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Spenden absetzen – So machst du deine Spenden steuerlich geltend

Spenden absetzen – So machst du deine Spenden steuerlich geltend

geprüft durch
Aktualisiert am
01
.
08
.
2024

Spenden sind eine enorm wichtige Stütze für verschiedenste Organisationen und tragen somit auch zur Gestaltung unserer Gesellschaft bei. Doch was genau ist eine Spende, an wen kann gespendet werden und welche bürokratischen Aspekte gibt es zu beachten? In sehr vielen Fällen lassen sich Spenden absetzen. Was dabei wichtig ist und wie du die daraus resultierenden Steuervorteile berechnen kannst, haben wir in diesem Beitrag für dich zusammengefasst. Wir geben dir einen kompletten Überblick, wie du richtig spendest und dabei nicht nur Gutes für andere tust, sondern selbst Steuern sparen kannst.

Spenden absetzen – So machst du deine Spenden steuerlich geltend
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Spenden absetzen – So machst du deine Spenden steuerlich geltend

Definition: Spende

Bei Spenden handelt es sich um finanzielle Zuwendungen oder sonstige Zuwendungen (z.B. auch Arbeitsleistung), die beispielsweise für eine wohltätige Organisation erbracht werden. Um sicherzugehen, dass an eine ehrliche, transparente Organisation gespendet wird, gibt es mittlerweile verschiedene Gütesiegel. Diese lassen auf den ersten Blick erkennen, dass eine Spende bei dieser Organisation gut aufgehoben ist. Je nach Höhe der Spenden werden unterschiedliche Belege benötigt. Je nach dem an wen gespendet wird ergeben sich verschiedene steuerliche Begünstigungen.

Spenden absetzen als Sonderausgabe

Du kannst deine Spenden steuerlich absetzen – doch es gibt ein paar Aspekte zu beachten. Besonders, wer hohe Beträge spenden möchte, muss auf Bürokratie und Grenzen der Absatzbarkeit Rücksicht nehmen. In der Einkommensteuererklärung kannst du unter Sonderausgaben die Spenden absetzen.

Spenden absetzen Sonderausgaben
 Spenden absetzen im Formular der Einkommensteuererklärung unter Sonderausgaben, Quelle: www.formulare-bfinv.de

Ab welcher Summe kannst du Spenden absetzen?

Kleinspenden können besonders einfach abgesetzt werden. Denn bei Spenden bis 200 Euro entfallen Formalitäten fast komplett. Der einfache Zahlungsnachweis in Form eines Bankbeleges reicht aus, um Spenden in dieser geringen Höhe geltend machen zu können.

Voraussetzungen für die Absetzbarkeit einer Spende sind:

  • freiwillige Spende, die ohne Gegenleistung getätigt wird
  • Hilfe bei einer gemeinnützigen Organisation
  • Unterstützung von steuerbegünstigten Zwecken
  • Vorweis einer Spendenbescheinigung

Höchstgrenzen für Sonderausgaben

Spenden für wohltätige Organisationen können steuerlich abgesetzt werden – und das bis zu einem Betrag von 20 Prozent des Gesamteinkommens. Sonderregeln gibt es, wenn an politische Parteien gespendet werden soll. Hier sind bis zu 3.300 Euro pro Person absetzbar, wobei die ersten 1.650 Euro als Steuererstattung refundiert werden und die zweite Hälfte des Gesamtbetrages als Sonderausgabe zählt. Wer an eine Stiftung spenden möchte, kann Spenden in einer Höhe von bis zu einer Million Euro als Sonderausgabe geltend machen.

Spendest du über 20 Prozent deines Einkommens, so erfolgt im nächsten Jahr ein sogenannter „Spendenvortrag“. Das bedeutet, dass du vereinfacht gesagt den im ersten Jahr nicht absetzbaren Betrag im Folgejahr nochmal neu geltend machen kannst.

Spendenbescheinigung für die Steuererklärung

Damit die Spenden steuerlich anerkannt werden, ist eine entsprechende Spendenbescheinigung nötig, die an die Spenderin beziehungsweise den Spender ausgestellt werden muss. Dazu gibt es verschiedene Muster, die von staatlicher Seite bereitgestellt werden. Genau genommen wird diese Spendenquittung als Zuwendungsbestätigung bezeichnet. Praktisch ist, dass dieser Beleg nicht mit der Steuererklärung abgegeben werden muss. Erst wenn das Finanzamt explizit danach fragt, muss die Spendenbescheinigung vorgewiesen werden um zu zeigen, dass die Spende tatsächlich geflossen ist. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass du die Spendenbescheinigung gut aufbewahren musst, falls sie doch einmal nachgefordert wird.

