Als Unternehmensgründer brauchst du vorab immer auch einen Businessplan mit solider Finanzplanung – inklusive Investitionsplan. Dieser hilft dir dabei, deine Investitionskosten besser einzuschätzen und zu überblicken. In diesem Beitrag erfährst du, was ein Investitionsplan ist, wie du diesen erstellst und welche Fehler du dabei vermeiden solltest.
Definition: Was ist ein Investitionsplan?
Um zu klären, was genau ein Investitionsplan ist, gehen wir zunächst auf den Begriff der „Investition“ ein. Bei dieser handelt es sich um eine langfristige Bindung deiner finanziellen Mittel in materiellen oder immateriellen Vermögensgegenständen. Eine Investition kann die Anschaffung von Maschinen, Laptops, einem Drucker oder auch der Erwerb von Grundstücken sein.
Infolgedessen ändert sich auch das Kapital deines Unternehmens: Aus frei verfügbarem Kapital wird gebundenes. Dieses kannst du nämlich nicht mehr für andere Zwecke wie die Bezahlung von Personalkosten verwenden.
Investitionen können grundlegend unterteilt werden in:
- Anlagevermögen: Hierbei handelt es sich um Vermögensgegenstände, die langfristig in deinem Unternehmen verbleiben.
- Umlaufvermögen: Bei diesem geht es um Investitionen, die zur Weiterverarbeitung oder zum Weiterverkauf genutzt werden – und somit nur kurz in deinem Unternehmen verbleiben. Zum Umlaufvermögen zählen beispielsweise Waren, Rohstoffe oder Lebensmittel.
Ob es sich bei deinen Investitionsgütern und Vermögensgegenständen um Anlagevermögen oder Umlaufvermögen handelt, ist für deine Buchhaltung und auch steuerlich relevant.
Jegliche Abschreibungen, die aus deinen geplanten Investitionen resultieren, spielen unter anderem auch eine Rolle für deinen Liquiditätsplan.
Kommen wir nun zu deinem Investitionsplan. Deine Investitionsplanung enthält alle zu erwartenden Kosten, die einmalig für die Realisierung einer Investition, also die Anschaffung eines Investitionsguts / Vermögensgegenstandes entstehen. Kosten, die für den Erhalt deiner Investition anfallen, gehören allerdings nicht in deinen Investitionsplan.
Hier ein kleines Beispiel: Die Anschaffungskosten für eine Maschine kommen in deinen Investitionsplan – die Wartungskosten hingegen nicht. Letztere gelten als Betriebsmittel und gehören somit in deinen Betriebsmittelplan.
Dein Investitionsplan und dein Betriebsmittelplan ergeben zusammen deinen Kapitalbedarfsplan. Dieser ist Teil deines Businessplans und zeigt den Kapitalbedarf deines Unternehmens auf – und ist daher ein wichtiger Finanzplan zur Gewinnung potenzieller Geldgeber. Eine umfassende Businessplan-Vorlage findest du hier.
Wie zuvor erwähnt, zählt dein zu deinen Finanzplänen, wie auch dein:
Wie anfangs bereits erwähnt gehört dein Investitionsplan zur Finanzplanung ebenso wie deine:
Unterschiedliche Arten der Investitionsplanung
In der Investitionsplanung gibt es unterschiedliche Arten von Investitionen. Diese unterscheiden sich wie folgt:
- Gründungsinvestitionen: Als Gründungsinvestition gelten alle Investitionen, die dein Unternehmen für die Gründung benötigt. Hierzu gehören zum Beispiel Notarkosten, Beratungskosten oder Ausgaben für Genehmigungen von Behörden.
- Ersatzinvestitionen: Wie der Name bereits verrät, fällt eine Ersatzinvestition immer dann an, wenn du einen veralteten Vermögensgegenstand wie eine Maschine oder ein Fahrzeug ersetzt. In diesem Fall musst du auch die vollständige Abschreibung des alten Investitionsguts gemäß Nutzungsdauer sowie die entsprechende Neuanschaffung des Vermögensgegenstandes berücksichtigen.
- Erweiterungsinvestitionen: Eine Erweiterungsinvestition brauchst du immer dann, wenn du deine Kapazitäten ausbauen möchtest. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn die Nachfrage nach einem von dir verkauften Produkt so sehr steigt, dass du mit der bisherigen Produktion nicht mehr hinterherkommst – und du somit neue Maschinen oder mehr Mitarbeiter benötigst. Daher sind Erweiterungsinvestitionen im Regelfall auch stets mit einer zu erwartenden Umsatzsteigerung verbunden.
- Rationalisierungsinvestitionen: Eine Rationalisierungsinvestition steht meist auch mit einer zu erwartenden Kostenersparnis in Verbindung. Hierbei kann es sich beim Investitionsgut beispielsweise um eine neue Maschine handeln – mit der du im Vergleich zur alten schneller beziehungsweise effizienter arbeiten kannst.
- Desinvestitionen: Bei einer Desinvestition handelt es sich im Prinzip vielmehr um das Gegenteil einer klassischen Investition: Kommst du als Unternehmer nämlich in einen Liquiditätsengpass, so kannst du Vermögensgegenstände verkaufen – und gebundenes Kapital (Investitionsgüter) in ungebundenes Kapital (Geldmittel) umwandeln. Mit dem Verkauf kannst du deinen bestehenden Kapitalbedarf dann ganz oder teilweise decken.
