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Kleinunternehmer Krankenversicherung – wissen, worauf es bei deiner Absicherung ankommt!

Kleinunternehmer Krankenversicherung – wissen, worauf es bei deiner Absicherung ankommt!

geprüft durch
Aktualisiert am
21
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06
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2024

Wer sich selbstständig macht, der benötigt eine Krankenversicherung, was wiederum mit einigen Überlegungen einhergeht. Auch dann, wenn es sich lediglich um ein Kleingewerbe handelt, muss sich der Gründer um seine Krankenversicherung kümmern. Dieser Aspekt ist dabei sogar äußerst wichtig, denn eine Krankenversicherung ist in Deutschland Pflicht. Innerhalb eines Angestelltenverhältnisses übernimmt der Arbeitgeber das Abführen der Sozialabgaben. Dem Angestellten wird dieser Betrag von seinem Bruttogehalt direkt abgezogen, sodass dieser lediglich sein Nettogehalt überwiesen bekommt. In einer Selbstständigkeit fällt diese Aufgabe in die Zuständigkeit des Gründers. Dabei hast du die Wahl zwischen einer gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung.

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Kleinunternehmer Krankenversicherung – wissen, worauf es bei deiner Absicherung ankommt!

Versicherungsschutz in Deutschland

Die Versicherungspflicht in Deutschland ist zentraler Grundsatz der GKV und basiert auf dem Solidaritätsprinzip. Grundsätzlich sind alle Arbeitnehmer, welche eine Beschäftigung gegen Arbeitsentgelt ausüben, versicherungspflichtig. Die Wahl der Krankenkasse obliegt dabei natürlich dem Versicherten. In das Gesetz fallen auch weitere Personengruppen, beispielsweise Menschen mit Behinderung, Rentner, Familienangehörige die nicht arbeiten, Bezieher von Arbeitslosengeld oder Jugendliche in besonderen Einrichtungen.

Seit 2009 muss jeder in Deutschland lebende Mensch, eine Krankenversicherung nachweisen. Auch Selbstständige. Die Höhe der Beiträge hängen dabei von seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit ab. Menschen mit einem hohen Einkommen, bezahlen entsprechend hohe Beiträge. Personen mit niedrigem Einkommen, haben weniger hohe Beiträge abzuführen und können mitunter sogar von Zuzahlungen befreit werden. Der Eintritt zur gesetzlichen Krankenkasse darf dabei niemandem verwehrt werden, ganz im Gegensatz zur privaten Krankenversicherung. Private Krankenkassen führen mitunter Bonitätsprüfungen durch und verlangen diverse Angaben über den Gesundheitszustand. Auch sind private Krankenversicherungen mit einem Vertrag gekoppelt, bei der GKV geht es lediglich über eine Mitgliedschaft.

Krankenversicherung Freiberufler – das solltest du wissen!

Als Kleinunternehmer kannst du in der gesetzlichen Krankenversicherung „freiwillig“ versichert sein. Die Höhe der Beiträge orientieren sich auch hier nach dem Einkommen. Dabei gelten jedoch entsprechende Bemessungssätze:

  • freiwillige gesetzliche Krankenversicherung ohne Anspruch auf Krankengeld: 14,9 %
  • freiwillige gesetzliche Krankenversicherung mit Anspruch auf Krankengeld: 15,9 %

Generell macht der Einstieg in die gesetzliche KV Sinn, vor allem, wenn der Selbstständige noch einen Gründungszuschuss seitens des Arbeitsamtes erhalten hat. Steigt mit der Zeit jedoch das Einkommen, so erhöhen sich automatisch die Beiträge. Dies kann mit der Zeit ganz schön teuer werden, sodass man die Überlegung anstellen kann, in die private Krankenversicherung zu wechseln. Allerdings kann auch dies nicht immer preisgünstig ausfallen, wenn man zu lange wartet.