Wird keine Quittung aufgehoben, so wird nur eine Pauschale in Höhe von 36 Euro angesetzt. Es lohnt sich also auf jeden Fall zu spenden und die entsprechenden Nachweise zu erbringen.

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Spenden über Online-Zahlungsservices

Längst werden Spenden natürlich nicht nur per Banküberweisung getätigt, sondern vielfach wird direkt online gespendet. Das hat zur Folge, dass auch entsprechend andere Zahlungsmittel genutzt werden, beispielsweise PayPal. Bei kleinen Spenden bis 200 Euro ist auch hier alles sehr einfach. Auf der Kontoübersicht muss ersichtlich sein, an welche Adresse die Spende geflossen ist, dass diese tatsächlich bezahlt wurde und wer hinter dem Konto steht. Um beim Beispiel von PayPal zu bleiben bedeutet das, dass die Übersicht der Überweisungen ausreichend sein sollte, um als Beleg für die Spende zu gelten.

Von der Nachweispflicht ausgenommene Spenden und Spenden unter 200 Euro

Alle Spenden unter 200 Euro sind von der Nachweispflicht ausgenommen, gleich ob diese an politische Parteien, staatliche Behörden oder auch wohltätige Organisationen gehen. Außerdem gibt es eine weitere Ausnahme, nämlich im Katastrophenfall. Wie zuvor beschrieben muss in diesen Fällen nur die Zahlung nachgewiesen, gleich ob diese per Überweisung oder mit Onlinediensten wie PayPal ausgeführt wurde. Es muss eindeutig ersichtlich sein, welcher Betrag wann an wen gespendet wurde – eine Zuwendungsbestätigung ist nicht erforderlich.

Dieser einfache Nachweis bei Beträgen unter 200 Euro sorgt dafür, dass gerade in besonders schwierigen Situationen oder bei geringen Beträgen es keine bürokratischen Hürden gibt, sondern Spenden unkompliziert abgesetzt werden können.

Der vereinfachte Nachweis kann allerdings auch streng begutachtet werden. So muss beispielsweise bei einem Verein unterschieden werden, ob die Mitgliedsbeträge bezahlt wurden oder ob es sich tatsächlich um eine Spende handelt. Der Zweck der Spende sollte somit auf jeden Fall auch dokumentiert und nachweisbar sein.

Spendenquittung bei Beträgen über 200 Euro

Werden über 200 Euro gespendet, so wird immer ein entsprechender Spendennachweis benötigt. Teilweise gab es immer wieder Ausnahmen für Katastrophenfälle, doch darauf sollte man sich nicht dauerhaft verlassen. Die Spendenquittung muss also unbedingt gut aufgehoben werden, falls das Finanzamt sie schlussendlich doch sehen möchte. Vereinzelt werden bei der Grenze von 200 Euro Ausnahmen gemacht, etwa bei besonders tragischen Ereignissen für die gespendet wurde, bei denen das Finanzamt dann nachsichtig sein kann, auch wenn die nötige Quittung nicht aufbewahrt wurde, sondern nur die Zahlung nachgewiesen werden kann. Auf dieses kulante Vorgehen gibt es allerdings keinen Rechtsanspruch, also sollte der Beleg stets gut aufbewahrt werden.

Tipp!

Mit einer Software mit automatischer Belegerfassung kannst du alle deine Einfangsrechnungen und Dokumente digitalisieren. So hast du sie zentral an einem Ort gespeichert, damit du nie wieder einen Beleg verlierst.

Spenden-Rechner

Wie viel Steuer du dir durch eine Spende sparen kannst, musst du längst nicht mehr mühsam selbst ausrechnen. Online gibt es verschiedene Spenden-Rechner mit denen automatisiert der eingesparte Steuerbetrag ermittelt werden kann. Außerdem wird hier meist auch gleich die Kirchensteuer berücksichtigt.

