken? (Zum Beispiel durch ein günstigeres Büro, den Verzicht auf einen Firmenwagen, Senkung der Personalkosten, Anpassungen beim Wareneinsatz o.ä.)
- Kann ich meine Umsätze erhöhen? (Zum Beispiel durch höhere Preise oder eine andere oder zusätzliche Zielgruppe)
Beispiel einer Rentabilitätsvorschau
Eine Rentabilitätsvorschau ist sehr individuell. Die einzelnen Bestandteile ergeben sich nämlich genau aus deinem Unternehmen. Die nachfolgende Vorlage gibt dir einen kleinen Überblick darüber, wie dein Rentabilitätsplan aussehen könnte.
Tipps: Was du bei deinem Rentabilitätsplan beachten solltest
Wenn du eine Rentabilitätsvorschau erstellst, gibt es einiges zu beachten. Hier die wichtigsten Punkte und nützlichsten Tipps auf einen Blick:
- Bereite dich sorgfältig auf deine Ertragsvorschau vor und recherchiere konkrete Zahlen. Diese sollten zu deiner Branche und deinem Business passen. Denke dir auf keinen Fall einfach Werte aus.
- Erstelle vorab deinen Kostenplan und deinen Umsatzplan. Diese beiden Finanzpläne bilden die Grundlage für deine Rentabilitätsplanung.
- Plane auch bei Umsätzen und Kosten unbedingt realistisch bis vorsichtig. Setze deine erwarteten Umsätze somit lieber etwas niedriger und deine erwarteten Kosten etwas höher an.
- Rechne einen Puffer von 10 Prozent oder mehr ein, damit du Rücklagen für den Notfall hast.
- Berücksichtige bei Investitionen, die über einen längeren Zeitraum abgeschrieben werden: Die Kosten hierfür gehen als Abschreibungen nur anteilig in deine Ertragsvorschau ein.
- Deine gesamten Umsätze und Kosten sind für den Rentabilitätsplan in Nettobeträgen anzugeben.
- Hole dir bei Bedarf passende Unterstützung, wie beispielsweise durch einen Gründungsberater oder Steuerberater.
Finanzen mit einer Buchhaltungssoftware im Blick behalten
Mit einer Buchhaltungssoftware wie sevdesk hast du deine Umsatzerlöse und Kosten jederzeit im Blick! Zudem bietet dir das Online-Rechnungsprogramm viele nützliche Funktionen. So kannst du mit sevdesk zum Beispiel deine Rechnungen schreiben und ebenso einfach deine Belege erfassen. Besonders leicht wird es, wenn du dein Online-Banking mit sevdesk verbindest. Dann kannst du Forderungen oder Zahlungen direkt aus sevdesk überweisen und Doppelarbeiten zwischen deinem Banking und sevdesk-Account vermeiden.
Zusammenfassung zur Rentabilitätsvorschau
Eine Rentabilitätsvorschau ist Teil deines Businessplans und gehört zu den Finanzplänen. Sie wird auch Ertragsvorschau oder Rentabilitätsplan genannt. Die Rentabilitätsplanung verschafft dir einen Überblick darüber, ob deine Geschäftsidee und geplante Gründung voraussichtlich rentabel sind. Hierfür ermittelst du deinen voraussichtlichen Gewinn oder Verlust, indem du deine zu erwartenden Kosten den Umsätzen gegenüberstellst. Als Gründer brauchst du die Rentabilitätsplanung unter anderem, wenn du Geldgeber für dein Business gewinnen willst – oder größere Veränderungen geplant sind.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Rentabilitätsvorschau
Hier findest du Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Ertragsvorschau.