Pflicht zur Krankenversicherung als Kleingewerbe

Leider ist es mitunter relativ schwierig, die passende Krankenversicherung als frischer Existenzgründer zu finden. Sobald du also die Anmeldung zum Kleingewerbe abgeschlossen hast, kannst du dich als freiwilliges Mitglieder der GKV melden. Mit einem höheren Einkommen fällt derjenige dann sogar aus der Familienversicherung heraus und muss sich privat oder gesetzlich versichern.

Tipp!

Du hast dein Kleinunternehmen frisch gegründet und kein Plan von Buchhaltung? Es gibt einige Dinge, du du darüber wissen solltest!

Definition Kleingewerbe

Ein Kleingewerbe ist ein gewerbliches Unternehmen, welches nicht den Bestimmungen des Handelsgesetzbuches oder anderer kaufmännischer Vorschriften unterliegt. Kleingewerbe können sowohl Einzelunternehmen sein, als auch in Form einer GbR geführt werden. Kleingewerbetreibende handeln in geringem Umfang und können die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen. Um hiervon allerdings profitieren zu können, darf der Jahresumsatz nicht über 17.500 Euro im ersten, sowie nicht über 50.000 Euro im zweiten Jahr betragen. Für die Buchführung genügt die einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung und auch die Umsatzsteuerregelung betrifft sie nicht.

Darin unterscheiden sich Kleingewerbe und Kleinunternehmen

Wer sich als Kleinunternehmer definiert, der tut dies über die Umsatzsteuerregelung. Sie brauchen keine Umsatzsteuer ausweisen und schreiben ausschließlich Nettobeträge auf ihre Rechnungen. Ein Kleingewerbe kann natürlich das Unternehmen des Kleinunternehmers sein, sodass man ebenfalls in die Kleinunternehmerregelung fällt. Dies ist allerdings keine Voraussetzung. Kleingewerbetreibende sind außerdem keine Kaufleute, sodass sie auch keine Buchführung betreiben müssen. Für die Gründung eines Kleingewerbes bedarf es eines Gewerbescheins. Der Gewinn kann per EÜR ermittelt werden. Eine Bilanzpflicht gibt es erst ab einem Umsatz von 600.000 Euro oder einem Gewinn von 60.000 Euro pro Jahr.

Greift meine Familienversicherung, wenn ich ein Kleingewerbe betreibe?

Verdienen die im Haus lebenden Kinder, sowie die Ehefrau, nicht mehr als 365 Euro pro Monat, so können sie über die Familienversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung mitversichert werden. Generell gilt dies auch für Selbstständige. Doch auch hier bemisst sich die Verdienstgrenze auf maximal 365 Euro pro Monat und die Tätigkeit darf nicht mehr als 18 Stunden pro Woche ausgeübt werden. In diesem Fall greift die Familienversicherung weiterhin und eine Umstellung ist nicht notwendig.

Wie muss ich mich als Student/in mit Kleingewerbe versichern?

Selbstständig als Student zu sein, stellt eine Möglichkeit dar, um während dem Studium Geld zu verdienen. In der Regel genügt dabei die Anmeldung eines Kleingewerbes, da normalerweise nur eine zusätzliche Tätigkeit, begleitend zum Studium ausgeübt wird. Die Einkommensgrenze läge in diesem Fall bei 1.460 Euro pro Monat, also 17.500 Euro jährlich. (50.000 Euro im zweiten Jahr etc.) Übersteigt die Tätigkeit während des Semesters die Grenze von 20 Stunden pro Woche nicht, so bleibt die studentische Pflegeversicherung bestehen. Auch die Familienversicherung oder die freiwillige KV für Studenten bleibt dann gültig.

Welche Versicherung brauche ich, wenn ich nebenberuflich selbstständig bin?

Nebengewerbe und Krankenversicherung – auch hier tauchen immer wieder Fragen auf, da es in diesem Bezug ein paar Besonderheiten zu beachten gilt. Generell können Personen, welche grundsätzlich in einem Angestelltenverhältnis arbeiten und nur nebenbei eine zusätzliche Tätigkeit ausüben, in ihrer derzeitigen Versicherung bleiben. Wird die Einkommensgrenze überschritten, so müssen sie die Krankenversicherung wechseln. Auch hier gilt die freie Wahl nach privater oder gesetzlicher KV. Selbstständige mit Kleingewerbe können aber unter bestimmten Umständen auch in der Familienversicherung verbleiben. In der privaten Krankenversicherung gibt es allerdings keine Familienversicherung, wodurch jedes Familienmitglied eine eigene KV benötigt.