Aufbau des Investitionsplans – das gehört dazu
Deine Investitionsplanung sollte alle einmaligen Aufwendungen für die verschiedenen Investitionsgüter enthalten. Wenn du deinen Investitionsplan in Verbindung mit deiner Unternehmensgründung und deinem Businessplan erstellst, gehören auch alle mit der Gründung verbundenen Kosten zu deiner Investitionsplanung.
Eine klare Vorgabe zum konkreten Aufbau und Inhalt eines Investitionsplans gibt es nicht. Daher kommt hier für eine erste Orientierung ein kleiner Überblick, welche Punkte du berücksichtigen solltest:
- den Kapitalbedarf für die reine Unternehmensgründung (Notarkosten etc.)
- den Kapitalbedarf für deine laufenden Betriebsausgaben in der Anlaufphase (Anlaufkosten)
- der Kapitalbedarf für deine Investitionen in Anlagevermögen
- der Kapitalbedarf für deine Investitionen in Umlaufvermögen.
Investitionsplan erstellen – so geht’s
Deinen Investitionsplan kannst du einfach und übersichtlich, zum Beispiel in einer Excel-Tabelle erstellen. Gehe dafür am besten wie folgt vor:
- Informationen zum Kapitalbedarf für Investitionsgüter, Vermögensgegenstände etc. sammeln: Trage alle relevanten Informationen für deine Investitionsplanung zusammen: Welche Vermögensgegenstände musst du in den unterschiedlichen Phasen für dein Unternehmen anschaffen – und wie hoch ist der Kapitalbedarf für diese? Berücksichtige hierbei sowohl mögliche Investitionen für die reine Unternehmensgründung als auch deinen Kapitalbedarf für laufenden Betriebsausgaben und Investitionen in Anlagevermögen sowie Umlaufvermögen.
- Investitionsplan erstellen: Liste nun in deiner Investitionsplanung alle geplanten Vermögensgegenstände sowie deinen entsprechenden Kapitalbedarf beziehungsweise die Kosten für den relevanten Zeitraum auf. Hierfür eignet sich zum Beispiel ein Excel-Dokument.
Beispiel und Vorlage für den Investitionsplan
Hier findest du ein Beispiel für einen Investitionsplan, welches du als Vorlage benutzen kannst:
Bei Bedarf kannst du die Tabelle auch noch erweitern – beispielsweise um Menge und Zeitpunkt der Investition. Hier ein möglicher Teilausschnitt als kleines Beispiel:
Häufige Fehler bei der Investitionsplanung vermeiden
Wenn du deinen Investitionsplan erstellst, gibt es einige Punkte zu beachten – und Fehler zu vermeiden. Hier eine kleine Übersicht für dich:
- Bereite dich gut auf deine Investitionsplanung vor und ermittle deinen Kapitalbedarf für die geplanten Investitionen möglichst genau.
- Beachte mögliche Zusammenhänge mit anderen Finanzplänen – und die Auswirkungen aufeinander, wenn du einen Plan anpasst.
- Berücksichtige mögliche Unsicherheiten und setze die Kosten für die geplanten Vermögensgegenstände und Investitionsgüter möglichst realistisch bis eher vorsichtig an.
Finanzen immer im Blick mit sevdesk
Als Unternehmer ist es wichtig, dass du deine Kosten für Investitionen etc. jederzeit im Blick behältst. Eine Buchhaltungssoftware wie sevdesk hilft dir dabei. Ebenso bietet dir das Online-Rechnungsprogramm noch viele andere nützliche Funktionen. So kannst du mit sevdesk zum Beispiel deine Quittungen, Kassenbons und weitere Belege ganz leicht erfassen – oder damit deine Rechnungen schreiben. Wenn du dein Online-Banking mit sevdesk verbindest, wird es besonders einfach für dich: Dann kannst du Zahlungen direkt aus sevdesk heraus vornehmen und so kostbare Zeit sparen.
Zusammenfassung zum Investitionsplan
Dein Investitionsplan beinhaltet alle zu erwartenden Kosten, die für die Anschaffung von verschiedenen Investitionsgütern / Vermögensgegenständen anfallen. Ebenso können Gründungskosten in die Investitionsplanung mitaufgenommen werden. Kosten für den Erhalt einer Investition kommen nicht in deine Investitionsplanung. Kombinierst du deinen Betriebsmittelplan mit deinem Investitionsplan, so ergibt sich daraus dein Kapitalbedarfsplan.
Der Investitionsplan zählt zu den Finanzplänen und gehört zu deinem Businessplan. Du kannst deine Investitionsplanung beispielsweise mithilfe von Excel erstellen.
Der Investitionsplan sollte unter anderem folgende Punkte enthalten:
- deine Gründungskosten (sofern relevant)
- deine einmaligen Anlaufkosten (sofern relevant)
- deine geplanten Investitionen in Anlagevermögen
- deine geplanten Investitionen in Umlaufvermögen