Spenden absetzen für Geflüchtete

Durch die Flüchtlingskrise und die sehr eingeschränkten Möglichkeiten für Geflüchtete am Arbeitsmarkt direkt Fuß zu fassen, spielen gerade in diesem Bereich derzeit Spenden eine bedeutende Rolle. Wichtig ist zu wissen, dass Spenden die direkt an eine Person gehen, nicht absetzbar sind. Eine Spende hat immer an eine entsprechende Organisation zu erfolgen, sonst wird sie nicht anerkannt. Allerdings ist zu bedenken, dass es auch keine Schenkungssteuer gibt – es besteht also selbstverständlich die Option, Geflüchtete direkt mit Geschenken zu unterstützen.

Hier gibt es jedoch eine weitere besonders vorteilhafte Möglichkeit. Wer einen Teil seines Einkommens direkt spenden möchte kann veranlassen, dass der Arbeitgeber diesen Betrag direkt einbehält und weiterleitet. Wird das getan, so fallen auch keine Sozialversicherungskosten an.

Gerade bei Geflüchteten können auch Sachspenden eine wichtige Rolle spielen. Auf diese gehen wir nun in weiterer Folge näher ein.

Sachspenden in der Steuererklärung

Grundsätzlich können auch Sachspenden in der Steuererklärung als Sonderaufwendungen angeführt werden. Wichtig ist dabei, den Zustand, Neupreis und Alter der gespendeten Güter zu dokumentieren. Ob es sich wirklich lohnt diesen Aufwand zu betreiben, wenn Sachspenden getätigt wurden, hängt ganz davon ab wie viel wirklich gespendet wurde. Zu den Sachspenden zählen beispielsweise Kleidung und Spielzeug.

Sachspenden absetzen
 Sachspenden in Form von Kleidung

Weitere Formen von Spenden

Abseits der Spenden, an die wir alle sofort bei diesem Thema denken, ist es auch möglich an Stiftungen oder politische Parteien zu spenden.

Spenden an Stiftungen

An Stiftungen spenden ist bis zu einem Betrag von einer Million Euro als Sonderausgabe absetzbar. In diese besondere Situation werden wohl nur die Wenigsten jemals kommen, doch diese Regelung zielt darauf ab Großspenden zu ermöglichen, die dann von Stiftungen über Jahre hinweg für gute Zwecke eingesetzt werden.

Spenden an politische Parteien

Diese Form der Spenden sind besonders steuerlich begünstigt, denn bis zu 50 Prozent des Betrages (Obergrenze 835 Euro pro Jahr) können hier einfach direkt von der eigenen Steuerschuld abgezogen werden. Das bedeutet, dass Spenden an politische Parteien besonders stark subventioniert werden. Ein höherer Betrag ist bis zu 3.300 Euro zusätzlich als Sonderausgabe abzugsfähig.

Richtig spenden mit Hilfe des Spendensiegels

Wer spendet möchte normalerweise nicht nur sicher gehen, dass die Spende steuerlich absetzbar ist, sondern vor allem auch, dass diese in der gewünschten Form ankommt und zweckgebunden verwendet wird. Es haben sich deshalb verschiedene Siegel etabliert, durch die signalisiert wird, dass eine Organisation seriös ist, die Verwendung der finanziellen Mittel überprüft wird und man somit ohne Bedenken spenden kann.

Wenn du dir unsicher bist, an welchen Verein oder welche Organisation du spenden solltest, überprüfe die Siegel und stelle sicher, dass dein Geld somit auch wirklich genau da ankommt, wo du es haben möchtest. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) vergibt das Spendensiegel an seriöse Spendenorganisationen.

Fazit

Spenden sind steuerlich stark begünstigt. Das unterstreicht die große Bedeutung der Spenden für die gesamte Gesellschaft. Wer spendet und darauf Wert legt, dass die Spenden steuerlich absetzbar sind, muss je nach Höhe des gespendeten Betrages entweder nur die Zahlung nachweisen oder einen entsprechenden Zuwendungsbeleg vorweisen können. Dieser Nachweis muss nicht mit der Einkommensteuer eingereicht werden, sondern nur auf Anforderung des Finanzamtes bereitgestellt werden. Somit ist der bürokratische Aufwand bei Spenden sehr gering, während die positiven Auswirkungen von Spenden (und die steuerlichen Vorteile) durchaus beachtlich sind.

Wichtig ist, dass nur an seriöse Organisationen gespendet wird, bei denen alle Finanzen transparent sind und die idealerweise sogar durch externe Prüfungen mit Qualitätssiegen ausgezeichnet wurden.

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