Die gesetzliche Krankenversicherung

Der Gesetzgeber verspricht ein umfangreiches Leistungsangebot, in dessen Gegenzug die Pflichtversicherung eingeführt wurde. Jeder Arbeiter, egal ob unter oder über der Versicherungspflichtgrenze, ist Mitglied der gesetzlichen Krankenversicherung. Arbeitnehmer, welche sich selbstständig machen, können die freiwillige Versicherung wählen. Eine solche Mitgliedschaft wird allerdings nicht durch einen zivilrechtlichen Vertrag begründet. Sie steht automatisch jedem Arbeitnehmer zu, wobei dieser der GKV einen bestimmten Prozentsatz seines Einkommens schuldet. Bei Selbstständigen wird das gesamte Einkommen als Bemessungsgrundlage herangezogen.

Wie hoch sind die Krankenkassenbeiträge?

In Deutschland gibt es rund 109 Krankenkassen, welche einen Prozentsatz zwischen 14,8 % und 16,3 % aufrufen. 2019 hat sich die Zahl der Krankenkassen jedoch verringert, da viele von ihnen fusionierten. Den höchsten Prozentsatz mit circa 16,3% tragen beispielsweise die BKK, die KKH (kaufmännische Krankenkasse) oder die DAK-Gesundheit. Die meisten Krankenkassen orientieren sich an etwa 15,7 %, wie etwa auch die AOK. Sicherlich kommt es auch stark auf das jeweilige Bundesland an, wie hoch die Prozentsätze für die Krankenkasse ausfallen. Die aktuelle Krankenkassenliste für Deutschland inklusive aller Zusatzbeiträge im Jahr 2019, lässt sich in der Krankenkassenzentrale nachschlagen

Die Krankenkassenzentrale
 Quelle: krankenkassenzentrale.de

Folgende Kosten kommen in der GKV auf dich zu

Die Beitragshöhe für Selbstständige, welche sich freiwillig bei der gesetzlichen KV versichern lassen, sind bundesweit einheitlich geregelt. Berechnet wird der Beitrag nach einem bestimmten Prozentsatz, welcher dann vom Einkommen des Selbstständigen in Euro berechnet wird. Allerdings gibt es auch einen Mindestbetrag und einen Maximalbetrag. Frische Existenzgründer bezahlen einen verminderten Beitrag, wenn diese einen Existenzgründerzuschuss erhalten haben. Online findest du kostenlose Beitragsrechner, anhand dieser du deinen fälligen Beitrag berechnen kannst. Wichtig zu wissen ist, dass in der gesetzlichen KV das Solidaritätsprinzip gilt, also die Beitragszahlung auf Grundlage der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit basiert.

Mindestbeitragsbemessungsgrundlage in der GKV

Die Mindestbeitragsbemessungsgrundlage ist das Arbeitsentgelt, von dem die gesetzliche Sozialversicherung berechnet wird.

Beitragsbemessungsgrenze (BBG)

Die Beitragsbemessungsgrenze bestimmt die maximal zu leistenden Versicherungsbeiträge. In diesem Jahr (Stand 2019) liegt sie bei 4.537,50 Euro, im Vorjahr waren es noch 4.425 Euro. Die Anhebung bedeutet für Gutverdiener demnach eine Erhöhung ihrer Beiträge. Diese Bemessungsgrenzen werden jährlich an das durchschnittliche Bruttolohn-Niveau der Versicherten per Rechtsverordnung angepasst. Verändern sich diese Grenzen, so kann es zu steigenden oder sinkenden Krankenkassenbeiträgen kommen. Die Bemessungsgrenzen gelten dabei bundesweit. Die Zahlen werden jährlich und immer zum Ende eines Jahres im Bundesgesetzblatt veröffentlicht, zuvor werden sie vom Bundesrat beschlossen.

