Wie knapp darf die Kleidung im Job werden und welches ist das passende Outfit? Nicht nur im Frühjahr und Sommer kannst du mit deinem Business-Outfit eine Menge falsch machen. Grundsätzlich ist der richtige Look natürlich in hohem Maße davon abhängig, in welcher Art von Unternehmen du arbeitest, bzw. welches Unternehmen du führst. Sicher werden Mitarbeiter eines innovativen Start-Ups eher selten in Anzug und Kostüm im Büro erscheinen (wollen) als beispielsweise bei einem Finanzdienstleistungsunternehmen.
Dies solltest du also immer im Hinterkopf behalten, wenn du überlegst, in deinem Unternehmen eine bestimmte Kleiderordnung einzuführen.
Stelle dir im Vorfeld einige grundsätzliche Fragen: Haben meine Mitarbeiter Kundenkontakt oder treten in der Öffentlichkeit auf? Welche Art von Dresscode passt zu meinem Unternehmen und den Werten, für die es steht? Zur Orientierung geben wir dir heute einen kleinen Überblick über gängige „Regeln“ und Dresscodes im Business-Bereich.
Die Grundregeln
Herren
In eher konservativ geprägten Bereichen sollten Männer im Büro klassischerweise auf einen Anzug mit Krawatte zurückgreifen. Und das auch bei höheren Temperaturen. Hier ist es besonders wichtig, auf eine gute Stoffqualität zu achten. Je höher der „Plastik“-Anteil, desto eher schwitzt man. Perfekt für warme Tage ist reine Schurwolle.
Bei der Farbe des Anzugs gilt die Faustregel: Je höher die Position oder je feierlicher der Anlass, desto dunkler. Achtung, wenn du schwarz trägst: Verzichte in diesem Fall auf braune Schuhe oder Gürtel.
Und es gibt noch einige andere Details, auf die du achten sollten:
• Die Ärmel Ihres Sakkos sind etwa 1,5 cm kürzer als die des Hemdes. Sie reichen bis zum Handgelenks-Knöchel.
• Button-Down-Hemden gehören ebenso in die Freizeit wie solche mit auffällig bunten Mustern. Wähle eher dezente Designs. Übrigens: Ist das Hemd gemustert, gehört eine schlichte Krawatte dazu.
• Die Beine bleiben unsichtbar – und zwar auch, wenn du sie im Sitzen übereinanderschlägst. Tipp: Mit Kniestrümpfen sind Sie auf der sicheren Seite.
Damen
Was für den Mann der Anzug ist, ist für die Frau das Kostüm oder der Hosenanzug mit Bluse. Im Sommer ist auch ein Etuikleid in Ordnung. Dieses darf ebenso wie der Rock des Kostüms bis zu einer Handbreite oberhalb des Knies enden. Weiter oben ist fürs Büro einfach zu kurz. Wichtig ist auch hier der Stoff: Achte darauf, dass er möglichst wenig knittert – und das am besten schon beim Shoppen, auch wenn du beim probeweise Zusammenknüddeln vielleicht komisch angeguckt wirst …
Ein paar weitere Tipps:
• In Sachen Farbe gilt das Ton-in-Ton-Prinzip. Vermeide größere Farbkontraste.
• Den Blusenkragen solltest du unter dem Blazer tragen. Ausnahme: Wenn du im Winter ein wenig blass um sie Nase bist, kannst du den (dunkleren) Blazer unter der Bluse „verstecken“, um einen zu harten Kontrast zu vermeiden.
• Trage nie, nie, niemals offene Sandalen. Lediglich Slingpumps, die hinten zwar offen, vorne aber geschlossen sind, sind im Büro erlaubt.
Die Codes
Gerade auf Einladungen zu Geschäftsterminen finden sich oft bestimmte Dresscodes – von Business Casual bis White Tie Doch. Doch was genau steckt dahinter?
Casual
Besonders in kreativen Berufen gilt (wenn überhaupt) „Causal“ als Dresscode. Hier ist fast alles erlaubt und du kannst dich nach deinem eigenen Geschmack kleiden – also auch zum Beispiel mit Jeans und Sneakers.
Typische Anlässe: Arbeitsalltag zum Beispiel in Werbeagenturen und Medienunternehmen. Für Damen und Herren gilt gleichermaßen: Trotz aller Freiheiten sollte das Outfit gepflegt aussehen. Zudem solltest du es lieber nicht übertreiben. Transparente Tops oder Hotpants gehören nicht ins Büro.