Seit Januar 2019 entfällt die Regelung für Existenzgründer und Härtefälle, ebenso wie die Mindestbemessungsgrenze für hauptberuflich Selbstständige. Somit gilt eine einheitliche Mindestbemessungsgrenze in Höhe von 1038,33 Euro pro Monat. Für die Versicherungsbeiträge gilt weiterhin die einheitliche Bemessungsgrenze. Sie liegt im Jahr bei 54.450 Euro. Der Mindestbetrag liegt somit bei 151,60 Euro pro Monat, der Maximalbeitrag bei 662,48 Euro. Gleiches gilt somit auch für Existenzgründer Härtefälle.

Folgende Kosten kommen in der privaten KV auf dich zu

In der privaten Krankenversicherung gilt das Versicherungsprinzip. Hier entscheidet das persönliche Krankheitsrisiko, das Alter und das Geschlecht über die Bemessung der Beiträge. Das Einkommen des Versicherten spielt hier keine Rolle, auch nicht bei den Beiträgen. Die Wahl der passenden Krankenkasse für private Versicherungen sollte dennoch gut überlegt sein. Versicherte sollten sich einen Überblick über die jeweiligen Tarife und Leistungen verschaffen, welche durchaus unterschiedlich ausfallen können. Auch sollte klar sein, dass ein Wechsel zurück zur GKV, nicht ganz einfach und nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist.

Private Krankenversicherung bei Kleingewerbe – Tarife und Leistungen

Die Tarife und das Leistungsspektrum unterscheidet sich in den privaten Krankenkassen, teilweise sogar enorm. Es ist also wichtig nachzufragen, was du für dein Geld bekommst und welche Leistungen du künftig in Anspruch nehmen kannst. Wichtig dafür ist es, sich zu fragen, welche Leistungen überhaupt gebraucht werden. Für Selbstständige sollte idealerweise das so genannte Krankentagegeld inbegriffen sein. Fällt man selbst für einen bestimmten Zeitraum aus, sodass keine Einkünfte erzielt werden, könnte man Krankentagegeld in Anspruch nehmen. Für Aufenthalte im Krankenhaus wäre ein Krankenhaustagegeld sinnvoll, da Krankenhausaufenthalte oft mit sehr hohen Kosten verbunden sind.

Für wen lohnt sich die private Krankenversicherung?

In der gesetzlichen KV ist die Familienversicherung beitragsfrei, in der privaten Versicherung müssen alle Familienmitglieder einzeln versichert werden. Wer also eine Frau mit drei Kindern hat, der sollte sich gut überlegen, ob sich die Kosten hierfür lohnen. Für Alleinstehende oder Singles kann sich die private Krankenversicherung jedoch ziemlich lohnen, denn sie bieten oft viel Leistung und Komfort für vergleichsweise günstige Beiträge. Letzteres wird vor allem dann profitabel, wenn der Versicherte Weihnachts- oder Urlaubsgeld und/oder ein 13./14. Monatsgehalt erhält. Oft sind dann die gleichen (bei Basis-PKV) Beiträge zu bezahlen, die derjenige auch bei der Gesetzlichen zu entrichten hätte.

Nimmt der Arbeitnehmer jedoch aufgrund gewisser Sonderzahlungen mehr Geld ein, so überträgt sich dies nicht auf seine Beiträge zur Krankenversicherung. Diese bleiben also auch dann gleich, wenn doppeltes Gehalt bezahlt wird oder Sonderzahlungen ausbezahlt werden. In einer Basis PKV wären dann aber nur die gesetzlichen Grundleistungen inbegriffen und der Versicherte sollte selbst entscheiden, ob er weitere Zusatzleistungen in Anspruch nehmen möchte.

Vor- und Nachteile der privaten Krankenversicherung

Private Krankenversicherungen leisten in der Regel weit mehr, als es üblicherweise in der gesetzlichen Versicherung vorgesehen ist. So kannst du meist als Privatversicherter einen weltweiten Versicherungsschutz genießen und den Arzt frei wählen. Zudem bezahlst du keine Praxisgebühren und bekommst die vom Arzt verschriebenen Medikamente vollumfänglich von der Kasse erstattet. Darüber hinaus kann in einer privaten Versicherung eine Chefarztbehandlung inbegriffen sein. Wer ins Krankenhaus muss, der kann von Krankengeld, Krankenhausgeld und Einzelzimmern profitieren.

Auch die Höhe des Beitrages kann einen Vorteil bringen, denn dieser orientiert sich nicht am Einkommen, sondern am Geschlecht und am Alter. Wer also ein hohes Einkommen hat, der würde womöglich bei der gesetzlichen Krankenversicherung mehr bezahlen. Eine private Krankenversicherung kann für einen 30-jährigen Mann schon für weniger als 150 Euro im Monat zur Verfügung stehen. Weiterhin vorteilhaft sind diverse Beitragsrückerstattungen, wenn binnen eines gewissen Zeitraumes, keine ärztlichen Leistungen in Anspruch genommen wurden. So bieten einige private Krankenkassen beispielsweise eine Rückzahlung von bis zu 500 Euro, wenn der Versicherte für 4-5 Jahre keine Leistungen erhalten hat.

Auch die Nachteile einer PKV möchten wir dir nicht vorenthalten, ob es sich hierbei allerdings um Nachteile handelt oder nicht, hängt von der Person selbst ab. So gibt es beispielsweise keine beitragsfreie Familienversicherung. Bestehen bereits Vorerkrankungen, beispielsweise in Form chronischer und behandlungsbedürftiger Art, so kann die private Krankenversicherung einen Vertrag ablehnen. Und: Wer einmal privat krankenversichert ist, der kann nicht mehr so einfach in die gesetzliche Krankenversicherung zurückwechseln, es sei denn, man fällt in die Pflichtversicherung zurück. Dies bemisst sich dann am Einkommen. Ab einem Alter von 55 Jahren ist es dann beinahe unmöglich, wieder in die gesetzliche Krankenversicherung zurückzuwechseln. Hier möchte der Gesetzgeber klar verhindern, dass junge Menschen von den günstigen Beiträgen profitieren, im Alter dann die ausgleichenden, bzw. erhöhten Beiträge für erhöhte Versorgungsansprüche, nicht mehr zahlen möchten.

Kann ich die Kosten für die Versicherung als Betriebsausgabe in der Steuererklärung absetzen?

Beiträge, die du in der privaten Krankenkasse einzahlst, kannst du in der Einkommenssteuererklärung als Betriebsausgabe absetzen. Sie sind dann über die Vorsorgeaufwendungen bis zu einer bestimmten Grenze anzugeben. Jährlich können somit höchstens 1.900 Euro bei der Lohnsteuer geltend gemacht werden. Bei Selbstständigen und Freiberuflern beläuft sich die Grenze auf 2.800 Euro pro Jahr. Bei Verheirateten steigt die Summe auf das Doppelte an. Wer seine private Krankenversicherung absetzen möchte, der kann von seiner PKV einen Nachweis zur steuerlichen Geltendmachung beantragen.

Versicherungen nach Branche

Neben der Krankenversicherung, welche in Deutschland Pflicht ist, gibt es noch einige andere Versicherungen für Kleinunternehmer. Inwiefern diese sinnvoll sind oder nicht, hängt vom Einzelfall ab. Die wichtigsten sind jedoch allseits bekannt und in vielen Selbstständigkeiten integriert.

Haftpflichtversicherung für Kleinunternehmer

Sinnvoll in den meisten Fällen ist eine so genannte Betriebshaftpflichtversicherung. Sie deckt sämtliche Ansprüche, welche Dritte gegenüber dem Kleinunternehmer haben, beispielsweise aufgrund eines Unfalls oder ungerechtfertigter Ansprüche vor Gericht. Eine Haftpflicht deckt somit Schäden an Personen und Beschädigungen von fremdem Eigentum.