Business Mode für erfolgreiche Damen
Smart Casual
Der Dresscode Smart Casual ist ein wenig strenger als Casual, bietet aber dennoch einen gewissen Spielraum. Wichtig ist hier eine Mischung aus zwanglos und leger, gleichzeitig aber ordentlich und mit einer gewissen klassischen Eleganz. Jeans sind jetzt nur noch in Ausnahmefällen (und eher bei Frauen) erlaubt – und auch dann nur, wenn sie eher dunkel sind und ungetragen wirken.
Typische Anlässe: Arbeitsalltag in Unternehmen mit entsprechendem Dresscode.
Herren: Sakko, Stoffhose und Polohemd, schlichter Gürtel.
Damen: Stoffhose oder sehr dunkle Jeans, Twinset.
Business Casual
Keine Jeans, aber auch keine Krawatte. Beim Dresscode „Business Casual“ geht es um ein legeres, aber dennoch elegantes Outfit. Häufige Anlässe: Essen mit dem Chef, gemeinsame Unternehmungen bei einer Geschäftsreise, interne Meetings in einer anderen Location als dem Büro.
Herren: Hemd oder nicht zu grob gestrickter Pullover, Anzughose und Sakko.
Damen: Hosenanzug oder Kostüm.
Business Casual Outfit Herren
Business
Gerade in den Chefetagen größerer Konzerne ist der Dresscode „Business“ besonders häufig anzutreffen. Formell und dezent soll es sein. Typische Anlässe: Arbeitsalltag in höheren Positionen zum Beispiel bei Banken, Versicherungen oder anderen großen Unternehmen.
Herren: Zwei- oder dreiteiliger dunkler Anzug (dreiteilig ist förmlicher), Hemd und Krawatte, zum Beispiel in dezenten Pastelltönen.
Damen: Hosenanzug oder klassisches Kostüm, dazu eine farbige Bluse. Bei offiziellen Anlässen oder in hohen Führungspositionen ist auch ein dreiteiliger Anzug mit Manschettenknöpfen möglich.
Day Informal
Der Dresscode „Day Informal“ besagt in aller Regel, dass Sie nicht unter sich bleiben, sondern Kunden oder andere Geschäftspartner treffen. Jeans sind darum zum Beispiel absolut tabu!
Typische Anlässe: Geschäftsreisen und Außer-Haus-Termine mit Kunden oder anderen Geschäftspartnern.
Herren: Dunkler Anzug, Hemd und Krawatte.
Damen: Hosenanzug oder Kostüm mit heller Bluse oder Top.
Day Informal Outfit Damen
Semi-formal
Lass dich vom Wortbestandteil „semi“ nicht irreleiten. Dieser Dresscode fordert eine gewisse Eleganz im Auftreten und bedeutet auf keinen Fall, dass zum Beispiel die Krawatte gelockert oder gar weggelassen werden darf. Typische Anlässe: Kontakt zur Chefetage, Geschäftsreisen.
Herren: Dunkler Anzug, Hemd und Krawatte, ggf. in Kombination mit einer Weste.
Damen: Elegant, abends ein langes Kleid.
Smoking/Black Tie/Cravate Noire
Langsam geht’s ans Eingemachte. Bist du zum Beispiel auf einen Ball, ein Gala-Dinner oder in die Oper eingeladen, muss dein Outfit einem solchen Anlass natürlich entsprechen. Typische Anlässe: Hochkarätige Abendveranstaltungen.
Herren: Smoking in schwarz oder sehr dunklem blau, dazu klassischerweise eine schwarze Fliege und ein weißes Hemd. Dazu auf jeden Fall Kummerbund oder Weste. Der Hosenband muss verdeckt bleiben.
Damen: Langes, schlichtes Abendkleid, dazu zum Beispiel eine Stola oder ein Bolero.
Frack/White Tie/Cravate Blanche
Die Wahrscheinlichkeit, auf eine Veranstaltung eingeladen zu werden, die den Frack bzw. White Tie erfordert, ist zwar gering – es sei denn, du bist Hollywood-Regisseur, Adeliger oder planst, einen Nobelpreis zu gewinnen – dennoch soll man ja nie „nie“ sagen. Typische Anlässe: Oscarverleihung, Wiener Opernball.
Herren: Schwarze Frackjacke, schwarze Hose mit hohem Bund und seitlichen doppelten Seidenstreifen, weißes Frackhemd und weißes Gilet (Weste) und weiße Fliege dazu schwarze Lackschuhe.
Damen: Bodenlanges, stilvolles Abendkleid – nicht grell und nicht bunt gemustert. Dazu geschlossene Pumps mit einem Absatz von etwa sechs Zentimetern.
Frack/White Tie/Cravate Blanche