Inventarversicherung für Kleinunternehmer

Bei Schäden oder kompletten Zerstörungen am Betriebsinventar, tritt die Inventarversicherung ein. Auch Beschädigungen, welche durch einen Sturm, Feuer oder einem Rohrbruch verursacht wurden, kann die Inventarversicherung übernehmen. Die Deckungssumme sollte dabei dem Wert des Inventars entsprechen. Eine Versicherung ist hier also nur dann sinnvoll, wenn der Selbstständige oder Kleinunternehmer Waren besitzt, dessen Zerstörung nicht ohne Weiteres selbst getragen werden oder diesem sogar die Existenz kosten könnte.

Gewerbeschutz für Kleinunternehmer

Ebenso wichtig für Kleinunternehmer ist die gewerbliche Rechtsschutzversicherung. Kommt es aus irgendwelchen Gründen zu einem Rechtsstreit, so übernimmt die Versicherung die anfallenden Kosten. Auseinandersetzungen sind dabei absolut kein Einzelfall. Sie entstehen ständig, beispielsweise mit Lieferanten, Mitarbeitern oder Kunden. Hier kommen schnell hohe Summen für anwaltliche Betreuung, Gutachten oder Gerichtskosten zusammen.

Freiwillige Arbeitslosenversicherung

Spätestens drei Monate nach Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit, kannst du eine Arbeitslosenversicherung bei der Arbeitsagentur beantragen. Diese Versicherung ist freiwillig. Wer jedoch mit seiner Selbstständigkeit scheitert oder aus anderen Gründen diese aufgeben muss, der kann seine Arbeitslosenversicherung in Anspruch nehmen, sofern alle anderen Voraussetzungen für den Bezug von Arbeitslosengeld gegeben sind. Die Dauer der Leistungszahlung hängt jedoch davon ab, wie viele Jahre der Versicherte in die Versicherung eingezahlt hat. Dann orientiert sich das Arbeitslosengeld an einem fiktiven Arbeitsentgelt. Dieses ist beispielsweise abhängig von der Art der Beschäftigung, die der Arbeitslose wieder anstrebt aufzunehmen. Auch die für diese Beschäftigung benötigten Qualifikationen fließen in die Berechnung mit ein.

Die Künstlersozialversicherung für Künstler und Publizisten

Wer eine künstlerische oder publizistische Tätigkeit erwerbsmäßig ausübt, der kann der Künstlersozialkasse beitreten. Dabei kann der Beitragszahler bis zu 50% seiner Versicherungsbeiträge sparen, denn diese werden von der KSK übernommen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine Krankenkasse, sondern um eine Kasse, welche Geld für Künstler einsammelt und diese an die gesetzlichen Krankenkassen weiterleitet. Finanziert werden diese Zuschüsse übrigens über Unternehmen, welche pflichtgemäß Abgaben die KSK leisten müssen. Welche Voraussetzungen für einen Eintritt in die KSK vorliegen und welche weiteren Vor- oder Nachteile durch eine Mitgliedschaft entstehen, erfährst du auf der offiziellen Seite der Künstlersozialkasse. Und auch, welche Berufsgruppen überhaupt zu den „Künstlern und Publizisten“ fallen.

Fazit

In Deutschland herrscht Pflicht zur Krankenversicherung. Kleinunternehmer haben jedoch die Wahl, ob sie einer privaten oder der gesetzlichen Krankenversicherung beitreten wollen. Eine Krankenversicherung für Selbstständige muss dabei nicht utopisch teuer sein. Eine Krankenversicherung für Selbstständige mit geringem Einkommen kostet in der Regel nicht viel mehr, als der Betrag, welcher vom Bruttoeinkommen in einem Angestelltenverhältnis abgezogen wird. Die Wahl der richtigen Krankenkasse für Selbstständige kann aber auch auf eine PKV fallen. Ist das Einkommen entsprechend hoch, so könnten vor allem junge Unternehmer von einer privaten Versicherung profitieren. Sind alle Fragen zur Krankenversicherung geklärt, so sollten sich Kleinunternehmer auf jeden Fall noch eine Reihe weiterer Versicherungen vor Augen führen. So kann beispielsweise eine Betriebshaftpflicht oder eine Unfallversicherung sinnvoll sein.

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